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Konzert-Bericht
 
Geht kacken!

The Killers
Trashmonkeys

Hamburg, Grünspan
01.03.2005
The Killers
Es hätte das erste richtige Konzert des Jahres werden sollen und können. Große Band, tolle Platte, ausverkauftes Haus - beste Voraussetzungen also. Doch es wurde die absolute Verarsche und am Ende hockten weinende Mädchen am Tresen und Leute, die aus den Staaten nach Hamburg kamen, um The Killers zu sehen, schauten ungläubig in die Gegend.
Dabei fing alles gut an. Die Massen fanden trotz Schneegestöber den Club und schon die Trashmonkeys spielten vor vollem Haus. Die Stimmung war prächtig und die Bremer Rock N Roller wie immer famos. Schweinecool wurden die Songs gerotzt, die Orgel bestiegen und der Applaus nach jedem Song lauter. Man muss die Band aber auch einfach mögen.

Dann sollten eigentlich The Killers kommen. Aber es dauerte eine geschlagene Stunde, bis die vier Herren aus Las Vegas sich auf die Bühne bemühten. Jubel, ausgestreckte Arme, alles fein. "Wir sind The Killers und der Song heißt 'Jenny Was A Friend Of Mine'", begrüßte Brandon Flowers das Publikum, ehe die Band eine herrliche Version des "Hot Fuss"-Openers zum Besten gaben. Es wurde getanzt, gelächelt und extremst grelle Scheinwerfer erleuchteten und erblindeten das Publikum. Ja und? Es waren The Killers. Die Band, die eines der besten Alben des letzten Jahres gemacht hat.

Doch nun fing der gute Mister Flowers an zu reden. Er fühle sich nicht gut und man hätte schon ein Konzert absagen müssen. Aber natürlich wolle man, dass die Zuschauer eine gute Zeit haben, darum sollen doch bitte eben diese das Singen übernehmen. Verwirrte Blicke und erste Buh-Rufe erreichten die Bühne. Als Flowers diese dann verließ und drei junge Mädchen ans Mikro traten, nahm das Unheil endgültig seinen Lauf. Die eine stand rum, die zweite wippte etwas und bewegte die Lippen und Nummer drei kreischte ins Mikro. Das Ganze sollte eigentlich "Mr. Brightside" sein, doch selten hörte man Schlimmeres im Grünspan. Als der "Song" dann zu Ende war, ertönte ein gellendes Pfeif-Konzert, erste Becher flogen in Richtung Bühne. Schnell verschwand auch der Rest der Band, ehe ein Mitarbeiter des Veranstalters zum Mikro griff und das Ende des Konzert bestätigte. Brandon Flowers würde sich nicht wohl fühlen und im Vorfeld hätte man abgemacht, dass er so lange singt, wie es geht. Er schaffte es einen Song. Im Juni würden The Killers wiederkommen und wer seine Karte aufhebt, kommt dann umsonst rein. Ein schwacher Trost für all die, die bei Eis und Schnee weite Wege gefahren sind.

Nein, niemand nimmt es Flowers übel, dass er krank ist. Das kann passieren. Aber wieso sagt man das Konzert nicht ab? Wieso lässt man die ganzen Leute so lange warten? Warum erklärt man nicht im Vorfeld, was Sache ist? Dachte der Kerl wirklich, er könne eine ganze Show durchziehen? Obwohl sie kurz zuvor ein Konzert gecancelt haben? Das Ganze roch nach Verarsche, nach Ignoranz und Arroganz.

Nach der Show - oder sagen wir besser der Katastrophe - herrschte eine seltsame Stimmung. Einer beschrieb sie wie nach "einer Naturkatastrophe oder einem gigantischen Stromausfall". Fremde Menschen tauschten ihre Gedanken aus, machten ihrem Unmut oder - wie im Falle der aus den USA angereisten Mädchen - ließen den Tränen freien Lauf. Und die, die es wagten, sich trotzdem noch T-Shirts der Band zu kaufen, wurden fleißig angepöbelt. Und hatten dieses auch verdient. Denn nicht wenige im Grünspan waren der Meinung, dass The Killers nach dieser Aktion gepflegt kacken gehen können...

Surfempfehlung:
www.thekillersmusic.com
www.thekillers.de
www.trashmonkeys.de
Text: -Mathias Frank-
Foto: -Colin Lane-


 
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