Auf der Bühne war Großes aufgebaut. Zwei Klaviere, ein Schlagzeug, ein großes Percussion-Podest und genügend Plätze für Streicher. Bläser und Sängerinnen. Dazu eine Treppe, ein paar Hocker für Gentleman und seine Gäste und irgendwo ein Magier im Hintergrund. Denn es musste Zauberei gewesen sein, einen solch guten Sound trotz solch einer Instrumentierung in die für - und damit ist es dann auch genug mit dem Sporthallen-Bashing - ihren miesen Klang berühmte Sporthalle zu bringen. Aber es klappte, vorne rechts zumindest klang es wunderbar.
Wie auch sonst einfach ganz viel wunderbar war. Die Songs zum Beispiel, ein buntes Potpourri durch die Geschichte von Gentleman. Die kamen zwar ohne Strom, aber trotzdem mit einer Menge Dampf, denn was Kontrabass und Co. hier aus "Different Places", "Intoxication" oder "Runaway" und ganz besonders "To The Top" und "Leave Us Alone" machten, war schlicht erschreckend derbe. Kann man nicht anders sagen. Ebenfalls wunderbar waren die Gäste und die Geschichten dazu. Als erster durfte Martin Jondo ran, der mit Gentleman erst "Rainbow Warrior" sang und sich dann mit ihm ein Battle um die jeweils lautere Seite der Halle lieferte. Am Ende musste sogar die Security singen, um den Kampf zu Gunsten des Gastes zu entscheiden. Grandios.
Später bekamen die drei Background-Sängerinnen Tamika, Treesha Moore und Sherieta sowie der britische Sänger Clay ihre Auftritte, die jamaikanische Saxpohon-Ikone Dean Fraser zeigte sein Können und als Höhepunkt stand auch noch Tanya Stephens auf der Bühne. Und manch einer tickte aus, schrie, kreischte, "Ich fass es nicht, ich dreh durch!". Gentleman kündigte sie als "The Tracy Chapman of Reggae music" an, im Publikum wurde sie als "die für Reggae, was Busta Rhymes für Hip Hop ist" bezeichnet. Mit Gentleman sang sie "Another Melody", danach alleine "It's A Pity".