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Konzert-Bericht
 
Soulpower mit Hund

Soulounge
Gabriel Gordon

Köln, Limelight
14.06.2003

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Soulounge
Gabriel Gordon ist eine schillernde musikalische Persönlichkeit - auch wenn das (noch) niemand weiß! Der Mann aus New York lebt zur Zeit mit seiner Freundin in Montpellier in Frankreich und wird demnächst eine "New Phase" auf dem Trocadero Label einläuten. Im Herbst erscheint auf dem rührigen kleinen Label Gabriels Solo-Debüt, "Gipsy Living", das musikalisch mit einer ganzen Reihe von Stilen aufwartet - von Rhythmn & Blues über Pop und Soul bis hin zu Rock ist alles dabei. Das erklärt sich wohl aus Gabriels Laufbahn: Als Sohn des Blues-Musikers Ashford Gordon, mit dem er die Scheibe "Planetary Man" einspielte, wurde Gabriel bereits früh an die Musik gewöhnt. Später machte er dann z.B. als Gitarrist von Natalie Merchant von sich reden oder gründete mit Black Crowes Bassist Jon Hess das Rock-Projekt 12th Planet. Jetzt und hier war er als Gast-Sänger und Gitarrist des Cultured Pearls "Nebenprojektes" Soulounge unterwegs.
Gabriel eröffnete die Show mit zwei eigenen Songs vom kommenden Album, die er zunächst solo auf der elektrischen Gitarre vortrug, wobei sich dann peu a peu die restlichen Musikanten hinzugesellten. Das Konzept der von Cultured Pearls Drummer Bela Brauckmann zusammen mit Gitarrist Sven Bünger ins Leben gerufenen Soulounge ist es, mit so vielen Gastmusikern wie möglich moderne Soulmusik live zu präsentieren. Da Gabriel nicht nur aussieht wie ein geborener Rockstar, sondern obendrein auch noch als vielseitiger Sänger reüssierte, ist er natürlich in diesem Ambiente bestens aufgehoben. Seine eigenen Tracks folgen keinen besonderen Regeln - außer vielleicht der, möglichst keinen Klischees aufzusitzen - und sind besonders von den Gesangsarrangements her - mit vielen ungewöhnlichen Harmonien und Wendungen - recht anspruchsvoll gehalten. So zahlte es sich dann aus, dass man beim Soundcheck und später Backstage die Stücke noch einmal gemeinsam durchgegangen war. Bei der Show klang es dann jedenfalls so, als habe man bereits zeitlebens zusammen musiziert.

Handwerkliches Geschick ist bei einem Projekt wie Soulounge natürlich Grundvoraussetzung, denn um mit einem Genre spielen zu können - wie das die Musiker von Soulounge nun einmal tun - muss man es ja zunächst einmal beherrschen. Was bei vielen Projekten dieser Art allerdings zuweilen in routinierte Langeweile ausartet, wird bei Soulounge durch die Betonung der Vokal-Beiträge relativiert. Auch wenn die eine oder andere Auto-Pilot-Funk-Passage vielleicht dann doch ein wenig zu lang erschien, stehen bei Soulounge eigentlich stets die Sängerinnen und Sänger im Vordergrund und nicht (von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen) die musikalische Virtuosität. Dennoch ergab sich hin und wieder die vom Jazz gewohnte Situation des Szenenapplaus - was bei Musik wie dieser dann doch ein wenig störend wirkt. Das Publikum - es hatten trotz des Biergarten-Wetters immerhin ca. 50 Leute ins doch weit vom Schuss gelegene Limelight gefunden - zeigte sich aber dennoch restlos begeistert und auch ein anwesender Hund bellte anerkennend bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Was wurde nun geboten? Neben Gabriels Tracks - dabei auch der Titelsong des kommenden Albums in vollem Band-Outfit - vor allen Dingen Cover Versionen von nicht so offensichtlichen, "moderneren" Soul-Nummern wie z.B. Princes "Sign O' The Times" (vielleicht zuuuu funky angepeilt), das von Randy Crawford bekannt gemachte "You Might Need Somebody" (einfühlsam dargeboten von Regy Clasen), oder Nikka Costas "Like A Feather" (mit viel Druck und weniger spröde als das Original gesungen von Cultured Pearls Sängerin Astrid North). Ein weiterer Höhepunkt war das satt groovende (aber eben nicht beliebig funkige) "The Truth" von India Irie - ebenfalls von Regy Clasen intoniert - von dem Gabriel nachher noch sagte, dass dieses Stück für ihn recht schwierig gewesen sei, da er es noch nie vorher gespielt habe.

Wie man mit Funk auch effektiv umgehen kann, zeigte sich dann bei dem von Gastsängerin Root vorgetragenen "Pearls Of Wisdom": Hier lag der Reiz in der Reduktion und nicht im spieltechnischen Overkill. Es ist bei all dem sicherlich ein geschickter Schachzug, sich auf weniger populäres Material zu berufen, denn wie man dann an dem dann doch ins Beliebige abdriftenden Jam zu "I'll Take You There" feststellen konnte (zu dem noch die im Publikum verweilende Pe Werner auf die Bühne kletterte): Zu in bereits allen Dimensionen ausgeloteten Klassikern wissen auch Cracks wie Soulounge nicht unbedingt Neues zu sagen. Insgesamt ging das Konzept der musikalischen "Familienfeier" gerade wegen der gelungenen Songauswahl und der idealen Besetzung der einzelnen Tracks auf. Gabriel Gordon empfahl sich als vielversprechendes Talent und alle beteiligten festen und assoziierten Soulonge Mitglieder (neben der genannten sangen oder spielten noch Roger Cicero, Florine Dimonye sowie die Band Kai Fischer, Susanne Vogel und Thomas Werner) überzeugten vor allen Dingen durch ihre überschwengliche Begeisterungsfähigkeit (was bei Profi-Musikern ja nicht unbedingt selbstverständlich ist).

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Surfempfehlung:
www.soulounge.com
www.regyclasen.de
www.culturedpearls.de
www.gabrielgordon.com
Text: -Ullrich Maurer-
Foto: -Ullrich Maurer-


 
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