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04.11.2006
http://www.gaesteliste.de/konzerte/show.html?_nr=1388
 
Blast from the past

Good Heart Boutique

Düsseldorf, Zakk
04.11.2006

Good Heart Boutique
Auch so eine Veranstaltungsreihe, über die an dieser Stelle endlich einmal ein paar Worte verloren werden müssen, sind die in unregelmäßigen Abständen stattfindenden Mitternachtskonzerte im Zakk. Während die (Düssel-)Dorf-Jugend in der großen Halle zur Indie-Disco abzappelt, spielen im kleinen Saal zur Geisterstunde immer wieder Bands, die es zwar kommerziell nicht mit den von den Plattentellern schallenden Combos à la The Killers oder Red Hot Chili Peppers aufnehmen können, die dafür aber in aller Regel um einiges spannender sind. So zum Beispiel an diesem Wochenende Good Heart Boutique, drei Damen und ein Herr aus Frankfurt am Main.

Good Heart Boutique
Eröffnet wurde die Boutique schon vor zwei Jahren, nachdem die Bands Ida Red und Monochords das Zeitliche gesegnet hatten, deren Mitglieder aber noch lange nicht ans Aufhören dachten. Inzwischen haben sie eine erste LP namens "Fantastic Fan" draußen, tourten mit Schrottgrenze und Bela B. und sind - das bewies der Auftritt im Zakk allemal - auch spielend in der Lage, als Headliner zu glänzen. Musikalisch, das legen schon Songtitel wie "Rabbit Song", "Go Up In Smoke" oder "Out Of Sight" nahe, werden hier zwar keine neuen Horizonte entdeckt, aber mit kurzen, knackigen Songs, die sofort ins Ohr gehen, geschmackssicher alte Helden in neues Licht gerückt. Ein bisschen 60s-angehauchter Garagenrock wie bei Thee Headcoatees (alleine die Orgel - göttlich!), ein wenig Girlgroup-Pop aus der gleichen Dekade (man denke an The Ronettes und all die anderen tollen Spector-Bands mit ihren hinreißenden Harmonien) und ein Schuss Punkrock à la Joan Jett (oder, für die jüngeren Semester: The Donnas) - fertig ist die geradezu perfekte Live-Unterhaltung für den späten Samstagabend!

Good Heart Boutique
Zumal, wenn die Band wie die Good Heart Boutique eine äußerst solide Rhythmusgruppe, eine mit einer tollen Bühnenpräsenz ausgestattete Frontfrau und eine - im positiven Sinne - komplett wahnsinnige Organistin hat, die nicht nur stets kurz davor war, ihr Instrument einfach umzuwerfen, sondern auch für die abstrusesten Ansagen gut war und, wenn man sie mal an den Leadgesang ließ, beim Singen auch noch Grimassen schnitt, dass selbst Jerry Lewis seinen Job an den Nagel gehängt hätte. An diesem Abend jedenfalls waren nicht nur die, die explizit wegen der Band nach Düsseldorf gekommen waren, hin und weg, auch so mancher Neugierige, der sich eigentlich wegen der Großraumbeschallung nebenan ins Zakk verirrt hatte, ließ sich von dem hessischen Quartett einfangen. Nachher konnten die vier jedenfalls eine ganze Menge Devotionalien verkaufen und mussten auch noch fleißig Autogramme schreiben. Also ganz so, wie es sein soll!

Surfempfehlung:
www.goodheartboputique.de
www.myspace.com/goodheartboutique

Text: -Carsten Wohlfeld-
Fotos: -Carsten Wohlfeld-
 

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