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28.04.2005
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Alte Liebe

Zita Swoon

Rees-Haldern, Gasthof Tepferdt
28.04.2005

Zita Swoon
Alte Liebe rostet nicht: Die Macher des Haldern Pop Festivals sind seit langem glühende Verehrer Zita Swoons, jener Antwerpener Band von Stef Kamil Carlens, die einst aus dEUS hervorging und schon mit den ersten Platten - damals noch auf dem "bösen", ahnungslosen Majorlabel Warner Bros. - einen ureigenen Stil entwickelte. Mit der Veröffentlichung des neuen Albums der Belgier erfüllten sich die niederrheinischen Festivalveteranen nun einen lange gehegten Traum: Nach diversen Auftritten beim Festival auf dem Reitplatz in Rees-Haldern erscheint "A Song About A Girls" (sic!) auf Haldern Pop Recordings - dazu wird es an dieser Stelle in Kürze auch noch ein vom Kollegen Ullrich Maurer geführtes Interview geben.

Kein Wunder also, dass Zita Swoon anlässlich der Präsentation des diesjährigen Festivalprogramms im muckeligen Ambiente des Gasthof Tepferdt live - beinahe hätten wir gesagt - auf der Bühne standen. Doch das wäre nicht ganz richtig, denn auch wenn das Landgasthaus eine echte Bühne besitzt, hatte das vielköpfige Ensemble seine Instrumente mitten im Saal (und damit mitten im Publikum) aufgebaut. In halbakustischer Besetzung standen dabei natürlich die Songs des neuen Albums im Mittelpunkt des Interesses. "Europa finden wir gut", hatte Festival-Chef Stefan Reichmann vorab bei der Pressekonferenz noch gesagt, und Zita Swoon gaben sich alle erdenkliche Mühe, diesen Leitsatz musikalisch umzusetzen. Gekonnt umschifften sie (fast) sämtliche Klischees, die man für gewöhnlich mit amerikanisch oder britisch geprägter Pop- und Rockmusik (und sei sie noch so intellektuell) verbindet, und klangen stattdessen mal lässig-französisch, mal urban wie Bowie zu Berliner Zeiten und mal so verspielt-verschroben, wie eben nur Zita Swoon es können.

Dabei kam ihr wahrlich europäischer Sound an diesem Abend auf Samtpfoten daher - und wurde bisweilen unsanft durch den Geräusch- bzw. Alkoholpegel des mit freiem Eintritt zum Konzert gelockten Publikums gestört. Das untermauerte leider die Vermutung der Haldern-Macher, dass die belgische Combo trotz bisweilen visionärer Soundideen auch mit ihrem neuen Album einen schweren Stand haben könnte, tat der Freude über diesen bemerkenswerten Auftritt allerdings keinen Abbruch.

Surfempfehlung:
www.zitaswoon.com

Text: -Simon Mahler-
Foto: -Pressefreigabe-
 

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