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Orange Blossom Special 25 - 2. Teil

Beverungen, Glitterhouse-Garten
27.05.2023

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Whispering Sons
Den zweiten Festivaltag hätten eigentlich Malva Scherer und Quirin Ebnet mit ihrem Projekt Malva eröffnen sollen. Wie indes wenige Stunden vor Beginn des Festivals bekannt wurde, musste Malva krankheitsbedingt wegen eines notwendigen operativen Eingriffes absagen. Wie das so die Art des Glitterhouse Teams ist, wurde dann nicht großartig herumlamentiert, sondern im Hintergrund telefoniert - und so konnte die Paderborner Art-Pop-Band Loki um den Songpoeten Marc Grünhäuser als adäquater (weil Morgen-tauglicher) Ersatz gewonnen werden.
Das war schon bemerkenswert, denn bei Loki handelt es sich eher um ein Kleinorchester als eine Band, sodass auf der Bühne kurzfristig ein Setup für insgesamt sieben Musiker inklusive eines Streicherensembles aufgebaut werden musste. Außerdem hatten die Musiker am gleichen Tag noch einen weiteren Auftritt, so dass das Engagement der Band gar nicht hoch genug angerechnet werden konnte. Wie so oft in solchen Fällen, hatte Rembert ein gutes Händchen bewiesen, denn Loki machen richtig schönen Kammerpop für entspannte Sommermorgentage - wie dieser Samstag nun mal einer war. Sicher: Da wird nichts wirklich Neues erfunden und die klassischen Vorbilder sind auch recht deutlich zu erkennen - aber oft genug sitzt dann jeder Ton genau da, wo er hingehört und im perfekten Zusammenspiel der auch handwerklich bemerkenswert versiert und vielseitig agierenden MusikerInnen entstehen dann magische Konzertmomente, die direkt vom Bauch in die Seele gehen. Kein Wunder also, dass beim spontan anberaumten Meet & Greet nach der Show deutlich mehr als eine erwartbare handvoll neuer Fans Schlange für Autogramme standen. Auch Rembert selbst gefiel die Show so gut, dass er bereits jetzt erwägt, Loki noch mal fürs OBS einzuladen.

Weiter ging es dann mit alten Bekannten - wobei der Begriff "alt" hier nicht wirklich gelten dürfte, denn die Tiny Wolves waren eingetroffen. Das ist jener Kinderchor, der bereits auf dem OBS 2019 für offene Münder und feuchte Augenwinkel gesorgt hatte, weil - unter der Leitung des Impresarios Kristof Beuthner - hier vollkommen unprätentiöse Erwachsenenmusik aus Kindersicht dargeboten wird. (Anders als die später von Deniz & Ove dargebotene Kindermusik von Erwachsenen, wie Kristof in seinem Nilson-Blog ganz richtig bemerkte.) Damals durften die Tiny Wolves nur zwei Stücke spielen - dieses Mal ein ganzes Set. Unterstützt vom inzwischen neu hinzugekommenen Perkussionisten Tammo Potthast boten die fast 50 Kids ein abwechslungsreiches Programm mit Coverversionen aller möglichen Acts - von Wir sind Helden bis Annenmaykantereit - und zeigten damit wahrlich einen zeitgemäßen Chorgeist. Fun-Fact: Vier der Kids waren bereits 2019 dabei und blickten jetzt - als 12-jährige Veteranen - auf das Geschehen. Vor der Show versammelten sich die Kids noch vor der Bühne - was eine gute Gelegenheit war, alle zusammen auf ein Foto zu bekommen. "Sollen wir denn irgendwas machen?", fragte Kristof - und alle Kids entboten ohne sich abzusprechen den Pommesgabel-Heavy-Metal-Gruß. Rock On!

