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Konzert-Bericht
 
Rock im Sitzen

Subterfuge
Kombinat Feinripp

Dortmund, Subrosa
25.05.2002
Subterfuge
Als die Düsseldorfer vor fast neun Jahren ihre erste Platte "Fabulous" veröffentlichten, dachte man allgemein noch, daß man mit Indierock und dem Motto "Härter! Schneller! Lauter!" die Welt erobern kann. Heute dürfen es bei Subterfuge dagegen lieber gute Songs, feinsinnige Arrangements und ein ausgezeichnetes Zusammenspiel sein. Deshalb funktionieren die Songs des aktuellen Albums "I Do Birds" auch nicht (nur) in dreckigen, verqualmten Rockschuppen, sondern auch prima sonntags zu Kaffee und Kuchen. Letzteres scheint allerdings nur zu stimmen, wenn Sänger/Gitarrist Thomas Baumhoff mit dabei ist.
Der allerdings fehlte, weil er - wie letztes Jahr der andere Sänger/Gitarrist/Songschreiber der Band, Lars Schmidt - wegen Beruf/Berufung eine Auszeit von der Band genommen hatte. So kam es, daß es dem Kollegen vom Kombinat Feinripp vorbehalten war, für beschaulichere Töne zu sorgen. Seine Texte und Gesang erinnerten an Tom Liwa, die Songs, Ansagen und der Anzug an Bernd Begemann, und diese Kombinat(ion) paßte ganz hervorragend. Mal melancholisch-leise, dann wieder - inklusive Publikumsanimation - unterhaltsam-rockend ("Kleinfamilie 2000") bewies der Düsseldorfer Solist mit der rechteckigen (!) roten Stromgitarre nicht nur Songschreiber-, sondern auch Entertainerqualitäten. Volle Punktzahl.
Daß Subterfuge ausgerechnet auf dieser Mini-Tour im Subrosa spielten, war ein dummer Zufall. Dumm deshalb, weil die Band nämlich nicht nur auf Kollege Baumhoff, sondern auch auf Tastenmann Tom Blankenberg verzichtet hatte und mit Ersatz-Gitarrero Lorenz Naumann mehr und besser hätte rocken wollen als seit Jahren. Leider standen dem die Anwohner der Dortmunder Hafenschänke im Wege, und deshalb standen Subterfuge sich auf der winzigen Subrosa-Bühne nicht nur gegenseitig auf den Füßen, sondern auch während der ganzen Show ein wenig auf der Handbremse. Nach Rock am Ring und Rock im Park gab es hier Rock im Sitzen. Was die Band nicht davon abhielt, nach dem betont ruhigen Beginn mit "Fear Of Flying" vor allem die Nummern auszupacken, die ihnen schon vor Jahren den Spitznamen "Perwoll-Lemonheads" eingebracht hatten. Sogar das uralte Bananarama-Cover "Robert De Niro's Waiting" hatte sich auf die Setlist geschlichen, und mit "Tricycle Race" und "Baby In My Pocket" gingen einige der Nummern vom aktuellen "I Do Birds"-Album wesentlich mehr nach vorne los als in den Studioversionen. Und so war das countryeske, dem Jim Wayne Swingtett gewidmete Titelstück einer der wenigen wirklich entspannten Momente des Sets. Daß das mehr als nur in Ordnung war, bewies das wohl beste Stück des Abends, "Localization Blur", denn wer solch großartige Uptempo-Nummern im Programm hat, sollte sich ums Leisespielen wirklich keine Gedanken machen. Und auch, wenn die Band auf der Bühne sichtbar zu kämpfen hatte, das Publikum auf seine Seite zu ziehen, ein Klasse-Auftritt war es trotzdem, bei dem die vier Düsseldorfer als Zugabe mit "Art Of Fighting" das einzige neue Stück des Abends (ein ziemlich seltsames noch dazu) präsentierten und sich mit dem bestmöglichen Schlußstück - REO Speedwagons "Keep On Lovin' You" - endgültig verabschiedeten. Noch dieses Jahr wollen Subterfuge ihr viertes Album in Angriff nehmen, und nach diesem im Vergleich zur letzten Platte ungewöhnlich indie-rockigen Konzert darf man gespannt sein, wohin die Reise der Band in Zukunft gehen wird.
Text: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Stefan Claudius-


 
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