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03.11.2002
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Der einzig wahre Weg

Levellers

Krefeld, Kulturfabrik
03.11.2002

Levellers
In den letzten zwei, drei Jahren waren die Levellers live kein besonderes Ereignis. Kein Wunder, war doch ihr "Hello Pig"-Album, das es zu promoten galt, keineswegs ein Klassiker. Im Gegenteil, es war eine Platte, die bei den Fans auf breite Ablehnung stieß. "Um ganz ehrlich zu sein - die meisten Fans haben die Platte regelrecht gehasst", gestand uns auch folgerichtig Levellers-Bassist Jeremy lachend. "Das war uns allerdings von Anfang an klar. Es war einfach etwas, das wir damals tun mussten. Wir wollten nicht einfach nur 'die nächste Levellers-Platte' produzieren, wir wollten etwas mit mehr künstlerischer Integrität machen." Mit dem neuen, nicht nur um Klassen besseren, sondern auch wieder wesentlich Levellers-typischeren Werk "Green Blade Rising" (die deutsche Band gleichen Namens durfte in der KuFa übrigens als Support ran!) im Mittelpunkt der Show sollte es eigentlich auch live eine Rückkehr zu alter Form geben.

Der Auftritt in Krefeld - übrigens die letzte Show der Kontinentaleuropa-Tournee der Band - dürfte für einige eine echte Erleichterung gewesen sein: Sie können's also doch noch! Und von Beginn an stachelte ein völlig begeistertes Publikum die Band zu Höchstleistungen an. Anders als bei Konzerten früherer Jahre, bei denen das Mainset oft mit neuen Songs vollgestopft war und die Klassiker erst beim Fünf-Sterne-Hit-Finale aufgefahren wurden, musste die tanzende Meute dieses Mal keine schweißtreibenden 70 Minuten warten, um die alten Kracher zu hören. Die Klassiker wie "Sell Out", "Dirty Davey", "Liberty" oder "15 Years" waren strategisch gut über das gesamte Programm verteilt, und so manchem mag kaum aufgefallen sein, dass sich auch sieben neue Songs im Set befanden.

Levellers
Nicht zuletzt wohl deshalb, weil "Come On" oder "Pretty Target" zwar nicht unbedingt originell sind, den alten Highlights aber dennoch in nichts nachstehen. Da konnten es sich die Levellers sogar leisten, dieses Mal auf einen echten Rausschmeißer à la "Riverflow" zu verzichten und sich stattdessen mit dem beschaulichen "Wake The World" zu verabschieden. Im Sommer hatte die Band in ihrer Heimat noch eine ganze Reihe "Drunk In Public"-Akustikkonzerte gespielt. Davon war an diesem Abend – abgesehen von den beiden Auftaktnummern "Is This Art?" und "Boatman" - genauso wenig zu hören wie von den experimentellen "Hello Pig"-Anwandlungen. "Wenn wir unsere größeren Tourneen spielen, halten wir uns lieber an die schnelleren [und lauteren] Nummern", erlärte uns Jeremy dazu. "Das wollen die Leute hören, und wir sind gerne bereit, ihnen das auch zu geben!" Die Zuschauer in Krefeld dankten es der Band mit einer fetten Party vor der Bühne.

Surfempfehlung:
www.levellers.co.uk

Text: -Carsten Wohlfeld-
Fotos: -Carsten Wohlfeld-
 

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