Gaesteliste.de Internet-Musikmagazin



SUCHE:

 
 
Gaesteliste.de Facebook Gaesteliste.de Instagram RSS-Feeds
Konzert-Archiv

Stichwort:



 
Konzert-Bericht
 
Es geht ein Lied um die Welt und wir singen es laut

Tele

Hamburg, Uebel & Gefährlich
20.02.2010
Tele
Als Tele aus Freiburg / Berlin ihr Konzert im Hamburger Uebel & Gefährlich mit "Mario", der Hitsingle vom 2007er Album "Wir brauchen nichts", eröffneten, hätte der geneigte Zuhörer noch denken können, die Band sei selbst nicht so besonders überzeugt von ihrem aktuellen Album "Jedes Tier", das etwas schwächer ist als seine beiden Vorgänger. Schließlich ist es für viele Bands eine gängige Praxis, mit einem aktuellen Stück, häufig sogar dem Album-Opener oder einer aktuellen Single ein Konzert zu beginnen.
Doch derlei Zweifel sollten sich im Laufe des Abends zerstreuen: Die Lieder von "Jedes Tier" fügten sich nahtlos in ein Set mit Stücken der letzten drei Platten der Band ein. Ein Set, das bei einer Band wie Tele am Ende eigentlich nur noch aus (kleinen) Hits besteht. Daher ist es auch schade, dass der Club an diesem Abend so leer ist. Nur vor der Bühne hat sich eine kleinere Menge - natürlich vorwiegend bestehend aus Frauengruppen und Pärchen - eingefunden. Im hinteren Bereich, der sogar durch den bekannten Vorhang verkleinert wurde, ist es leider weitgehend leer. Das war zwar einerseits bedauerlich für die Band, die sicherlich schon vor volleren Häusern gespielt hat, dafür konnte so ausnahmsweise auch im Uebel & Gefährlich eine angenehme, intime Atmosphäre entstehen, in der sich niemand über penetrante Quatscher und Drängler aufregen musste.

Und diese gute Stimmung schlug natürlich auch auf die Musiker auf der Bühne über. Sänger Francesco Wilking mit dieser begnadeten Stimme sah wie immer leicht verstrahlt aus, war dafür aber ausgesprochen gut gelaunt: Er scherzte nach Belieben mit dem Publikum, vor allem natürlich mit den jungen Damen in der ersten Reihe, die angesichts dieser Tatsache vermutlich dahinschmolzen. Statt den Synthiebläsern, die es bei Tele normalerweise auf den Platten zu hören gibt, hatten sie dieses Mal eigens einen Saxophonisten und eine Posaunistin mitgebracht. Auch diese beiden im Hintergrund der Bühne waren guter Dinge: In ihren Pausen legten sie spontan improvisierte Choreographien hin, die man normalerweise eher in einem Will Smith-Musikvideo erwarten würde. Das sah bisweilen unfreiwillig komisch aus, kam aber insgesamt auf eine charmant-unbeholfene Weise hervorragend beim Publikum an.

So spielte und scherzte sich die Band bei tollem Sound durch ihr Konzert, Francesco erzählte seine kleinen Geschichten und findige Fans aus den ersten Reihen verteilten Knick-Leuchtarmbänder, die ansonsten ja exklusiv für Raver sind und wirklich, wirklich schlecht schließen. Band und Publikum verausgabten sich im Rahmen des Möglichen und so konnte man bei schnelleren Stücken wie "Falschrum", "Fieber" und "Die Zeiten ändern sich" ernsthafte Tanzbestrebungen beobachten. Am schönsten gerieten jedoch (wie immer) "Wenn du gehst" Parts I und II inklusive Publikumschor, das unglaubliche "Wovon sollen wir leben", die vielleicht beste deutschsprachige Pop-Ballade, die je geschrieben wurde, und das tolle "Jedes Tier" zum Schluss.

Am Ende blieb wie so oft der ganz leicht bittere Beigeschmack für Fans erster Stunde, dass dieses und jenes Lieblingslied von der Band nicht gespielt wurde. In diesem Fall betraf das die Tele-Hits "Rot", "Dilemma", und "Bye Bye Berlin", vor allem aber das phänomenale "Now Now Now". Aber welche Band, die mittlerweile vier Alben abgeliefert hat, betrifft das nicht? Und so kann man sich eigentlich nur über einen wieder einmal tollen Konzertabend mit Tele freuen, die wie immer durch beeindruckende Live-Qualitäten überzeugen konnten.
Surfempfehlung:
www.teledieband.de
www.myspace.com/teledieband
de.wikipedia.org/wiki/Tele_%28Band%29
Text: -Felix Maliers-
Foto: -Pressefreigabe-


 
 

Copyright © 1999 - 2024 Gaesteliste.de

 powered by
Expeedo Ecommerce Dienstleister

Expeedo Ecommerce Dienstleister