Das von Kristof angesprochene Kontrastprogramm "Kindermusik von Erwachsenen" fand dann gleich im Anschluss an den Auftritt der Tiny Wolves mit zwei Shows von Deniz & Ove auf der Kinderbühne statt. "Kinderbühne" deswegen, weil hier tatsächlich die Kids auch vor der Bühne saßen. Kein Wunder, denn wenn es jemand drauf hat, unverfängliche Kinderlieder im Bandkontext zu präsentieren, ohne dabei in Schlager-Rührseligkeiten abzurutschen, dann sind das Deniz Jaspersen vom Herrenmagazin und Ove Thomsen - der zuvor auch schon öfter auf dem OBS zu Gast gewesen war; etwa mit Torpus & The Art Directors. Das Erfolgsgeheimnis des auf dem OBS mit einer ganzen Band auftretenden Duos ist dabei die Tatsache, dass sie sowohl die Bedürfnisse der Kids, wie auch jene der Eltern berücksichtigen, somit beide Zielgruppen ernst nehmen und dann einfach gut gelaunte, aber keineswegs flachwitzige Indie-Pop-Musik machen. Mit amüsanten Botschaften - wie zu, Beispiel, dass sie kein Lakritz mögen - vertreten sie dabei die Interessen beider Zielgruppen paritätisch. Mitsingen inklusive.

Natürlich gab es in diesem Jahr auch wieder ein umfangreiches Rahmen- und Parallel-Programm zum Geschehen auf den beiden Bühnen des OBS. Dazu zählten dann zum Beispiel - neben der kulinarischen Bespaßung, den Einkaufsmöglichkeiten, den Meet & Greets mit den Musikern und den ganzen Walking- und Secret-Acts auf dem Festival - auch Sachen, die mit der Musik nicht viel zu tun haben, wie z.B. Literaturworkshops oder Lesungen. War es im letzten Jahr Tobi Friedrich, der diesen Part übernahm, so betätigte sich dieses Jahr die OBS-Veteranin Christina Bacher in dieser Hinsicht und las im schallgeschützt liegenden Reiterhof gegenüber des Festivalgeländes aus ihrem Buch "Ein Schiff für den Frieden" - einer von dem Benediktinerbruder Lukas Ruegenberg illustrierte, aber von Christina verfasste Biografie des Cap Anamur-Gründers Rupert Neudeck. Überraschend viele Musikfans nutzten diese Gelegenheit für eine literarische Auszeit in idyllischer Landeier-Umgebung.

Eine Art Kontrastprogramm bot dann das Kölner Trio Kratzen auf der OBS-Hauptbühne. Kratzen machen so absurd genau den Mix aus unerbittlichem Kraut-, New Wave- und Indie-Rock mit psychedelischem Touch, dass sich die Frage stellt, wieso Rembert die Band nicht schon früher für das OBS gebucht hat. Was bei Kratzen bemerkenswert sympathisch ist, ist der Umstand, dass Melanie Graf, Thomas Mersch und Stefanie Staub sich so gar nichts aus einem möglichen Rockstar-Flair machen, sondern ihre Mucke zwar mit stoischer Unerbittlichkeit und jeder Menge Puls, aber mit einer sympathischen Zurückhaltung und fast schon schüchtern präsentieren. Interessant ist dabei die Aufgabenteilung: Stefanie Staub (die gelegentlich auch Lead-Vocals beiträgt) hat an ihrem Drumkit nur eine einzige Zimbel und kein Hi-Hat - dafür steht aber neben Bassistin/Sängerin Melanie Graf noch eine Stehtrommel, auf der es manchmal ganz schön "tribal" zugeht. Keine Ahnung, wie das Trio es hinbekommt, dass das alles nicht nervig und monoton, sondern von der ersten bis zur letzten Sekunde unterhaltsam und mitreißend ist.

Auch das nachfolgende Trio Palila ist im Prinzip eine klassische OBS-Band im besten Sinne. Nicht, weil Mattze Schwettmann, Sascha Krüger und Christoph Kirchner auf ihren LP-Produktionen zuweilen eine gewisse Affinität zu Neil Young erkennen lassen (was ja eh nur die interessiert hätte, die nicht da waren), sondern weil sie auf der Bühne dann so gar nichts mehr mit Americana-Nostalgie am Hut haben, sondern einen sympathisch unprätentiösen Indie- und Grungerock-Mix präsentieren und diesen dann mit großer Begeisterung und ohne Allüren und Schnörkel matter-of-factly as is darbieten. Als "nicht alt gewordene" Indie-Rock-Mucke kündigte Co-Conferencier Simon Baranowski das Trio an - und da ist etwas dran. Denn Drummer Sascha Krüger war eigentlich schon aus dem Musiker-Geschäft ausgestiegen, als ihn die beiden Palila-Kollegen baten, bei ihnen einzusteigen, nachdem ihr erster Drummer das Weite gesucht hatte. Begeistert von den Songs, die Mattze und Christoph geschrieben hatten, setzte sich Sascha (der zuvor schon oft als Gast auf dem OBS gewesen war) noch mal hinters Drumkit und hat das bislang auch nicht bereut, denn ohne Zweifel hält Musik wie jene von Palila jung.

