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Konzert-Bericht
 
"Rock N Roll machen"

Chewy
Studio Grande

Köln, MTC
18.11.2001

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Chewy
Vor sieben Jahren sicherte sich Kai Berner mit seiner alten Band, den Birdy Num Nums, dem Album "Superdisappointment Deluxe" und der Weltklassezeile "Her name is Eve and she lives two floors below, she is 22 and looks like Linda Ronstadt" einen Platz auf dem deutschen Pop-Olymp. Mit seiner aktuellen Band Studio Grande verfolgt er, inzwischen auf Deutsch singend, ähnliche Ziele. Berner singt immer noch vom Herzschmerz, und die Melodien des (nieder-)rhein'schen Quintetts sind ein sauber abgesteckter Rundkurs durch 30 Jahre amerikanisch geprägte Rockmusik, trotzdem fehlte beim Auftritt im MTC etwas.
Studio Grande sind, mal abgesehen von einem Imageproblem, das sie mit den meisten deutschen Bands teilen, einfach zu spröde, um ein Publikum als Vorgruppe auf ihre Seite ziehen zu können, und außerdem fehlte es der Band auch etwas an Abwechslung. Erst nach 40 Minuten gab es zum Schluß eine ruhigere Nummer, davor wurde im besten College-Rock-Tempo das amtliche Rock-Brett geboten. Und das war zwar keinesfalls schlecht, nur leider etwas zu vorhersehbar.
Daß man mit ähnlichen Mitteln auch größere Erfolge erzielen kann, bewiesen danach Chewy. Nicht nur, daß ihre Tanzeinlagen (!) und ihre Ansagen in deutschfranzösischenglischem Kauderwelsch (sie bedankten sich zum Beispiel artig, daß wir alle an diesem Sonntag ins MTC gekommen waren, trotz Arbeit oder Schule am nächsten Morgen) schon alleine das Eintrittsgeld wert waren, die charmanten Schweizer hatten einfach mehr Überraschungen parat, obwohl ihre Musik zweifelsohne auf ähnlichen Einflüssen basiert wie die von Studio Grande. Egal, ob es gleich zu Beginn eine lupenreine Surfnummer sein durfte oder kurz darauf der geniale neue Song "Bushes" (nicht nur textlich eine Hommage an Guided By Voices) - Chewy variierten ihre Indie-Rock-Basis so geschickt, daß es nie langweilig wurde. Überraschenderweise klangen selbst die alten Kracher à la "Tomcat" von ihrem ersten Album "Whattookyousolong" auch nach 18 Monaten mit zahllosen Konzerten noch frisch und alles andere als überspielt. Daß einige postrockende Instrumentals ein paar Längen hatten, weil die songtechnischen Ambitionen der Band manchmal ihr instrumentales Können überholten, konnte man da leicht verschmerzen. Im März soll ihr neues, in New York von Großmeister John Agnello produziertes Album endlich erscheinen, und Gaesteliste.de wird passend dazu ein Blind Date mit den vier Eidgenossen bringen, denn fest steht: Mit diesem Showcase in Köln als Maßstab darf man sich auf die Platte freuen! Denn wie sagten Chewy schon in Köln? "Wir sind hier, um einfach ein bißchen Rock N Roll zu machen". So simpel ist das manchmal.

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Text: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Ullrich Maurer-


 
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