NACHGEHAKT BEI: CAESARS
Ein paar Stunden vor dem Konzert. Interview-Termin mit den Caesars. "Kannst du fünf Minuten warten? Cesar schläft noch", sagt der Tourmanager. Bestens! Der Sänger gilt eh nicht gerade als großer Redner. Aber jetzt auch noch verpennt? Die Kollegin von Delta Radio hat Glück, sie spricht mit Gitarrist, Produzent, Songwriter und Sympath Jocke. Wir warten, hoffen und entschuldigen uns gleich zu Anfang bei Cesar, dass er für uns seinen Schlaf unterbrechen musste. "Ach, kein Problem", sagt er. Und freut sich, als sein Album gelobt wird. "Besser als der Vorgänger" sagen wir ihm. Er freut sich noch mehr. Und spricht trotzdem nicht viel...
GL.de: Wie fühlt es sich an, erstmals ein Album zur selben Zeit auf der ganzen Welt zu veröffentlichen?
Cesar: Großartig. Endlich hatten wir die Chance dazu und sind nun froh, dass wir diese Möglichkeit haben. Zuvor hatten wir einfach nicht genung Erfolg, das hat sich zum Glück geändert.
GL.de: Ihr habt bereits im Herbst 2003 mit den Aufnahmen zu "Paper Tigers" begonnen. Warum erscheint es erst jetzt?
Cesar: Das Album ist bereits seit Oktober letzten Jahres fertig, denn ein Album muss ein halbes Jahr vor der Veröffentlichung fertig sein. Auch sind eineinhalb Jahre eigentlich keine lange Zeit, wenn man das mit anderen Künstlern vergleicht. Wir haben es ein verschiedenen Studios Stück für Stück aufgenommen und das dauert eben seine Zeit. Aber eigentlich waren wir recht schnell.
GL.de: Wie fühlt es sich an, es zu hören?
Cesar: Gut. Ich denke, es ist eine unserer besten Scheiben.
GL.de: Was unterscheidet es von den Vorgängern?
Cesar: Nicht viel. Es ist eine typische Caesars-Scheibe.
GL.de: Würdest du denn zustimmen, dass es relaxter als die Vorgänger ist?
Cesar: Ja, doch, das würde ich.
GL.de: Wie ist es, wenn dir euer Gitarrist Jocke als Produzent sagt, du musst deinen Part noch mal singen?
Cesar: Dann tu ich es eben erneut. Wir haben meist die selbe Meinung und wenn er nicht zufrieden ist, bin ich es auch nicht. Es ist nicht so, dass er was sagt und ich muss es tun.
GL.de: Euch gibt es ja nicht erst seit "Jerk It Out".
Cesar: Wir haben vier Alben in sieben Jahren gemacht, was schon eine Menge ist. Wir sind also nicht faul.
GL.de: Was war der bisher schönste Moment?
Cesar: Wie es derzeit läuft, ohne Frage. Diese Europa-Tour und dass wir endlich auch international den Erfolg wie in Schweden haben.
GL.de: Wie wichtig ist euch der kommerzielle Erfolg?
Cesar: Schon sehr. Er steht nicht an erster Stelle, aber wenn du hart arbeitest, willst du auch Resultate sehen. Dabei ist es egal, was du tust.
GL.de: Stimmt es, dass du nicht gern über "Jerk It Out" redest?
Cesar: Warum sollte ich nicht gern darüber reden?
GL.de: So kam es in einem Interview mit dir rüber.
Cesar: Nein, das stimmt so nicht. Es macht nur mehr Spaß, Fragen zu beantworten, die man nicht schon 500 Mal und öfter gestellt bekommen hat. Aber natürlich rede ich auch über "Jerk It Out".
GL.de: Einerseits seid ihr durch eben "Jerk It Out" so etwas wie "Popstars", andererseits spielt ihr in winzigen Clubs wie dem Molotow vor wenigen hundert Zuschauern - wo seht ihr euch selber? Rockstar oder Underground-Band?
Cesar: Irgendwo dazwischen. Ich glaube nicht, dass wir wirklich groß sind, aber wir haben eine internationale Fanbase und das ist natürlich großartig.
GL.de: Glaubst du denn, dass ihr irgendwann mal richtig groß werdet?
Cesar: Ich habe absolut keine Ahnung.