NACHGEHAKT BEI: MIDDLE CLASS RUT
GL.de: Wieso spielt ihr diese Tour?
Zack: Uns geht es nicht ums Geld, den Glamour oder so, wir machen die Tour mit Linkin Park, um uns zu zeigen, um uns den Leuten in Europa vorzustellen. Und genau so machen wir es in den USA. Wenn uns jemand fragt, ob wir mit ihm auf Tour gehen und jeden Abend vor 20.000 oder 30.000 Leuten spielen wollen, dann ist das zuerst mal eine großartige Möglichkeit. So viele Leute lernen uns dann kennen und das ist eben eine sehr effiziente Möglichkeit, bei einigen im Gedächtnis zu bleiben, die dann zu unserer Show kommen, wenn wir zum Beispiel das nächste Mal hier in Hamburg in einem Club spielen.
GL.de: Und wie kam es zur Tour mit Linkin Park?
Sean: Wir wissen es nicht. Es passiert so viel hinter den Kulissen, Agenten reden mit Agenten oder so und irgendwann bist du dabei. Es gibt viele Möglichkeiten.
Zack: Ich dachte aber auch immer, dass sich die Bands gegenseitig fragen, wenn sie auf Tour sind oder so, aber so ist es nicht.
GL.de: Zu romantisch?
Sean: Der Gedanke ist viel zu romantisch. Das passiert höchstens noch bei kleineren Bands, die kleinere Touren spielen und denen es sehr wichtig ist, mit wem sie spielen, weil sich eben alles auf einem engeren Raum abspielt und man sich stets sehr nah ist. Auf dieser Tour müssen uns Linkin Park theoretisch nicht einmal sehen.
GL.de: Ihr habt erst drei EPs, dann ein Album veröffentlicht. War das euer Plan oder hattet ihr immer ein paar Songs fertig und wolltet sie direkt raus bringen?
Sean: Genau so war es, es gab nie einen Plan. Wir waren ja beide vorher auf einem Majorlabel (mit ihrer Band Leisure, d. Verf.), hatten aber nie etwas veröffentlicht und waren daher durchaus frustriert. Und als wir dann fünf, sechs Stücke fertig hatten, wollten wir unsere Freiheit nutzen und sie direkt veröffentlichen.
Zack: Wir haben auf niemanden gehört, sondern einfach die EPS gepresst und selbst verkauft. Weil wir die Songs einfach liebten, wir haben sie zum Teil auch verschenkt. Wir wollten nur, dass die Leute unsere Sachen hörten.
GL.de: Wie wichtig ist euch die Band?
Zack: Es ist wie die Beziehung zu einer Frau. Es gibt nichts Vergleichbares wie die anfängliche Aufregung. Du versuchst dann, dieses Gefühl aufrecht zu erhalten, aber du hast keine Chance. Alles was du tun kannst, ist nach ähnlich aufregenden Dingen zu suchen.
Sean: Wir haben deutlich mehr Routine, vieles ist nicht mehr neu und jetzt liegt es an uns, trotzdem konstant diese Aufregung zu spüren.
Zack: Wir dürfen uns nicht langweilen, sollten nicht immer das gleiche sabbeln, die gleichen Shows spielen. Sondern immer andere Wege gehen.
Sean: Das ist unsere persönliche Meinung, aber sicher nicht der beste Weg für die Band, Erfolg zu haben. Schau dir die erfolgreichen Bands an, es ist stets das Gleiche. Die Leute zahlen dafür, um das zu bekommen, was sie erwarten. Deswegen müssen wir wohl so einen langen Weg gehen, denn für uns wäre das nichts, wir würden das Gefühl haben, die Leute anzulügen. Es wäre nicht richtig.
GL.de: Was kommt jetzt?
Sean: Wir spielen in den Staaten die Warped Tour und versuchen unsere erste längere Headliner-Tour zu spielen.
Zack: Es ist von Stadt zu Stadt unterschiedlich, wie viele Leute da kommen werden. In der Vergangenheit kamen zwischen 30 und 700. Wir wissen, dass wir nicht jeden Club ausverkaufen und finden gerade noch selbst raus, wo es für uns gut läuft. Also grasen wir alles ab.