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Alte Bekannte

Yo La Tengo
A Heart Is An Airport

Hamburg, Markthalle
19.11.2009
Yo La Tengo
Bei derart alteingessenen Profimusikern kommt es ja leider sehr häufig vor, dass die Band einfach nur auf der Bühne steht und routiniert bis gelangweilt die Songs herunterspielt, die sie eben schon seit 15 Jahren Jahren immer wieder spielt. Nicht aber bei Yo La Tengo: Die drei sind gut drauf und freuen sich sogar, mal wieder in der Markthalle zu Hamburg vorbeischauen zu dürfen. Sie loben den Club und vor allem die Vorband, die hervorragenden A Heart Is An Airport. Sie bedanken sich sogar für deren Eröffnung, indem sie den Jungs aus Leipzig mit ein paar Songs von "I Am Not Afraid Of You And I Will Beat Your Ass" später einen Musikwunsch erfüllen.
Aber von vorne: Da nirgends etwas von einer Vorband zu lesen war, ließen sich leider nur noch die letzten drei Songs von A Heart Is An Airport erleben. Immerhin war das wunderschöne "Oh, Irony!" als letztes Stück noch dabei und dafür allein hat es sich fast schon gelohnt, zu kommen. Diese Jungs sollte man auf dem Schirm haben, nicht zuletzt weil sie tatsächlich mit zwei Schlagzeugen angetreten sind.

Nach einer knappen halben Stunde Umbau geht es dann richtig los. Yo La Tengo beginnen zu spielen und lassen gleich mal den ersten Song in eine Lärmorgie ausarten. Sehr gut. Als zweites Stück folgt das unglaubliche "More Stars Than There Are In Heaven" vom aktuellen Album "Popular Songs". Nach etwa drei Minuten bricht Sänger und Gitarrist Ira Kaplan jedoch ab mit den Worten "Okay, this goes on about ten minutes like this, there's no way we're gonna play this". Nur um das Lied nach ein paar Scherzen und Spielereien an den Instrumenten natürlich doch noch in voller Länge zu spielen. Einfach atemberaubend. An dieser Stelle war der Abend eigentlich schon komplett.

Aber so etwas kann sich auch nur eine Band wie Yo La Tengo erlauben. Kaplan und seine Mitstreiter Georgia Hubley und James McNew sind so grundsympathisch, man nimmt ihnen einfach alles ab. Überhaupt lassen Yo La Tengo es sich nicht nehmen, sehr viele Songs von "Popular Songs" zu spielen - ist ja auch ihr gutes Recht. Zumal das Album ganz ausgezeichnet ist. "Avalon Or Someone Very Similar", "Nothing To Hide", "If It's True", alles dabei.

Aber auch die früheren Alben kommen natürlich nicht zu kurz und so wird auch das - überwiegend anwesende - ältere Publikum glücklich gemacht. Yo La Tengo erzeugen durch ihre Musik, aber auch durch ihre menschliche und vollkommen bodenständige Art eine dermaßen warmherzige Atmosphäre im Konzertsaal, wie man es nur selten erlebt. Ekstatisches Wiegen, überall lächelnde Gesichter, tosender Applaus. Das Publikum ist sichtlich zufrieden.

Das Schönste aber ist, dass diese Ikonen des Indierocks so menschlich sind, so verschroben die Musik manchmal auch sein mag. Keine abgehobenen Spinner, denen der Ruhm - wenn auch nicht der finanzielle Erfolg - nicht zu Kopfe gestiegen ist. Eine Band zu sehen, die einen schon so lange begleitet hat. Und die einfach für dich da ist.
Surfempfehlung:
www.yolatengo.com
www.myspace.com/yolatengo
de.wikipedia.org/wiki/Yo_La_Tengo
www.myspace.com/aheartisanairport
www.lastfm.de/music/a+heart+is+an+airport
Text: -Felix Maliers-
Foto: -Pressefreigabe-


 
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