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All Over The Place

Rob Moir

Köln, Die Wohngemeinschaft
22.03.2019

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Rob Moir
Kanada, die USA, Australien, Japan, Marokko, Mexico, Italien, Frankreich, Tschechien, Polen, die Ukraine und natürlich immer wieder Deutschland. So richtig viele Orte, die der Kanadier Rob Moir im Rahmen seiner Touren noch nicht besucht hat, gibt es eigentlich nicht. Er ist also - zumindest in diesem Sinne - "all over the place". Ihn demzufolge einen berufenen Troubadour zu nennen ist also nicht nur folgerichtig, sondern sozusagen sogar Pflicht.
Nun war Rob Moir bei uns zu Gast, um die Songs seines aktuellen Albums "Solo Record" vorzustellen - nicht wirklich überraschend mit einem Solo-Set. Zum Glück hatte er darauf verzichtet, eine Napoleon-Uniform mitzubringen, wie sie das Cover des Albums ziert (auf dem sich Rob als "harmloser Diktator" präsentiert, wie er sagt). Aber zumindest das Zebra, das sein letztes Werk "Adventure Handbook" ziert, stand als Figürchen auf dem Merch-Tisch. "Solo Record" ist bereits Robs drittes Album - auf das er demzufolge auch mächtig stolz ist. "Ich habe zwar keine Kinder, aber drei Scheiben", erklärte er im Überschwang seiner Performance, "ich schätze Mal drei Scheiben machen in etwa so viel Arbeit wie ein Kind, meint ihr nicht?" Überhaupt hat Rob viel zu erzählen. Oft geht es dabei um Bier: Den schlimmsten Kater seines Lebens, habe er gehabt, als er auf die unscheinbaren Kölsch-Stangen hereingefallen sei, erklärte er etwa - oder dass das Beste an seinen Reisen der Umstand sei, wieviel Bier er da umsonst bekäme (nun ja - vielleicht außer in Marokko).
Aber kommen wir mal zur Musik: Auf dem "Solo Record" überraschte Rob ja damit, dass das am Ende gar kein Solo-Album war (sondern eines, das er in Eigenregie organisiert hatte, anstatt es - wie üblich - mit seiner Band im Sinn zu konzipieren). Sei es drum: Auf dem Album gibt es dann auch Overdubs, elektrische Gitarre und (angedeutete) Band-Arrangements. Darauf mussten die Zuhörer in der Wohngemeinschaft verzichten. Es gab bloß Rob, seine Stimme, seine Gitarre und ein nur gelegentlich eingesetztes Kickboard. Dadurch kamen die Songs allesamt wesentlich folkiger rüber, als sie es im Grunde genommen sind - denn einige von Robs Tracks leben eigentlich auch von ihrem Rock-Drive. Andererseits konnte man sich dann so auf Robs zuweilen recht originelle Wortspielereien in Songs wie "Rome Leads To All Roads" vom aktuellen Album oder "Places To Die Before You See The World" vom Debüt "Places To Die" konzentrieren. In seinen Songs erzählt Rob gerne von Dingen, die ihm im Rahmen seines rastlosen Lebens zustoßen. Diese sind entweder persönlicher Natur - beispielsweise die kurze Beziehung zu einer jungen Dame namens "Claudine" aus dem französischsprachigen Quebec, oder beziehen sich auf mehr oder minder haarsträubende Abenteuer, die ihm on the Road passieren. Diese Anekdötchen führt er dann in den Ansagen zwischen seinen Songs noch entsprechend aus. Und hier kommen wir dann zu einer Art Allegorie - denn obwohl diese Geschichten mit ihren zahlreichen internationalen Protagonisten durchaus farbenfroh und amüsant rüberkommen, fehlt ihnen dann doch meistens eine wirkliche Pointe oder Punchline. Und das lässt sich eigentlich auch auf Robs Songs übertragen: Diese sind nicht wirklich schlecht und er trägt diese auch mit dem nötigen Herzblut und handwerklich kompetent vor - und es gelingt ihm auch, das Publikum zum Mitmachen zu bewegen. Freilich gibt es dann - auf musikalischer Ebene - selten mal etwas Spezifisches, an das man sich als Zuhörer nachher noch erinnern könnte. Auch Robs Songs fehlt also zuweilen eine Pointe. Eine Rob Moir-Show funktioniert also am Besten als Gesamtkunstwerk im Zusammenhang. Dann ist das Ganze - übrigens nicht zuletzt aufgrund Rob Moirs performerischer Frohnatur - auch eine kurzweilige, unterhaltsame Angelegenheit. Eine Anmerkung noch: Dass Rob Moir eigentlich auch mal ganz gut hinlangen kann, zeigt das zerfetzte Schall-Loch seiner abgenutzten akustischen Gitarre.

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Surfempfehlung:
www.robmoir.com
www.facebook.com/robmoirmusic
Text: -Ullrich Maurer-
Foto: -Ullrich Maurer-


 
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