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22.02.2009
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Groß im kleinen Rahmen

Secret Machines

Hamburg, Logo
22.02.2009

Secret Machines
Fast schon so etwas wie eine Déjà-vu-Situation - es war ein Sonntagabend im Jahre 2004, als die Secret Machines noch in Original-Besetzung im Kölner Prime Club vor einer sehr überschaubaren Menge auftrat und trotzdem eine der besten Rock-Shows des Jahres ablieferte. Nun, fünf Jahre später und nach einem Wechsel im Line-Up (Gitarrist / Sänger Ben Curtis verließ die Band, der langjährige Band-Freund Phil Karnats sollte in seine großen Fußstapfen treten) ist es wieder ein Sonntagabend, diesmal einige Kilometer weiter nördlich in Hamburger Logo und das Publikum ist erneut recht überschaubar. Ein Fluch, oder ist diese Art von Venue und Zuschauerzahl einfach die perfekte Umgebung für die Secret Machines?!? Jede Band bekommt nunmal in der Regel das Publikum, was es verdient, und die Anwesenden in Hamburg haben mit Sicherheit keine Sekunde ihr Kommen bereut.

Um 21:20 Uhr betraten Brandon Curtis (Gesang, Keyboards, Bass), Drummer Josh Garza und Neuzugang Phil Karnats (Gitarre) die Bühne, und es war schon wieder Déjà-vu-Zeit - die "Beleuchtung" bestand wie auch vor fünf Jahren nur aus einigen ins Publikum gerichteten Lampen, so dass diese wieder einmal eine perfekte Umgebung für den psychedelischen Rock-Trip schaffen konnten, der sich in den leider nur folgenden knapp 80 Minuten im Logo bis in den letzten Winkel ausbreitete. Mit dem auf der UK-Version des aktuellen Albums "Secret Machines" enthaltenen Song "Dreaming Of Dreaming" startete die Reise relativ behutsam, aber deutete schon in den ersten Minuten die Richtung an, in die es gehen sollte: Ganz nach oben in den Rock-Himmel. Zwar haben es trotz drei Alben nur ganze neun Songs in das aktuelle Live-Set der Secret Machines geschafft, doch scheint hier eher das Motto "Weniger ist mehr" zu zählen, denn was die drei Herren dort ablieferten, war einfach grandios und eigentlich nicht mehr zu toppen.

Secret Machines
Es gab die leisen, es gab die lauten Passagen, es (kraut)rockte, es poppte mit Songs wie "Atomic Heels", "Now You're Gone", "The Walls Are Starting To Crack", "Nowhere Again" und als Zugaben "Alone, Jealous And Stoned" und einem umwerfenden "First Wave Intact". Teilweise wurden die Instrumental-Passagen weiter ausgedehnt, und auch wenn nur drei Menschen auf der Bühne standen, der Sound war groß genug für ein ganzes Orchester. Nun gut, mit Effekten kann man eine Menge erreichen, doch man muss deren Einsatz auch erstmal beherrschen - und das konnte vor allem Gitarrist Phil Karnats, der zwar die Abwesenheit von Ben Curtis nicht vergessen machen konnte, aber immerhin doch für einen nahezu gleichwertigen Ersatz sorgte. Und solange die Musik als Ganzes stimmt, ist doch alles in Ordnung. Das war es mit Sicherheit an diesem Abend. Und außerdem: Rock-Show des Jahres.

Surfempfehlung:
www.thesecretmachines.com
www.myspace.com/secretmachines
www.last.fm/music/Secret+Machines

Text: -David Bluhm-
Fotos: -Doreen Reichmann-
 

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