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2 in 1

The Silos
Tandy

Köln, Blue Shell
30.11.2006

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The Silos
Ein Musterbeispiel an Effizienz gab es an diesem Abend im Kölner Blue Shell zu bewundern: Lediglich durch den Austausch des Frontmannes - in dem Fall Mike Ferrio bzw. Walter Salas-Humara - agierten Drew Glackin und Konrad Meissner als gleich zwei Bands: Zunächst mit Ferrio am Mikro als dessen Projekt Tandy und später mit Walter als The Silos. Und wie gut Glackin und Meissner dabei als einfühlsame, wandlungsfähige Musikanten agierten, konnte man dann daran erkennen, dass beide Sets eben nicht gleich, sondern - ganz im Gegenteil - vollkommen unterschiedlich klangen.
Ferrio ist bei uns nicht sonderlich bekannt, feiert aber besonders in den Niederlanden seit Jahren Erfolge als routinierte, ausgebuffte Americana-Ikone und gefällt dabei besonders als variantenreicher Songwriter und Sänger mit einer markigen, außergewöhnlichen Stimme mit hohem Wiedererkennunsgwert. Soeben veröffentlichte er die siebte Tandy-CD, "Did You Think I Was Gone", aus der er natürlich auch ein paar Songs zum Besten gab. Wie kaum jemand anderes versteht es der ehemalige Butthole Surfers-Roadie mit geringsten Mitteln - dafür aber immer den richtigen Stimmungen, Harmonien und Melodien - dem ausgelutschten Genre immer wieder beeindruckende Songs zu entlocken. Einen davon, den unter die Haut gehenden "Evensong", vom neuen Album, bezeichnete er dabei als seinen persönlichen Favoriten. Wie Salas-Humara spielt auch Mike Ferrio "nur" akustische Gitarre, die er aber freilich auch mal durch den Verzerrer jagt. Das tat auch Drew Glackin mit seinem Epiphone Bass (wenn er nicht gerade Mandoline oder Steel-Gitarre spielt), was dann zuweilen klang wie eine zweite Gitarre. Auf jeden Fall verlieh das der Sache einen ganz besonderen Pfiff - und auch Druck aus einer Richtung, aus der man diesen nicht vermutet hätte.
Mike Ferrio mag zwar nicht so eine gutgelaunte Frohnatur sein, wie Walter Salas-Humara (der sich den ganzen Tandy-Gig mit Begeisterung anschaute), aber als Song-Schmied hat er seinem Kollegen eher sogar noch ein wenig voraus. Obwohl gerade die Songs des neuen Silos-Albums "Come On Like The Fast Lane" sicherlich mit zu den besten gehören, die Walter in den letzten Jahren zusammengeschraubt hat. Das Problem war dann eher, dass er einige davon gar nicht spielte. Dennoch ging auch der Silos-Gig auf seine Art in die richtige Richtung. Während Glackin und Meissner beim Tandy-Set die Songs eher jazzig umspielt hatten (wobei besonders Meissners "Besenarbeit" zu beeindrucken wusste), wurde bei den Silos auch schon einmal ordentlich Gas gegeben. Was besonders bei eh schon druckvollen Nummern wie z.B. dem Titeltrack der neuen Scheibe oder dem Opener, "Behind Me Now", der im Zugabenblock Platz fand, sicherlich auch Sinn machte. Paradoxerweise funktionierten aber auch die Silos bei den weniger gehetzt wirkenden Nummern, wie z.B. dem schönsten Stück der neuen Scheibe, der Halbballade "People Are Right" oder Walters Widmung an seine Heimatstadt "When The Telephone Rings (Even In New York)", eine Nummer besser. Vielleicht lag es daran, dass sich Walter hier als Sänger mehr bemühen musste, vielleicht auch daran, dass hier die Gelegenheit genutzt wurde, auch mal echte Live-Versionen zu präsentieren. So ergänzte Walter das "People"-Stück mit einer im Simon & Garfunkel-Stil gesummten Strophe ohne Worte und bei "New York" durfte Drew Glackin zeigen, was er auf der Steel Gitarre drauf hatte (übrigens ohne dass das dann nach Country klang). Ältere Tracks, wie z.B. "Miles Away" oder "Caroline" rundeten dann das Bild entsprechend ab. Bei einigen Tracks wurde Mike Ferrio dann noch einmal auf die Bühne gebeten, um Mundharmonika zu spielen - und outete sich hierbei als wahrer Virtuose. Insgesamt hinterließen die Silos - ganz ähnlich wie bei der aktuellen CD - einen wesentlich lebhafteren, positiveren Eindruck als auf ihrer letzten Tour in unseren Landen. Schade nur, dass es gar keinen Track auf Spanisch gab...

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Surfempfehlung:
www.thesilos.net
Text: -Ullrich Maurer-
Foto: -Ullrich Maurer-


 
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