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Konzert-Bericht
 
Konkurrenzlos

The Notwist
Bernhard Fleischmann

Düsseldorf, Zakk
20.03.2002
The Notwist
Das neue Album ganz oben in den Verkaufscharts, die hiesige Medienlandschaft vom Schwarz-Weiß-Fanzine bis zur Süddeutschen Zeitung einig, daß The Notwist die derzeit wohl interessanteste deutsche Band ist - da war es kein Wunder, daß es vor dem Düsseldorfer Zakk lange Gesichter gab: Ausverkauft war die Show von The Notwist, und der Traube von Menschen vor dem Club nach zu urteilen, hätten die Veranstalter weit mehr als 900 Tickets verkaufen können. Einmal drinnen, sollte das Publikum zuerst von Bernhard Fleischmann unterhalten werden, einem Wiener Elektronikfrickler, der nur leidlich gut ankam, da der überwiegende Teil des Publikums offensichtlich wegen echter Livemusik gekommen war. Kein Wunder also, daß sich die Stimmung in dem Moment besserte, als Fleischmann die Gebrüder Acher (an Baß und Schagzeug) für zwei Stücke als Gäste auf die Bühne holte.
Kurz danach standen dann endlich The Notwist komplett auf der Bühne, eigentlich sogar mehr als komplett, denn als fünften Mann (an Gitarre und Keyboards) hatten die Weilheimer Helden noch Max Punktezahl von der Berliner Combo Contriva mitgebracht. Und mit dem zusammen bewiesen sie, daß das ruhige, exakt ausbalancierte aktuelle Superalbum "Neon Golden" längst nicht alles ist, was The Notwist 2002 interessiert. Nicht nur mit dem überraschend früh gespielten "Day 7" rockten die fünf Herren mehr, als das so mancher nach dem Album (und dem eher "elektronischen" Auftritt in Köln wenige Wochen vorher) erwartet hätte. Neben den offensichtlichen Highlights des neuen Albums ("Pick Up The Phone", "Pilot") war es so vor allem besonders die unerwartet große Anzahl an alten Krachern à la "Puzzle" oder "Chemicals", die das Publikum in Ekstase fallen ließ.

Daß aber nicht nur die Menschen vor, sondern auch auf der Bühne offensichtlich richtig Spaß an der Sache hatten, bewiesen gleich drei lange Zugaben. Zur ersten erschienen sie nur zu dritt - in Originalbesetzung sozusagen - und ließen es so richtig krachen, während Martin "Console" Gretschmann sich das Schauspiel begeistert aus dem Publikum anschaute. "Torture Day" als Alltime Favorite überraschte zwar nicht wirklich, aber "Nothing Like You" vom Debütalbum hätten die meisten wohl nicht unbedingt erwartet, ebenso wenig wie die tolle Version von "One Dark Love Poem" - auch schon zehn Jahre alt und von der zweiten LP "Nook". Daß das gerade die älteren Semester im Publikum an den Rand der Raserei brachte, versteht sich von selbst, und mit "The Incredible Change Of Our Alien" gleich danach taten The Notwist wenig, um vor der Bühne wieder Normalität einkehren zu lassen.

Es war ein Konzert, an dem sich alle anderen deutschen Bands messen lassen müssen. So spielerisch, wie The Notwist an diesem Abend Ambition und Spaß, Elektronik und Rock, Intelligenz und Urwüchsigkeit miteinander verbunden haben, das ist hierzulande (und wohl auch anderswo) absolut konkurrenzlos! Respekt!
Text: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Pressefreigabe-


 
 

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