Da Jörkk Mechenbier und meistens auch Lasse Paulus a.k.a. Schreng Schreng & La La sowieso immer auf dem OBS herumlaufen, das Catering leerfuttern (wie Rembert meint) und auch schon mal auf unterhaltsame Weise den Betriebsablauf sabotieren, erschien es dem OBS-Impresario in diesem Jahr sicherer, das Duo dann auch als ordentlichen Programmpunkt zu buchen. Insofern begeisterten die beiden Freistil-Schlager-Punks dann auch das Publikum mit gelegentlichen Guerilla-Acts jenseits des offiziellen Time-Tables als Walking Act am zweiten Festival Tag. Das anarchische Tun funktionierte dabei so gut, dass etwa das Publikum vor dem aktuellen OBS-Fresco sich bemüßigt sah, die Jungs mit rhythmischem Klatschen zu performerischen Höchstleistungen anzufeuern. "Was ist denn hier los?", freute sich Jörkk Mechenbier (der im letzten Jahr ja noch mit seinem Projekt Trixi zu Gast gewesen war) zu recht.

Weiter ging es dann mit dem schweizer Psycho-Rock-Quartett Saitün. Frontmann Philipp Diaz Freise und seine schillernden Jungs haben sich die bewusstseinserweiternde "Cultural Appreciation" auf die Fahnen geschrieben. Das bedeutet, dass Saitün auf der musikalischen Ebene durchaus offen sind für Einflüsse insbesondere aus dem orientalen/türkischen Raum, dass sie aber keineswegs kulturelle Aneignung betreiben wollen (Stichwort "Dreadlocks"), sondern nur nach Möglichkeiten suchen, ihr musikalisches Angebot sinnvoll zu erweitern. Nicht übrigens, dass dieses Aneignungen irgendwelcher Art notwendig hätte, denn mal abgesehen davon, dass Saitün nun wirklich jeder Rockstar-Pose westlicher Prägung draufhaben und sich performerisch auch für keine große Geste zu schade sind, achten sie auf musikalische Inklusionen aller Art und legen ihr munteres Tun vor allen Dingen in psychedelischer Hinsicht aus. "Psychedelic World-Rock" nennen die Jungs das auf ihrer Homepage und "Al Azif" = 'Das Summen' heißt ihr Debüt-Album. Das passt, wackelt und hat Luft!

Auf der kleinen Bühne gab es an diesem Tag gleich zwei Doppelschläge zu bestaunen. Nach Deniz & Ove zur Mittagszeit vor allen Dingen die Kids beglückt hatten, tat das am frühen Abend Afrodiziac mit seiner Band für die Freunde klassischer Rock-Sounds. Eigentlich heißt Afrodiziac Ivan, ist gebürtiger Kanadier, der aber schon früh in die USA zog und jetzt als Wahlberliner sein Dasein fristet. Warum er sich allerdings Afrodiziac nennt, wird schnell deutlich, wenn er verschmitzt aus seiner unglaublichen Afro-Rockstar-Frisur hervorblinzelt. Ivans Berufung ins Musikerdasein nahm Gestalt an, als er im Autoradio zum ersten Mal "Little Wing" von Jimi Hendrix hörte. Seither zollt Ivan dem großen Vorreiter in jeder Hinsicht - und insbesondere als Gitarrist - Tribut. Auf der kleinen Bühne des OBS explodierten Ivan und seine Band mit einer dergestalten Lebenslust vor sich hin, dass jedermann klar sein sollte, dass man diesen Herrn bestimmt noch mal auf dem OBS zu Gesicht bekommen werden wird. Musikalisch hat Afrodiziac alles zu bieten, was Freunde klassischer, psychedelischer Rockmusik erwarten dürfen - und dazu jede erdenkliche Rockstar-Posen obendrein. In diesem Sinne: A Star was born at the OBS. Again.

