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Matula haut uns raus

Matula
The Dimensions

Hamburg, Hafenklang (Goldener Salon)
01.06.2012
Matula
Erst am Samstag sollte es zwar im Hamburger Knust mal wieder "Matula, hau mich raus – Oi Oi Oi!" heißen, als Superpunk nach 16 Jahren Bandgeschichte ihr offizielles Abschiedskonzert gaben. Doch die anderen Matula, die Band nämlich, trudelten nach ausgedehnter Deutschlandtour schon am Freitag einmal mehr im Hafenklang in der Großen Elbstraße ein. Zwei neue Songs hatten sie dafür im Gepäck. So konnte man sich nicht nur auf ein gutes bevorstehendes Konzert freuen, sondern auch auf neues Material, das hoffentlich auch bald – in welcher Form auch immer – veröffentlicht wird.
Als Vorband fungierten The Dimensions aus der Donots-Heimatstadt Ibbenbüren. Dabei schlug sich das Trio mit seinem schrammeligen aber melodischen Punkrock ganz ordentlich: Das Publikum wippte größtenteils wohlwollend mit. Sänger und Gitarrist Maarten krächzte leidenschaftlich ins Mikro, die Rhythmusfraktion drosch munter drauf los. Zumindest an Einsatz mangelte es bei den Ibbenbürern also nicht. Ob der Sound bewusst so garageig aus der PA plärrte, lassen wir mal offen. The Dimensions sind vielleicht nicht die beste Punkband auf diesem Planeten, als Anheizer für Matula machten sie ihre Sache aber gut. Dennoch war natürlich von vornherein klar, weswegen man am Samstagabend zum Hafenklang rausgekommen war: Weil man endlich mal wieder Matula in ihrer Wahlheimat spielen sehen wollte.

Diese eröffneten ihren Gig mit ihrem erstem kleinen Hit "Agenda S.C.H." vom Full-Length-Debüt "Kuddel". Das Stück kann man sich im Prinzip auch sehr gut später im Set vorstellen, am Freitagabend war die frühe Platzierung jedoch eine gute Entscheidung, denn so kam gleich ein wenig Bewegung in die Meute vor der Bühne. Mit "Baumarkt" als zweitem Stück gaben Matula dann direkt weiter Gas, um anschließend mit "Osaka" das Tempo ein wenig zu drosseln. Jetzt konnte man hören, wie viel druckvoller plötzlich der Sound im Vergleich zu The Dimensions war – Matula sind eben mittlerweile gewissermaßen zu Profis gereift: Sänger Tobbes Stimme klingt klarer, die Instrumente sauberer – einfach besser. Das bedeutet allerdings nicht, dass sich hier irgendjemand gar zu ernst nimmt.

Leider ist das Publikum trotz weiterer Mitgröl-Stücke wie "Friedjof Nansen" und "Yacht" noch nicht voll da: Das hat man bei Matula-Konzerten – insbesondere im Hafenklang – schon besser gesehen, Hamburg. Dafür ist immer wieder schön zu beobachten, wie sich die Hamburger Punkrock-Szene gegenseitig schätzt und unterstützt: Wie selbstverständlich sah man am Merch-Stand und im Publikum Gesichter von befreundeten Bands wie z.B. Captain Planet oder von den Anfang des Jahres durchgestarteten Frau Potz. Dass man Fan von der jeweils anderen Band ist, gehört hier nicht nur zum guten Ton, sondern ist echte Wertschätzung und ernst gemeinter Support für die gute Sache.

Zum Glück taute das Publikum dann doch noch auf, zugegebenermaßen auch angeheizt von einem gewissen mittlerweile kaum noch objektiven Redakteur vorne in der Mitte des Menschenmenge. Matula spielten praktisch ihr gesamtes "Blinker"-Album, bei dem eigentlich jedes Stück ein kleiner Hit ist: "Hähnekrähen", "Karaoke", "Böller", "Straßen" und "Over The Top". Hier blieben keine Wünsche offen. Selbstverständlich wurden auch die zwei neuen Stücke (Titel noch unbekannt oder einfach nicht mitgekriegt) geschickt eingeflochten, ohne viel Tempo zu verlieren. Beide klangen sogar noch etwas melodischer als die "Blinker"-Stücke und Tobbe bediente sich vor allem im Refrain ausgedehnter Vokale. Die Knaller des Erstlings wurden besonders gefeiert: "Das Paar warme Handschuhe" z.B., "Fluppe auf Ex" vor allem, und natürlich die Hymne "4,8 Milliarden". Spätestens jetzt, als die Band auf der Bühne ihre N'Sync-würdige Choreographie, die sie sich eigens für den Songs ausgedacht hat, performte, floss das Bier in Strömen und der Publikumschor überschlug sich: "Ein Planet / Ohne Sinn / Dreht sich um / Die Sonne" – magisch.

Da die Band im Goldenen Salon die Bühne nicht verlassen konnte, ohne sich durch das Publikum zu wühlen, wurde die Zugabe einfach direkt hinten angehängt – was soll auch das Rumgeeiere auf einer Punkshow? Natürlich gab es noch den Hamburg-Favourite "Hammerbrook" und das starke "Anruf". Matula sind langsam aber sicher zu so etwas wie Lokalhelden avanciert. Mit Hymnen wie "Agenda S.C.H.", "4,8 Milliarden", "Karaoke" und eben jenem "Hammerbrook" haben sie sich gerade in Hamburg eine treue Fanbase erspielt. Und das völlig zurecht. Willkommen zuhause.
Surfempfehlung:
matula.blogsport.de
www.myspace.com/matulahoi
www.facebook.com/pages/Matula/109968015713674
www.lastfm.de/music/Matula
twitter.com/#!/_matula_
thedimensions.blogsport.de
Text: -Felix Maliers-
Foto: -Pressefreigabe-


 
 

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