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Konzert-Bericht
 
Auch ein kranker Kiedis ist ein guter Kiedis

Red Hot Chili Peppers

Hamburg, Colorline Arena
24.11.2006
Red Hot Chili Peppers
Gibt es eine derzeit größere Band als die Red Hot Chili Peppers? Vermutlich nicht. Und dabei ist es egal, wie man "groß" messen will. Jeder kennt die Peppers, jeder scheint die Peppers zu mögen und jeder will die Peppers sehen. In nicht einmal eine halben Stunde war das Konzert in der riesigen Hamburger Colorline Arena ausverkauft. Wer zu spät kam, guckte entweder in die Röhre oder in anderen Clubs Bands wie Alexisonfire, The Roots, Virginia Jetzt! oder die Trashmonkeys an.
Mike Watt machte das Vorporgramm und wurde nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Er bekam auch keine Standing Ovations oder die Welle (Tipp von Kollege Wohlfeld: Mal die "Bloodsugarsexmagik" umdrehen...). Die bekamen nur die Peppers und das schon lange, bevor sie auf der Bühne waren. Die Stimmung war eine große, eine euphorische und bis unters Dach wurde ungeduldig gezappelt und eben gewellt. Die Peppers eben. Von denen kamen aber erst einmal nur die drei mit den Instrumenten und eröffneten das Konzert instrumental. Und nachdem sich Flea, der jetzt ebenfalls kurz geschorene Frusciante und Smith mächtig ausgetobt hatten, kam auch Kiedis, mit "Can't Stop" ging es dann richtig los und die Leute flippten von vorne bis hinten, von links bis rechts und von oben bis unten schlicht aus. Alles gut also? Nein. Zwar ging es mit "Dani California" noch ebenso beeindruckend weiter, doch dann meldete sich Kiedis zu Wort. Es ginge ihm nicht gut, aber er würde sich bemühen und bat um gedrückte Daumen. Es sei verraten: Auch ein kranker Kiedis ist ein guter Kiedis.

Sicher hat man ihn schon wilder über die Bühne springen sehen und sicher hat er auch schon mal besser gesungen - doch dieses Konzert war trotzdem ein gutes. Schließlich bestehen die Peppers aus vier Leuten und die drei Musikanten sind bekanntlicher Weise drei große Spieler. Und daher wurden die Songs zwar in der Album-Version zum Besten gegeben, doch immer wieder durch Jams, Soli und Improvisationen unterbrochen, immer wieder tobten sich die drei aus und gönnten Kiedis so eine kurze Pause und den Weg zum Eimer hinter die Bühne. Auch übernahm Frusciante den ein oder anderen Gesangs-Part und machte das Teamwork so quasi komplett. Überhaupt war es Frusicante, der überaus gut gelaunt wirkte, über die Bühne tigerte, auf Knien spielte und auch die Fans an den Seiten besuchte. Gesprochen hat zwar auch er nicht, doch auch wenn man es nicht wirklich anders kennt und jedesmal vermisst, gab es auch diesmal eine leider sehr dürftige Kommunikation zwischen Band und Publikum. Flea bedankte sich bei Mike Watt und den Zuschauern für's Kommen, Kiedis sagt später "Gute Nacht" und das war es dann auch schon.

Besser waren die tollen Effekte und Lichter, die unter fast dem gesamten Dach angebracht waren, sowie große, bewegliche Monitore mit Live-Bildern und natürlich die Musik selbst. Denn was soll man sagen? Die Peppers haben massig Hits im Programm und diese konnten mal wieder bestens unterhalten. Im Mittelpunkt standen natürlich die drei letzten Alben mit Songs wie "Scar Tissue", "Snow", "Tell Me Baby", "By The Way" oder "Californication", doch mit "Me & My Friends" vom zehn Jahren alten Album "The Uplift Mofo Party Plan" und dem in der Zugabe gespielten "I Could Have Lied" sowie einer Kurzversion von Queens "We Will Rock You" gab es dann doch auch Überraschendes zu hören. Ebenso überraschend war es, dass auf "Under The Bridge" und "Otherside" verzichtet wurde. Schade eigentlich. Dafür gab es zum Abschied nach fast zwei Stunden das obligatorische "Give It Away" und anschließend einen lauten, verzerrten und knapp zehn Minuten Rausschmeißer-Jam von Flea, Frusciante und Smith. Kiedis war da schon verschwunden und hatte Feierabend - doch den hatte er sich auch verdient.
Surfempfehlung:
www.redhotchilipeppers.com
www.redhotchilipeppers.de
www.sight-of-sound.de
Text: -Mathias Frank-
Foto: -Sight Of Sound-

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