Zwischen den Shows von Afrodiziac spielte auf der großen Bühnen die schottische Rockband Wrest zum Tanz auf. Das heißt: Rockband ist vielleicht aufgrund der Attitüde des teddybärartigen Frontmannes Stewart Douglas und seiner Mannen aus Edinburgh gar nicht das richtige Wort, denn den Jungs liegt nicht daran, die Bühne mit brutalen Powerchords abzureißen, sondern mit gepflegten, kunstvoll ineinander verwobenen Gitarrensounds Geschichten in einem zwar druckvollen, aber nicht aufdringlichen und irgendwie stadientauglichen musikalischen Setting zu erzählen. "Indie-Rock mit Herz" nannte das Rembert im Vorfeld - und irgendwie war da auch was dran, denn Wrest gehören zu den sympathischeren Vertretern ihrer Zunft. Ein bisschen erinnerte das, was Wrest da machten, übrigens an die frühen Tage der schottischen Erfolgsband Big Country - was gewissermaßen ein Zeichen für Kontinuität im schottischen Sinne ist.

Das Kapitel der Hamburger Indie-Pop-Band Herrenmagazin war eigentlich schon abgeschlossen, denn das letzte Album des Quartetts "Sippenhaft" erschien bereits 2015. Allerdings auf dem Kultlabel Grand Hotel Van Cleef - das ja bekanntlich in enger Verbindung mit dem OBS steht. Da nun der Herrenmagazin-Frontmann Deniz Jaspersen mit seinem aktuellen Projekt Deniz & Ove eh schon auf dem OBS herumtobte, lag es also offensichtlich recht nahe, das Herrenmagazin dann auch noch mal zusammenzurufen, um für ein bisschen Nostalgiebewältigung zu sorgen - zumal die Band offiziell ja auch nie für tot erklärt worden war. Das war sicherlich keine schlechte Entscheidung - denn im wesentlichen mach(t)en Herrenmagazin ja ideale Vorabendmusik, was angesichts dessen, dass die Zeit für die beiden nachfolgenden belgischen Nachtschattengewächse ja irgendwie totgeschlagen werden musste, von Vorteil war. Bevor also die Belgier die Nacht zum Albtraum machen sollten, durften Herrenmagazin dann noch mal zeigen, wie solider Indie-Pop mit charmanten deutschen Texten jenseits des Comedy-Formates am besten funktioniert. Im einsetzenden, malerischen Sonnenuntergang konnte man sich so noch mal die Seele freiräumen lassen.

Das belgische Postpunk-Rock-Quintett Whispering Sons hatte im letzten Jahr mit dem zweiten Album "Several Others" den Durchbruch erzielt und insbesondere auch als Live-Band einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Waren es auf dem letzten OBS noch die kanadischen July Talk, die mit ihrer beeindruckenden Live-Show und der im Vergleich zu den anderen Bands energetisch vollkommen unterschiedlich besetzten musikalischen Ausrichtung bereits ein Ausrufezeichen bei Freunden dystopischer Musikkunstformen hinterlassen, so waren es dieses Mal mit Sicherheit die Whispering Sons bzw. deren im echten Leben vollkommen unscheinbar, auf der Bühne aber mit manischer Urkraft agierende Frontperson Fenne Kuppens, die diesen Eindruck hinterließen. Wir könnten uns auf eine Art musikalischen Exorzismus freuen, hatte Rembert die Band angekündigt - und im Prinzip gab es dann auch einen solchen. Allerdings legt Fenne Kuppens keinen Wert darauf, dem Publikum den Beelzebub auszutreiben, sondern sich selbst. Auf der Bühne jedenfalls analysiert sie mit schonungsloser Offenheit - wie gesagt mit manischer Intensität - ihre Schwächen und Unsicherheiten um so gegebenenfalls zu einer einvernehmlichen Selbstverständnis finden zu können. Alles auf den Punkt bringt sie das mit Textzeilen aus dem Song "Aftermath": "There's never been an inch in which I was myself - there's never been a level of self-confindence: Always be someone else instead of yourself". Als sie diese Zeilen - am Bühnenrand balancierend - mit beschwörerischer Intensität predigte, hinterließ das jedenfalls Gänsehautmomente der ganz anderen Art. Fennes Erfolgsgeheimnis ist dabei ein wortreicher Redeschwall, den sie mit gutturaler Stimme im Stakkato der unerbittlich marschierenden Musik - nun ja - ausspuckt und dabei das Publikum mit strengem Blick und herausfordernden Gesten zu überwältigen sucht. Das flößt nicht unbedingt Angst ein - aber leicht bedrohlich wirkt das schon und lässt den Zuschauer auch trotz des obercoolen Untertons gewiss auch nicht unberührt zurück. Wenn schon Exorzismus, dann aber bitte nur so. Ob sie denn Mühe habe, sich an die endlosen Worttiraden zu erinnern, die da ohne Punkt, Komma und Reim mantraartig aus ihrem Munde hervorzuquellen scheinen, fragten wir nach der Show. Nein - das falle ihr sehr leicht, erklärte Fenne, allerdings nicht, indem sie versuche Geschichten zu erzählen, sondern indem sie sich an den Sounds der Musik und logischerweise der Worte orientiere und so im Flow bliebe. Das ist sehr interessant - und so ganz anders als das, was die meisten Performer ansonsten so berichten.

