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17.02.2006
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Hallo Wochenende

Coheed And Cambria
JR Ewing

Hamburg, Große Freiheit 36
17.02.2006

Coheed And Cambria
Freitag Abend, kurz vor 19 Uhr. Das Wochenende steht bevor, alles ist gut, ein Routine-Blick auf die Homepage der Großen Freiheit 36. Doch dann steht da: Coheed And Cambria & JR Ewing - Einlass: 18 Uhr. Schock! Das war schon. Ein Griff zum Telefon, dann die traurige Bestätigung: Beginn 19 Uhr. In kürzester Kürze also. Alles stehen und liegen lassen, ab ins Auto, ab auf den Kiez. Keine Zeit sich über die Unsitte Frühkonzert zu ärgern, lieber über den idealen Parkplatz neben dem Tourbus freuen. Dann aber: "Nein, du stehst nicht auf der Gästeliste", sagt die nette Dame am Einlass. Kann das sein? Geht das jezt so weiter? "Ach so, auf der der Vorband" - Pause, Hoffnung, Runterkommen - "Nein, auf der auch nicht". Hallo Wochenende, wo bist du? Was nun? Aufgeben? Nein, wir lassen uns nicht von Gästelisten aufhalten, wir löhnen, wir wollen JR Ewing sehen. Es ist kurz nach 19 Uhr. Keine Band auf der Bühne, dafür Lionel Richie aus den Boxen. Dafür der ganze Stress?

Als JR Ewing auf die große Bühne der Freiheit kommen, ist der Club noch nicht wirklich gut gefüllt. Kein Wunder, viele werden noch arbeiten, es ist 19.15 Uhr und keine wirkliche Zeit für Rock N Roll. Doch JR Ewing lassen sich davon nicht beirren, sie feiern trotzdem und geben "Maelstrom" zum Besten. Ihr aktuelles Über-Album, mit all ihren Hits. Mit dem famosen Opener "Change Is Nothing (Everything Is)" und trotzdem flippt keiner aus. Eigentlich hätten die Norweger als Headliner im winzigen Molotow vor ausschließlich Begeisterten spielen sollen - nun aber sind sie ins Vorprogramm gerutscht und müssen die C&C-Fans überzeugen. Sie bemühen sich, sie toben, sie schwitzen und immer einer mehr im Publikum beginnt sich langsam zu bewegen. JR Ewing fordern zum Mitklatschen auf, manche machen tatsächlich mit. Auch nach 40 Minuten tobt der Saal nicht wirklich. Aber er ist gut gefüllt, JR Ewing ernten ihren Applaus und die, die wegen ihnen da waren, wären sicher lieber im Molotow. Denn noch gehören JR Ewing in die Clubs.

Denen sind Coheed And Cambria inzwischen entwachsen. Im September 2004 machten sie in kleinen Lädchen noch das Vorprogramm für Strung Out, letztes Jahr verkauften sie Clubs mit hohen dreistelligen Besucherzahlen aus, jetzt haben sie die nächste Stufe genommen und sich an die 1000+X-Hallen gewagt. In Hamburg ist diese zwar lange nicht ausverkauft, aber dennoch solide bevölkert. Und C&C irgendwie gut drauf. Natürlich sprechen sie nicht mit dem Publikum, aber ab und an huscht ein Lächeln über die Gesichter der vier Virtuosen, sie tänzeln über die Bühne und schütteln ihre Häupter. Man hat sie auch schon mal anders erlebt, so gefallen sie uns besser. Auch die Setlist hat sich im Vergleich zur letzten Tour erheblich gewandelt. Denn gab es damals lediglich zwei Stücke von "Good Apollo, I'm Burning Star", dominiert das neue Meisterwerk diesmal ganz erheblich. "Welcome Home" eröffenet erneut, im Laufe des Abends feiern, singen, tanzen und jubeln die Fans noch zu unter anderem dem tollen "Ten Speed", "Apollo I" oder "The Suffering", freuen sich aber besonders über die älteren Hits. "Blood Red Summer ist so einer, oder "Everything Evil", "Devil In Jersey City" und die famose Zugabe "In Keeping Secrets" auch. Die Mischung stimmt, jeder kommt auf seine Kosten und mit etwas gutem Willen kann man das Ganze tatsächlich als Rock N Roll-Party verstehen. Das war bei Coheed-Konzerten ja nicht immer so. Aber heute ist Wochenende. Und heute ist es früh. Leider etwas zu früh...

Surfempfehlung:
www.coheedandcambria.com
www.thejrewing.com
www.jr-ewing.de

Text: -Mathias Frank-
Foto: -Pamela Littky-
 

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