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25.05.2001
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Popmusik als Alptraum

Pram

Duisburg, Hundertmeister
25.05.2001

Pram
Ohne ihr Aushängeschild, den Theremin-Virtuosen Nick Sales ("Er ist derzeit auf Reisen in Malaysia", wie mir seine Bandkollegen erklärten), dafür aber mit vielen neuen Songs und Instrumenten im Gepäck waren Pram nun schon zum zweiten Mal innerhalb von nur sechs Monaten in Deutschland auf Tournee.

In Duisburg bewiesen sie bei sommerlichen Temperaturen und einem dementsprechend zahlenmäßig bescheidenen Publikum einmal mehr, dass ihnen auf dem Gebiet der Um-die-Ecke-gedachten-Popmusik so schnell niemand das Wasser reichen kann. Fast ohne ein Wort an die Zuschauer zu richten, spielte die sechsköpfige Band (Soundboard-Mixer Max Simpson wird ob der zahlreich eingespielten Tonkonserven mitgezählt) ihren Streifen herunter, was man je nach Sichtweise als ein Zeichen für Unlust bei der Band oder eine wirkungsvolle Unterstützung der sehr intensiven Musik werten mag.

Jedenfalls waren Pram immer genau dann am besten, wenn sie ihr Können als Musiker unter Beweis stellten und die handgemachten Sounds, egal ob vom jazzigen Schlagzeug, der Klarinette, der Querflöte, der Miles-Davis-beeinflussten Trompete oder der funky Gitarre, im Mittelpunkt standen. Auch, oder gerade weil Pram auf diese Weise angenehm an die Mitt-90er-Inkarnation von Stereolab erinnerten. Die elektronischen Eskapaden der Band aus Birmingham mögen ja vielleicht innovativer und eigenständiger sein, verpufften aber zumindest an diesem Abend in der Leere des Raumes.

Sicherlich kein schlechtes Konzert, aber eins, dem ein weniger ausgeprägter Hang zur Obskurität sicherlich nicht geschadet hätte.

Text: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Pressefreigabe-
 

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