Schon als Kind habe Joachim Liebens begonnen, mit Spielzeuginstrumenten Musik zu machen, erklärte der Frontmann der abschließenden belgischen Postpunk- und New Wave-Pop-Band The Haunted Youth bei einem Gespräch vor der Show. Die Frage, ob er denn seinen Lebensunterhalt als Musiker verdienen wolle, habe sich ihm somit nie gestellt - höchstens die, wann es endlich losgehen solle: Es sei demnach einfach vorherbestimmt gewesen. Das ist nun wirklich der beste Grund für einen Künstler, Musik zu machen - und dieses Lebensgefühl wollen Liebens und seine junge Band auch gerne dem Publikum vermitteln, indem sie bei jeder einzelnen Show ihr Bestes geben wollen. Das ist deswegen wichtig zu wissen, weil The Haunted Youth zu der Gattung der Düsterbands gehören. Ihr Boss hat Songs mit Titeln wie "Broken", "Fist In My Pocket" oder "I Feel Like Shit And I Wanna Die" im Angebot und die Musik des Quintetts scheint auch nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens angesiedelt zu sein. Aber: Er habe - wie jeder andere Mensch auch - seine guten und schlechten Tage, könne sich allerdings besser mit der Moll-Seite seiner Kunst arrangieren. Trotz alledem gehörten The Haunted Youth im letzten Jahr zu den Entdeckungen des Indie-Pop und wurden auf so ziemlich jedem Festival, das was auf sich hält, gebucht. Was nicht für die Qualität der Festivals, wohl aber für jene der Band spreche, erklärte Rembert in seiner Ankündigung des Auftrittes. Dass das OBS in diesem Zusammenhang relativ spät dran war, lag übrigens daran, dass das Debüt-Album "Dawn Of The Freak" von The Haunted Youth erst deutlich nach dem letzten OBS erschienen war. Sei es drum: Was The Haunted Youth auf der Bühne des OBS im Folgenden präsentierten, war dann klassischer Indie-New Wave-Pop at its best. Nicht nur, dass die Band mit Songs wie "Teen Rebel" oder "Broken" einige veritable Hits mit Ohrwurmcharakter im Angebot haben und kein Problem damit haben, wenn man die musikalischen Einflüsse aus den 80s mehr als deutlich heraushören kann - auch die Show des Ensembles war für diese Art der Musik vergleichsweise lebhaft, denn tatsächlich gaben sich Joachim und seine Musikanten alle Mühe, das Optimum aus der gegebenen Gemengelage herauszuholen, zumindest innerhalb der Band, wo man sich immer wieder begeistert anfeuerte. An der Kommunikation mit dem Publikum muss noch gearbeitet werden - aber vielleicht ist das noch zu viel verlangt für eine noch junge Band, die sich im weitesten Sinne der Depri- und Shoegazer-Ästhetik verschrieben hat.
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Text: -Ullrich Maurer-
Foto: -Ullrich Maurer-


 
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