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Seelenfutter

Karanoon

Gelsenkirchen, Wohnzimmer
11.09.2020

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Karanoon
Osnabrück ist die Heimatstadt von Karanoon, klanglich dagegen scheinen sich die vier jungen Musikerinnen eher in den USA zu Hause zu fühlen. Mit bisweilen geradezu hypnotisierenden Elementen aus Neo-Soul, R´n´B und Hip-Hop zelebriert das Newcomer-Quartett einen Sound, der den Zeitgeist nie aus den Augen lässt, aber doch in erster Linie durch seine warmtönende, handgemachte Vintage-Ästhetik besticht. Mitte September waren Hanna Boos, Marlene Seelig, Sabine "Monti" Müller und Sophie Knops zum Freiluftkonzert im, oder besser gesagt am Wohnzimmer im Gelsenkirchen zu Gast.
Seit fast zehn Jahren gibt es das Wohnzimmer im berühmt-berüchtigten Stadtteil Schalke nun schon. Gelegen im Schatten der altehrwürdigen Kaue auf dem Gelände der früheren Zeche Wilhelmine Viktoria, hat sich hier ein Ort für Kulturschaffende und -interessierte etabliert, an dem In gemütlicher Atmosphäre Kultur diskutiert und praktiziert, Neues geschaffen und Altes vertieft werden kann. Derzeit bleiben, wie anderswo auch, pandemiebedingt die Räumlichkeiten in der zweiten Etage geschlossen, aber zum Glück gibt es auf dem Hof eine kleine Open-Air-Bühne, auf der der Kulturbetrieb zumindest draußen weitergehen kann.

Der - schon im Vorfeld komplett ausgebuchte - Auftritt von Karanoon kommt da gerade recht, denn der Sound des Quartetts ist genau das richtige Seelenfutter, um sich von schwierigen Zeiten abzulenken: Karanoon machen Musik, der keine Angst vor dem Mainstream kennt, aber doch voller Herz und Leidenschaft – und, das zeigt sich auch in Gelsenkirchen immer wieder – voller Spaß am eigenen Tun steckt. Leichtfüßig schlagen die vier Musikerinnen dabei eine Brücke vom Jetzt zurück in die Vergangenheit, wenn die herrlich entspannten Beats von Drummerin Monti, der sagenhafte Groove von Bassistin Hanna, die großartige Stimme von Sängerin Marlene und die famosen, mit jazzigen Finessen gespickten Licks und Soli von Gitarristin Sophie in der Summe größer sind als die für sich schon beeindruckenden einzelnen Teile.
Obwohl Karanoon derzeit erst auf die Veröffentlichung ihrer Debüt-EP hinarbeiten, haben die vier jungen Damen an diesem Abend keinerlei Probleme, gleich zwei Sets mit eigenen Songs zu füllen. Von den Coverversionen, mit denen sie bei früheren Auftritten offenbar ihr Programm ausstaffiert hatten, bleibt nur noch Jorja Smiths "On My Mind". Stattdessen empfehlen sich eigene Songs wie die emotionale Ballade "Poem For Amy" oder "Cocaine", das sich als "schlimmer" Ohrwurm ins Gehör des Publikums fräst, als Highlights des Sets. Was am Ende von 16 wirklich feinen Songs bleibt, ist, die Tage rückwärts zu zählen, bis die just fertiggestellte EP von Karanoon im Februar endlich erscheint!

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Surfempfehlung:
www.karanoon.com
Text: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Carsten Wohlfeld-


 
 

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