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Verlässlich. Interessant.

No Use For A Name
Only Crime

Hamburg, Grünspan
17.01.2009
No Use For A Name
Gegensätze ziehen sich an. Gilt auch hier. No Use For A Name und Only Crime sind zwar auf dem gleichen Label beheimatet und beide irgendwie Punkrock. Aber sonst? Anders. Nicht wie Tag und Nacht und nicht wie Mann und Frau, aber doch wie Bayern und Hoffenheim. Oder Beatles und Stones. Oder so ähnlich. No Use reisen zum Beispiel regelmäßig bis immer durch die Welt und wer sie bisher noch nicht gesehen hat, der hat auch keine Entschuldigung. Only Crime dagegen sind eher seltene Gäste. Und daher ist eine Show von ihnen deutlich besonderer. Sie bestehen zwar aus alten bis uralten Dreiakkordlern, sind unter diesem Namen aber noch recht neu, während No Use schon seit Ende der 1980er Jahre musizieren. Das machen sie melodisch, poppig, schnell und besonders locker und fast immer großartig. Only Crime dagegen machen auf harte Hose. Mit Hardcore, Wut und Schreihälsen. Allerdings nicht weniger großartig.
Only Crime
Die Jungs und Mädels im Grünspan aber sahen das seltsamer Weise ganz anders. Denn nachdem die Schleswig-Holsteinischen Shirley D. Pressed mit NoFX-Zitaten, versuchter Ironie ("Man sieht euch eure Aufgeregtheit an...") und sonst meist nettem, aber viel zu belanglosen Skatepunk gut unterhielten, ohne zu begeistern, tat sich vor der Bühne erstmal gar nichts, als Only Crime diese betraten. Leere könnte man es nennen. Und Ignoranz. Also hockte sich Russ Rankin erstmal an den Rand der Bühne und bat die Zuschauer höflich, aber sehr, sehr bestimmt, doch bitte mal nach vorne zu kommen. Sie zögerten, aber sie kamen. Langsam, bedächtig, offensichtlich unsicher. Sie schienen nicht zu wissen, wer da vor ihnen steht. Dass Rankin mit Good Riddance Punkrock-Geschichte geschrieben hat, dass Aaron Dalbec früher mit Converge gelärmt hat, dasss Only Crime auch ohne Descendents-Legende Bill Stevenson eine Macht sind. Mit "Doomsday Breach" vom Debüt ging es fulminant los, mit den aktuellen Nummern "Too Loose" und "Shotgun" ging es weiter. Es war laut und hart, Punkrock und Hardcore, irgendwo zwischen Black Flag und Good Riddance und Rise Against. Ein paar Leute tanzten und freuten sich, viele aber zogen sich wieder zurück. Unverständlich. Nummern wie "Eyes Of The World", natürlich "To The Nines" oder der Rausschmeißer "Take Me" waren und sind Hits. Und auch wenn sich Rankin auf der Bühne nicht als der Ober-Sympath gab, machte es nur Spaß, sich das Ganze anzuschauen. Auf eine baldige Wiederholung darf man sich freuen. Und wird sich gedulden müssen.
Anders der Headliner. Der war zuletzt im Frühjahr 2008 in Hamburg. "Und in zwei Wochen kommen wir wieder", scherzten sie. Die Kalifornier sind immer gern gesehene Gäste und wer sie sich anschaut, der weiß, was ihn erwartet. Nette Jungs nämlich, zum Teil fulminanten Punkrock und einfach eine gute Zeit. So war es immer, so wird es immer sein. So war es diesmal. Das Grünspan war richtig ordentlich ge-, ohne überfüllt zu sein und viel konnte nicht schief gehen. Das Publikum zeigte sich schon während des beängstigend großartigen Opener-Doppels "Dumb Reminders" und "Justified Black Eyes" in bester Tanzlaune – und blieb es bis zum Ende und war auch nicht sauer, dass der "Redemption Song" mal wieder nicht gespielt wurde. Es störte nämlich nicht, zu schön und rund war der Abend, an dem selbst die paar wenigen nervigen Stagediver nicht wirklich störten. Kurz: Es war ein Sonntag, wie man ihn sich öfter wünscht. Ein Sonntag mit seinen Kumpels, guter Musik und ohne anstrengende Überraschungen. Die Setlist bestand aus Klassikern ("On The Outside") und Aktuellem ("The Biggest Lie"), was die alten Fans natürlich nicht daran hinderte, wie immer über zu viele neue Stücke zu meckern, und um sich zu wundern, dass genau die vom Jungvolk am meisten abgefeiert wurden. So wie immer eben. Wie beim nächsten Mal.
Surfempfehlung:
www.nouse4aname.com
www.myspace.com/nouseforaname
www.onlycrime.com
www.myspace.com/onlycrime
Text: -Mathias Frank-
Fotos: -Mathias Frank-


 
 

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