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The Good, The Bad And The Essen

The Fugitives

Essen, JUBB Werden
28.10.2021

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The Fugitives
Die Pandemie hat dafür gesorgt, dass auch im JUBB Werden die Bühne lange leer geblieben ist, doch jetzt kann endlich auch die Serie der Americana-Konzerte wieder aufgenommen werden, die im Herbst 2019 mit Auftritten von Künstlern wie Leeroy Stagger oder Don Gallardo aus der Taufe gehoben worden war. Am 19. Februar 2022 werden Darling West aus Dänemark zu Gast sein, schon Ende Oktober allerdings bewiesen The Fugitives aus Kanada mit ihrer Melange aus Folk, Country und einem Hauch von Bluegrass, dass "old-timey" Musik nicht von gestern sein muss.
Seit rund 15 Jahren gibt es The Fugitives nun schon. Vier Platten, zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen sowie Hunderte Konzerte später präsentieren sich Adrian Glynn, Brendan McLeod, Rob McLaren und Carly Frey bei ihrem restlos ausverkauften Gastspiel in Essen als liebenswerte Entertainer, die bei aller Liebe für das eigene Tun genau wissen, was sie da tun. Zwischen den Liedern suchen die vier immer wieder verbal den Kontakt zum Publikum, achten dabei aber peinlich genau darauf, dass ihre Geschichten vom Leben "on the road" stets unverfänglich bleiben und obendrein das Englisch des Publikums in den besten Jahren nicht zu sehr strapazieren. Nur einmal fallen sie aus der Rolle, doch als ihr Hinweis, dass sie bereits in "Bad Essen" gespielt hätten, aber nun froh sein, endlich auch in "Good Essen" auftreten zu dürfen, die gewünschte Wirkung verfehlt, sorgt zumindest das anschließende Klärung der Frage, warum dieser Kalauer nicht gezündet hat, für Heiterkeit auf und vor der Bühne.
Doch auch wenn die Ansagen bisweilen ein bisschen vorhersagbar und die Running gags ein klitzekleines bisschen zu routiniert sind: Musikalisch können The Fugitives vom ersten Ton an glänzen. Bewaffnet mit Gitarre, Bass, Balaleika, Banjo, Violine und vier wunderbar harmonierenden Stimmen setzen die Kanadier in heimeliger Wohnzimmeratmosphäre voll auf den handgemachten Charakter ihrer Songs und tauschen dabei die Instrumente manchmal genauso fix wie die Besetzung. Gleich mehrfach spielen sie Songs in wechselnden Zwei-Konstellationen und können gerade in diesen leisen, intimen Momenten echte Glanzlichter setzen. Zwei Sets bieten ihnen ausgiebig Gelegenheit, alte genauso wie neue Lieder zu singen. Die ergreifende Leonard-Cohen-Hommage "No Words" gibt es in Essen deshalb genauso zu hören wie die die inzwischen sogar teilweise eingedeutschte Mitmach-Hymne "All This Trouble" oder "Goodnight Everybody", für das die vier bei der Zugabe, noch dazu vollkommen unplugged, dem Publikum ganz nah sind. Besonderes Augenmerk sichten die vier aber auf die Lieder ihres aktuellen Albums "Trench Songs", das den Soundtrack zu McLeods ursprünglich als Theaterfassung geplantes und während der Pandemie in ein Filmprojekt umgewandelten Bühnenstück "Ridge" über "The Battle That Made Canada". Auf der LP vertonen The Fugitives Soldatenlieder aus dem Schützengraben des ersten Weltkriegs neu, tauschen aber die Marschmusik, die damals en vogue war, gegen zeitgemäßere Americana-Klänge ein und machen so in Lieder wie "Hanging On The Old Barbed Wire" oder "Bombed Last Night" die Schrecken des Krieges in einigen der eindringlichsten Momente des rund zweistündigen Konzerts greifbar. Viel Applaus und strahlende Gesichter im Saal waren am Ende der verdiente Dank für diesen herzerwärmenden Auftritt.

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Surfempfehlung:
www.fugitives.ca
www.facebook.com/10157269901660290
twitter.com/fugitivesmusic
instagram.com/fugitivesmusic
Text: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Carsten Wohlfeld-


 
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