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Konzert-Bericht
 
Solides Ausflippen

Millencolin
The Lawrence Arms/ Street Dogs/ Everest

Berlin, Columbiaclub
12.04.2005
Millencolin
Uups! 23 Euro für ein Konzert. Verkalkuliert könnte man meinen. Denn auch wenn Millencolin mit ihrem neuen Album "Kingwood" die Top 50 der deutschen Album-Charts geknackt haben, musste ihr Auftaktkonzert vom Huxleys in den nur zirka halb so großen Berliner Columbiaclub verlegt werden. Und der ist sicher nicht gerade die schönste Location der Hauptstadt. Im Gegenteil, versprüht er doch aufgrund seiner künstlichen Wände eher den Charme einer durchschnittlichen Turnhalle und jede Schulaula ist hübscher.
Umso schöner war es, als der Local-Support die Bühne betrat und den Abend zu einem kleinem Mini-Festival werden ließ. Everest nämlich waren als vierte Band mit dabei und setzten ihre Support-Reise nach den Stationen The Stereo, Ataris, Taking Back Sunday, Samiam und vielen mehr munter fort. Und das freute die Zuschauer. Denn nicht nur, dass die Scheibe "Demons For Company" wirklich klasse ist, auch live werden die Darmstädter (oder gelten Zugereiste auch als Berliner?) immer besser. Und so war es kein Wunder, dass auch bekennende Nicht-Emo-Möger ihren Spaß hatten und zu den feinen Songs wie "Next Stop Hell" oder "Wake Up Get Real" fröhlich mitwippten. Gerade mal 20 Minuten hatte man der ersten Band gegönnt, doch diese wurden genutzt und wer Everest bisher noch nicht live gesehen hat, wird dieses sicher bald tun. Und nicht bereuen.

Die anschließenden Street Dogs kommen aus Boston. Und auch wenn sie das nicht nach fast jedem Song erzählt hätten, man hätte es auch so gewusst. Zu typisch war der Sound, zu groß die - nicht nur optische - Ähnlichkeit zu den Dropkick Murphys (deren ehemaliger Sänger übrigens nun bei den Street Dogs gröhlt), den Ducky Boys und den Blue Bloods. Streetpunk eben. Poppig, eingänig, hymnisch. Boston. Und auch wenn der Musik vielleicht ein wenig das Besondere fehlte (lediglich "Fighter" ragte etwas heraus), die Spielfreude der Band war - ebenso wie die Lautstärke - schon imposant. Stets wurde der Kontakt mit dem inzwischen zahlreich erschienenden und fleißig tanzenden Publikum gesucht, die Boxen erklommen und einfach großartig gerockt.

Ganz unter dem Motto "Rock!" stand auch der Gig von The Lawrence Arms. Denn anstatt wie angekündigt eine Pause einzulegen, war der Chicago-Dreier putzmunter und bestens gelaunt wieder da und bretterte sich schon fast durch das halbstündige Set. Als ob sie von der Wucht und Energie der Street Dogs angesteckt wurden, stimmte die Band größtenteils ihre heftigeren, von Basser Brendan Kelly gesungenen Stücke an. Doch das passte und Songs wie "On With The Show", "Alert The Audience!", "Right As Rain" oder natürlich "Porno And Snuff Films" und das von "Rock Against Bush 2"-Sampler bekannte "Necrotism" wussten zu gefallen. Punktabzug gab es allerdings in der Feinabstimmung. Denn so schön und ausgereift die Nummern auch waren, ihre wahre Herrlichkeit konnte sie auf der Bühne - wieder einmal und auch aufgrund des wirklich miesen Sounds - nicht ganz entfalten.

Millencolin machten anschließend das, was man ihnen erwartet. Ohne große Überraschungen boten sie eine mehr als solide Show und brachten den Club - man muss es so sagen - in Kürze zum Ausflippen. Von vorne bis (fast) hinten und von links nach rechts wurde getanzt und mitgesungen und jeder hatte Spaß. Jedenfalls fast. Denn Millencolin-Sänger Nikola Sarcevic - heute mit Fast-Glatze auf der Bühne - erwies sich wieder einmal als kleine Spaßbremse und wirkte das ganze Konzert über recht gelangweilt. Das Posen, Feiern und Sprücheklopfen überlies er größtenteils seinen beiden Sechsaitern: "Ich schwöre euch, unsere neue Platte ist echt super. Ich war selbst übrrascht. Warum sollten wir lügen?" Tun sie ja auch nicht. "Kingwood" ist klasse und natürlich gab es eine Menge aus dem neuen Album zu hören, dazu massig "Home From Home"-Material und zwischendurch immer mal wieder Klassiker der Marke "Lozin' Must" oder "Mr. Clean", die wie erwartet am stärksten abgefeiert wurden. Und wenn man sich die Begeisterung so ansah, war der Columbiaclub plötzlich gar nicht mehr so hässlich. Sondern schon fast gemütlich...

Surfempfehlung:
www.millencolin.com
www.thelawrencearms.net
www.street-dogs.com
www.everestmusic.net
www.myspace.com/everest
Text: -Mathias Frank-
Foto: -Pressefreigabe-

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