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21.02.2009
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Tanz-Instruktionen

Bloc Party
Delphic

Hamburg, Docks
21.02.2009

Bloc Party
Bestes Abendprogramm auf der Reeperbahn - sollte man eigentlich gewöhnt sein, aber an diesem Samstag wurde man mit tanzbarer Rockmusik oder rockender Tanzmusik - je nach Interpretation - fast noch besser als sonst auf das Wochenende eingestimmt. Im ausverkauften Docks standen mit Delphic und Bloc Party zwei britische Bands auf der Bühne, die es hervorragend verstehen, Rock mit Dance zu vermischen. Und im Falle von Delphic beherrschen sie es noch besser als Bloc Party.

Delphic
Von Dan Theman (drums), James Cook (vocals), Matt Cocksedge (guitar) und Richard Boardman (multi-instrumentalist) alias Delphic wird man hoffentlich noch viel hören - bezeichnenderweise stammt die Band Manchester und lässt den frühen Manchester Rave (mit besonderem Augenmerk auf New Order) wieder aufleben - und das äußerst imposant. In der halben Stunde Spielzeit gab es fast keine Pause, Drummer Dan Theman trieb mit seiner Bassdrum die Musik voran - was man der Band absolut hoch anrechnen sollte: Die spielen alles live, obwohl es sich höchst elektronisch anhört. Zum Teil drehen James Cook, Matt Cocksedge und Richard Boardman an irgendwelchen Gerätschaften und Knöpfen herum (wenn sie mal nicht Gitarre, Bass spielen oder singen), während Dan Theman am Schlagzeug dazu durchdreht. Das macht richtig Spaß, klingt toll und lädt zum Zappeln ein - was sich auch in der recht positiven Reaktion des Publikums widerspiegelte. Delphic werden im April ihre Debüt-Single "Counterpart" veröffentlichen, ein Album ist für Ende 2009 geplant.

Pünktlich um 20:00 Uhr betraten dann unter großem Applaus Bloc Party die Bühne - recht früh für einen Samstagabend mit Live-Musik, wie auch Sänger Kele Okreke im Verlauf des Konzertes anmerkte. Aber er hatte ja auch noch einen Anschluss-Termin - nach dem Konzert war er noch als Gast-DJ bei der Aftershow-Party in der Prinzenbar gebucht. Doch zuerst durfte ordentlich gerockt werden - und das taten Bloc Party dann auch recht eindrucksvoll. Man merkt der Band an, dass sie sich bereits seit einigen Wochen auf Tour befinden, denn musikalisch und technisch war das einfach fast perfekt - es hat an den richtigen Stellen derbe gerockt, die eher ruhigen Stellen hatten auch ihre großen Momente. Der Tourkoller scheint die Band bisher noch nicht eingeholt zu haben - Matt Tong am Schlagzeug grinste sich durch das komplette Set, hat sichtlich riesigen Spaß, Russell Lissack und Gordon Moakes waren eher ruhig wie immer, Kele Okereke natürlich im Zentrum der Aufmerksamkeit. Was auch kein großes Wunder war, schließlich war in seinem rot / weißen Adidas-Jogger kaum zu übersehen. Kele war an diesem Abend auch sehr redselig, bedankte sich bei Hamburg dafür, dass er damals bei seinem ersten Besuch die Vorzüge des Jägermeisters kennen- und schätzengelernt hat, stellte klar, dass Hamburg ja viel besser als Amsterdam sei ("Bis auf die Drogen!"), ließ verlauten, dass er eine richtig gute Zeit auf Tour und keine besonders große Lust auf die anstehenden Daten in Skandinavien habe ("Zu kalt und zu viel Schnee!"). Und auf die Anmerkung eines Zuschauers, dass man ja einfach alle Songs aller drei Alben spielen könne, meine Kele: "Junger Mann, auch wir werden älter. Das beginnt mit den ersten Falten im Gesicht, dann verliert man plötzlich das Interesse an Rap Musik..." Auch einen großen Unterhaltungswert hatte die Szene bei "Ares", als Drummer Matt Tong (inzwischen nur noch mit Shorts bekleidet) zusammen mit Kele Okereke einen lustigen Tanz auffürte, und Kele bei diesem Song auch noch den Bühnen-Techniker "bestieg", als er versuchte, den Kabel-Knoten zu entwirren. Soweit zum drumherum - Musik wurde natürlich auch gespielt. Und die Mischung hatte es in sich - ein Mix aus allen Alben, Songs wie "Trojan Horse", "This Modern Love", "The Prayer", "Like Eating Glass", "Helicopter", das etwas seltener gespielte und recht alte "Little Thoughts" sowie als letzte Zugabe "The Pioneers", zu dem Kele anmerkte, dass die Band diesen Song schon lange nicht mehr gespielt habe und deswegen wohl auch so klingen würde - "but fuck it, it's Rock N Roll!" Und das war es auch - mit einen hohen Tanzanteil. Tolle Mischung.

Surfempfehlung:
www.blocparty.com
www.myspace.com/blocparty
www.blocparty.net
www.myspace.com/delphic
www.delphic.cc

Text: -David Bluhm-
Fotos: -Pressefreigaben-
 

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