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Nachwuchspflege

Wolf & Moon

Köln, Blue Shell
30.05.2022

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Wolf & Moon
Die Pandemie und ihre Lockdown-Phasen brachte ja für Musiker nicht nur Nachteile mit sich. So nutzten Stefany und Dennis a.k.a. Wolf & Moon etwa die ersten Wochen der Pandemie (die sie mitten in einer Italien-Tour erwischte) zum Beispiel die durch den Ausfall der anstehenden Live-Termine gewonnene Zeit dazu, Videos für Songs wie "A Tape Called Life" oder "While We Ride" zu machen - wie Stefany während der Show im Kölner Blue Shell erzählte - oder ein neues Album zu schreiben, oder für Nachwuchs zu sorgen. "Nicht, dass ihr denkt, dass ich zu viele Hamburger gegessen hätte", kommentierte sie ihr nicht zu übersehendes Baby-Bäuchlein, "aber da ist ein kleiner Wolf drin, der heute schon sein drittes Konzert mit uns macht." Partner Dennis meinte dann entschuldigend, dass Wolf & Moon halt dringend neue Musiker bräuchten (was Quatsch ist). "Aber keine Bange: Wir werden weiter Touren und Platten machen", ergänzte er dann noch, "keinen Stress jetzt!"
Das schöne an Projekten wie Wolf & Moon ist ja der Umstand, dass es nicht viel braucht, um die Leute glücklich zu machen. Stefany etwa erzählte wieder die Geschichte, wie das Projekt eher zufällig begonnen habe, als das Paar auf einer Reise durch die USA spontan beschloss, dann auch auf Tour zu gehen und dafür nur eine Reise-Gitarre mitzunehmen, die mit dem Mikro-Keyboard in einen Rucksack gepasst habe. Diese Geschichte hatten Wolf & Moon zwar schon öfter erzählt - an diesem Abend machte das aber Sinn, denn wie sich durch entsprechende Fragen herauskristallisierte, hatte ungefähr die Hälfte des anwesenden Publikums zuvor noch nie etwas von Wolf & Moon gehört und kannte zum Beispiel demzufolge auch die Backstory - und die Songtitel - nicht. Das war aber alles kein Problem, da es Stefany & Dennis aufgrund ihrer obercoolen Bühnenpräsenz auf Kumpelbasis mühelos gelang, das gesamte Publikum für sich einzunehmen, zu unterhalten und sogar zum Mitsingen und -tanzen zu bewegen. Mag sein, dass das Blue Shell nicht gerade ausverkauft gewesen sein mag - aber wenn man 50% des Publikums mit einer einzigen Show zu neuen Hardcore-Fans machen kann, dann müssen Wolf & Moon ja wohl etwas richtig machen.

Für die (mehrfach verschobene) Tour zu ihrem zweiten Album "Follow The Signs" hatten sich Wolf & Moon eine Menge einfallen lassen. Zunächst mal war das minimale Set Up mit Gitarre, Notebook und Mikro-Keyboard um ein Drumpad und eine Steh-Zymbel ergänzt worden - vor allen Dingen aber sicher verkabelt, so dass die Show reibungslos von Statten gehen konnte (was eigentlich gar nicht üblich ist). Dann hatten sie sich - dem Thema ihres Lebensentwurfes (= Reisen) entsprechend - ein interessantes Beleuchtungskonzept ausgedacht, bei dem in Reihe geschaltete Globen als Lichtquellen herhalten mussten. (Dummerweise nur in Kombination mit intensivem Rot- und Blaulicht und viel Schatten.) Und dann warteten beim Merchstand noch einige Überraschungen auf die Fans - wie zum Beispiel DIN-A-4 Booklets mit oder ohne Download-Code in Buchform für Leute, die keine CDs oder LPs mögen - und vor allen Dingen zwei Kleiderständer mit Second-Hand-Klamotten, die Stefany mit Wolf & Moon-Motiven bedruckt hatten. Das sind ja Ideen auf die man auch erst mal kommen muss.
Worum ging es musikalisch? Nun ja: Darum, die aktuelle CD "Follow The Signs" zu präsentieren. Natürlich schlichen sich auch ältere Tracks in die Setlist ein - wie z.B. "Like A Shotgun" oder "Stones", die in Ur-Formen bereits auf der EP "Frames" zu finden waren oder "Garden Of Potential" (dessen Titel auf Nachfrage niemand im Publikum zu kennen schien) oder "Under The Sun" vom ersten Album "Before It Gets Dark" - der Löwenanteil kam dann aber von dem "Signs"-Album. Dabei hatten Wolf & Moon eine schöne Dramaturgie aufgebaut und begannen das Set mit verhaltenen Tracks wie "Eyes Closed" und "While We Ride", steigerten sich dann allmählich über eine Extase-Phase im Mittelteil, zu der sich Dennis zu Rock-Gesten und Stefany zum Ausdruckstanz hinreißen ließen - und ließen das Set mit der klassischen Ballade "Simple Human" ausklingen. Mit der abschließenden Zugabe-Nummer - einer Club-mäßig aufgebohrte Version von "Getway" wurde dann nochmals eine Tanzparty ausgerufen. "Nach der Zugabe kommt die Tradition", erklärte Stefany abschließend - und die Fans wussten schon, was dann folgte: Eine inoffizielle Unplugged-Zugabe, bei der Stefany und Dennis auf der Theke des Clubs Platz nahmen und (nochmals mit gesanglicher Unterstützung des Publikums) auch noch den Track "Wildebeest" zum Besten gaben.

Kurzum: Wolf & Moon ist zweifelsohne das zur Zeit coolste, sympathischste und kreativste Duo-Projekt. Und was die Rekrutierung von neuen Fans betrifft, offensichtlich auch eines der effektivsten.

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Surfempfehlung:
wolfandmoonmusic.com
www.instagram.com/wolfandmoonmusic
www.facebook.com/WolfAndMoonMusic
www.youtube.com/channel/UCbo7QA0s4-Q5lSpvUMtyLXQ
Text: -Ullrich Maurer-
Foto: -Ullrich Maurer-


 
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