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Konzert-Bericht
 
MTV Unplugged

Gentleman

Hamburg, Sporthalle
11.04.2015
Gentleman
Wenn die Zuschauer auch nach zweieinhalb Stunden die Halle nicht verlassen möchten, sondern noch immer mehr Zugaben rufen, dann kann der Künstler nicht sehr viel falsch gemacht haben. Gentleman machte an diesem Abend im Grunde aber gar nichts falsch. Er spielte ein berauschendes Konzert. Mit seinem "MTV Unplugged"-Album ging der Stuttgarter auf große Tour und schaffte es tatsächlich, die intime Stimmung des Albums in die irre ungemütliche Sporthalle zu bringen. Alleine dafür gebührt ihm Respekt.
Auf der Bühne war Großes aufgebaut. Zwei Klaviere, ein Schlagzeug, ein großes Percussion-Podest und genügend Plätze für Streicher. Bläser und Sängerinnen. Dazu eine Treppe, ein paar Hocker für Gentleman und seine Gäste und irgendwo ein Magier im Hintergrund. Denn es musste Zauberei gewesen sein, einen solch guten Sound trotz solch einer Instrumentierung in die für - und damit ist es dann auch genug mit dem Sporthallen-Bashing - ihren miesen Klang berühmte Sporthalle zu bringen. Aber es klappte, vorne rechts zumindest klang es wunderbar.

Wie auch sonst einfach ganz viel wunderbar war. Die Songs zum Beispiel, ein buntes Potpourri durch die Geschichte von Gentleman. Die kamen zwar ohne Strom, aber trotzdem mit einer Menge Dampf, denn was Kontrabass und Co. hier aus "Different Places", "Intoxication" oder "Runaway" und ganz besonders "To The Top" und "Leave Us Alone" machten, war schlicht erschreckend derbe. Kann man nicht anders sagen. Ebenfalls wunderbar waren die Gäste und die Geschichten dazu. Als erster durfte Martin Jondo ran, der mit Gentleman erst "Rainbow Warrior" sang und sich dann mit ihm ein Battle um die jeweils lautere Seite der Halle lieferte. Am Ende musste sogar die Security singen, um den Kampf zu Gunsten des Gastes zu entscheiden. Grandios.

Später bekamen die drei Background-Sängerinnen Tamika, Treesha Moore und Sherieta sowie der britische Sänger Clay ihre Auftritte, die jamaikanische Saxpohon-Ikone Dean Fraser zeigte sein Können und als Höhepunkt stand auch noch Tanya Stephens auf der Bühne. Und manch einer tickte aus, schrie, kreischte, "Ich fass es nicht, ich dreh durch!". Gentleman kündigte sie als "The Tracy Chapman of Reggae music" an, im Publikum wurde sie als "die für Reggae, was Busta Rhymes für Hip Hop ist" bezeichnet. Mit Gentleman sang sie "Another Melody", danach alleine "It's A Pity".

Zurück zum Wunderbaren. Gentleman selbst war wunderbar. Er machte aus seinem immer wieder herunter fallendem Mikroempfänger (oder war es ein Handy?) am Gürtel einen eigenen Song ("A New Klemme"), er freute sich ehrlich über die Begeisterung der Leute und ihre Rufe nach immer mehr Zugaben ("Einer geht noch, einer geht noch!" wurde zu einer Art Running Gag) und er zeigte sich dermaßen entspannt, wie man es ihm nicht wirklich zu getraut hätten. Ohne Security in direkter Nähe drängelte er sich unter die Leute, tanzte durch den Mob und sang hier "Dem Gone" und "Superior". Ganz starke Aktion. Ganz starkes Konzert, das mit dem "Redemption Song" auch ein ganz starkes Ende fand. Auf die Zuschauer gerne noch etwas länger gewartet hätten...
Surfempfehlung:
www.gentleman-music.com
www.facebook.com/Gentleman
Text: -Mathias Frank-
Foto: -Pressefreigabe-


 
 

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