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Konzert-Bericht
 
Kalauer für die In-Crowd

Maximilian Hecker

Essen, Grend
10.10.2003
Maximilian Hecker
Maximilian Hecker, zu Recht abgefeierter Singer / Songwriter aus Berlin, ist ein leidender Künstler wie er im Buche steht. Unter "S", wie "sensibel", oder "schüchtern". Oder vielleicht auch "seltsam". Seltsam deswegen, weil es wie so oft einen recht krassen Gegensatz zwischen "Künstler auf Platte" und "Künstler auf der Bühne" gibt. War der Unterschied auf der Tour zur "Infinite Love Songs"-Scheibe noch kaum zu spüren ("Weltverweigerungsperformance" hatte es Hecker im Gaesteliste.de-Interview genannt und sollte damit Recht behalten), weil er alleine mit Gitarre, Keyboard und einer Beatbox seine wunderschönen, melancholischen Songs dargeboten hatte, war er nun mit kompletter Band im Hintergrund unterwegs, um sein neues Werk, "Rose", vorzustellen - und hier war der o.g. Unterschied schon enorm.
Manchmal hatte man das Gefühl, als ob Hecker gerade erst das Rock-Riff entdeckt habe - so freute er sich diebisch, als er beim Ende von "Fool" die ein oder andere Variation in Form eines kantigen Riffs einbaute - und dabei über beide Ohren hinweg grinste. Das passte auch hervorragend zum sonstigen Auftreten Heckers - immer etwas konfus, teils schüchtern, aber auch locker. So locker, dass er es sich nicht nehmen ließ, zwischen den Songs immer wieder Kalauer loszulassen - z.B. erzählte er, dass er in Essen ein neues Wort gelernt hätte: In-Crowd. Womit er anschließend einen Gruß an die versammelte In-Crowd Essens vom Stapel ließ. (Weniger Kalauer, dafür aber recht interessant indes war die Geschichte, wie es zur "Don't call back"-Zeile im Song "Kate Moss" gekommen sei: Hecker habe versucht, Chan Marshall alias Cat Power wegen einer Song-rechtlichen Frage anrufen - allerdings war nur der Anrufbeantworter am anderen Ende der Telefon-Leitung. Dort habe er dann ein geflüstertes "Don't call back" zu hören bekommen). Diese In-Crowd war übrigens sehr gemischt - hier war alles vom abgestürzten Teenie bis zum 30-Something vertreten. Was mal wieder zeigt, dass Heckers Songs universell einsetzbar sind und gleichermaßen die Herzen der Leute treffen (zwischen den Songs herrschte absolute Stille - selbst die üblichen Konzert-Redner hatten sich zurückgehalten). So wurden die Anwesenden auch mit einem guten Mix aus beiden Alben bedient - allerdings wollte sich die schöne Atmosphäre der Scheiben nicht wirklich live einstellen. Oder vielleicht muss man sich erstmal an das Line-Up "Hecker & Band" gewöhnen. Für den Zugaben-Block kramte er noch in der Cover-Song-Kiste und spielte ernsthaft einen Chris de Burgh-Song! Nachdem man sich von diesem Schock erholt hatte, verzauberte Hecker abschließend mit einer Akustik-Version von Radioheads "Creep". Und trotz aller Meckerei ist Maximilian Hecker so fucking special.
Surfempfehlung:
www.kitty-yo.net/index2.php?show=artist&id=19
Text: -David Bluhm-
Foto: -Alexander Obst-


 
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