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Konzert-Bericht
 
Voll auf die Kosten gekommen

The Go! Team

Köln, Gebäude 9
02.03.2018

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The Go! Team
"Irgendwann muss der Spaß doch mal vorbei sein", sollte man denken, aber auch 13 Jahre nach ihrem famosen Debüt "Thunder, Lightning, Strike" strahlen The Go! Team bei ihrem fantastischen Auftritt in Köln einen Enthusiasmus aus, als stünden sie zum ersten Mal auf der Bühne, als könnten sie selbst gar nicht fassen, was für eine aberwitzig-fabelhafte Melange aus catchy Cheerleader-Gesang, lässigem HipHop, oldschooligem Northern Soul, klassischem 60s-Girl-Pop, schrillem Noise-Rock und verschrobenem Indierock sie da zusammengeschraubt haben. Es ist aber auch wirklich zu schön, was die einst als Sample-basiertes Ein-Mann-Projekt gestartete Band aus dem englischen Brighton da auf die Bühne zaubert. Schlechte Laune gehört einfach nicht in die Welt von The Go! Team, und wenn die Stimmung doch mal nicht so toll ist, gibt's in ihren Liedern genug Handclaps und Shout-outs, um die Sorgen im Handumdrehen zu vertreiben.
Zum einzigartigen Sound der Band gesellt sich auch dieses Mal jede Menge Alarm auf der Bühne. Die Genres wechseln die drei Mädels und drei Jungs dabei oft genauso schnell wie die Instrumente: Mal treiben gleich zwei Drummer die jubilierenden Songs nach vorn, mal reicht auch ein Blockflötenduett. Überhaupt herrscht immer Bewegung. Gefühlt liegt Gitarrist und Bandpapa Ian Parton bei jedem zweiten Riff quer in der Luft, und auch seine Mitstreiter/innen sind ganz eins mit dem unwiderstehlichen Groove der Musik. Natürlich hilft es auch, dass die Band um ihre Stärken weiß: Songs aus den etwas schwachbrüstigen letzten beiden Platten "The Scene Between" und "The Rolling Blackouts" finden folgerichtig an diesem Abend praktisch nicht statt. Stattdessen konzentrieren sich The Go! Team auf Lieder ihres erfreulich starken neuen Albums "Semicircle" (den aktuellen Hit "Mayday" räumen sie selbstbewusst gleich zu Beginn aus dem Weg) und verlassen sich sonst auf die Knüller aus den ersten beiden Alben, von "Grip Like A Vice" bis "The Power Is On", von "Keys To The City" bis "Huddle Formation". Dass ausgerechnet bei letzterem Klassiker für die Ewigkeit der Bass seinen Geist aufgibt, sieht die Band offenbar nicht als Fauxpas, sondern als Chance, ihre Coolness zu untermauern, denn Neu-Bassist und Lou Reed-Lookalike Adam Hutchison sagt anschließend einfach breit grinsend: "Falls jemand fragt: Es ist nichts passiert und wir sind alle auf unsere Kosten gekommen!"
Doch auch wenn in der Band, in der wirklich jede/r Starqualitäten besitzt, Ian Parton fraglos das Mastermind ist und Angela Won-Yin Mak mit ihren Ausflügen in die Bühnenmitte sämtliche Niedlichkeitspunkte abstaubt - Mittelpunkt ist und bleibt die quirlige Rapperin Ninja, die hüpft und springt und tanzt, gerne auch mal mit einem backsteingroßen 90er-Jahre-Handy "telefoniert" und dabei stets den direkten Draht zum Publikum hat. Spielend bewegt sie selbst die steifsten Nerds zum Mitmachen, etwa, wenn es beim "Semicircle Song" darum geht, Namen und Sternzeichen preiszugeben. Nach 80 ungemein kurzweiligen Minuten steht dann fest: The Go! Team, das ist ganz smartes Sturm-und-Drang-Entertainment, an dem die Menschen auf der Bühne augenscheinlich genauso viel Freude haben wie die davor. Herrlich, einfach herrlich!

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Surfempfehlung:
thegoteam.co.uk
facebook.com/thegoteam
Text: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Carsten Wohlfeld-


 
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