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Konzert-Bericht
 
Alt, aber wie neu

The Red Krayola
Fruit Cranks

Münster, Gleis 22
05.05.2005
Red Krayola
"That scares me to death." Nein, Mayo Thompson, Mastermind von The Red Krayola, will an diesem Abend auf keinen Fall sein Publikum enttäuschen. Die Angst ist berechtigt, schließlich wird dieser Mann schon fast als Legende der Indie-Szene gehandelt: Seit Mitte der Sechziger ist dieser nun ja doch bereits in die Jahre gekommene Herr in Musikerkreisen umtriebig, arbeitete mit Mark E. Smith (The Fall) und John McEntire (Tortoise), mischte bei unzähligen Platten befreundeter Bands mit und listet noch immer beeindruckende Namen in seinem Line-Up auf: Bei Red Krayola trommelt George Hurley von der Minutemen-Urbesetzung; und auch Tom Watson, den Diedrich Diederichsen einst als einen der begabtesten US-Gitarristen bezeichnete, steht Thompson frivol zur Seite.
Red Krayola
Bescheiden verzichtet das Trio auf jeglichen Ballast (abgesehen vom funkelnden Lametta an den Sticks, das an die vergangenen Jahrzehnte der Red Krayola-Verrücktheiten erinnerte), lässt sogar den Bass außen vor und liefert eine solide Rockshow, gut nach vorne weg. Hat man einige Red Krayola-Aufnahmen im Kopf, die zum Teil sehr experimentell und fast schon postrock-lastig sind, ist man ob der hier an den Tag gelegten Punk-Attitüde doch zunächst ziemlich irritiert, ein paar Songs später aber umso entzückter. Diese äußerlich gealterten Männer sind noch immer die Semi-Revoluzzer von damals.
Red Krayola
Ein Protest der feinen Art, unaufdringlich und äußerst sympathisch. Aber weiterhin mit einer so deutlichen Power, dass man den Dreien eine außerordentlich konsequente Live-Qualität einfach zugestehen muss.

Ein Können ohne Arroganz: Mit äußerster Freundlichkeit begegnen Red Krayola ihrem Publikum, das zum größten Teil wohl noch mit Bauklötzen spielte, als Thompson schon längst gefeiert wurde. Neben ausgiebigen Zugaben zeigt das Trio seine Dankbarkeit in Form von ehrlich höflichen Verbeugungen, eben ganz die alte Schule. Und nein, das alles macht uns keine Angst, es kann uns höchstens überraschen.

Für ein wenig andere Verwunderung sorgt der Support: Die Fruit Cranks aus Münster ziehen ihre Perücken über, schlüpfen in blumige Frauenkleider und spielen allerhand krudes Zeug. Improvisation und herrlich schräger Gesang prägt das Spiel der drei Westfalen, die nicht nur selber sichtlich Freude an dieser, nun ja, Performance haben. Mutig ist das allemal. Und irgendwie auch lustig.

Surfempfehlung:
www.dragcity.com/bands/rk.html
white-rose.net/redcrayola/
Text: -Annette Kessen-
Fotos: -Simon Mahler-


 
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