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18.01.2003
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Angetreten, um Popstars zu werden

Electric Six

Hamburg, Schlachthof
18.01.2003

Electric Six
"You can come closer, we're not that famous!" Dick Valentine versucht, das Publikum etwas aufzulockern und vor die Bühne zu bringen. Doch das steht erst einmal lieber in der Nähe der Bar. Klar, wir sind in Hamburg, Coolness ist erst einmal alles. Nach vorne bemühen sich nur die Fotografen, schließlich geht es darum, vielleicht einmal wertvolle Bilder dieser Newcomer-Kapelle zu schießen. Und zu fotografieren gibt es einiges: Diese Truppe ist ein ziemlich illustrer Haufen.

Bassist Disco trägt Koteletten, die man sonst nur in Verbrecherkarteien findet, die Haartracht von Keyboarder Tait hat sich irgendwo zwischen Lyle Lovett und den Leningrad Cowboys verlaufen, und Gitarrist Surge schafft es, Background zu singen, ohne dass ihm die Zigarette aus dem Mundwinkel fällt. Alle Achtung! Diese Jungs aus Detroit sind angetreten, um Popstars zu werden, das ist klar! Und auch die Instrumente stimmen: Ihr Achtziger-Rock fürchtet keine Übertreibung, die Gitarren sind deftig, die Keyboards noch deftiger, und zur Krönung beherrscht Sänger Dick die perfekt-dilettantische Pose im Schlaf. Die Songs sind kurz, knackig und brachial. Kein Wunder, dass White-Stripes-Hälfte Jack sich nicht lange bitten ließ und bei der Single "Danger! High Voltage!" als Gastsänger fungierte. Er und diese Kerle sind Brüder im Geiste - auch, wenn es darum geht, das Liedgut anderer Leute in die Mangel zu nehmen. Heute abend ist "Radio Gaga" dran, ausgerechnet der blödeste aller Queen-Songs. Er macht Spaß. Und um etwas anderes geht es Electric Six wohl auch nicht.

Surfempfehlung:
www.electric6.com

Text: -Christian Zeiser-
Foto: -Pressefreigabe-
 

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