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Konzert-Bericht
 
Phoenix aus der Asche

St. Thomas

München, Atomic Café
26.05.2003

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St. Thomas
Einen richtiggehend unheimlichen Eindruck hat er gemacht, als er als Support von Lambchop im Münchner Amerikahaus gastierte. Hielt ewig lange Monologe, nahe an der Publikumsbeschimpfung, brach Songs ab, schien kurz davor in Vandalismus zu verfallen und als dann Lambchop die Bühne übernommen hatten, schlich er sich hinterm Vorhang vor der Bühnenrückwand herum und machte den gutmütigen Lambchop-Musikern Angst. Wahrlich gutmütige Musiker, denn obwohl der unberechenbare Norweger auf der Tour für manches Ungemach sorgte, nahmen ihn Teile der Band mit nach Nashville um dort die aktuelle Platte "Hey Harmony" zu produzieren und einzuspielen. Mit der im Gepäck ist er ein Jahr später wieder in München und, was soll man sagen, aus dem neurotischen Loser ist ein kleiner Popstar geworden.
In Anzug und Krawatte wird der Mann von Welt gegeben, zu Beginn gleich mal das Publikum gelobt, dann der begleitende Schlagzeuger angepriesen, in aufgeräumter Stimmung und mit launigen Ansagen bereichert ein hervorragendes zwei Stunden Set abgeliefert, kurz: alles richtig gemacht. Ein kleines Fläschchen Mineralwasser in der Hand bekennt er: "Früher war ich selbstsüchtig, aber seit sechs Monaten hab ich keinen Alkohol mehr angerührt." Das macht natürlich noch keinen Popstar, auch keinen kleinen, aber das ist ja nur die eine Überraschung, denn das Auditorium besteht an diesem Abend großteils aus Leuten um die zwanzig, die die Songtexte auswendig können und verschiedentlich sogar selbst gemalte Schildchen in die Luft halten. Und das will schon was heißen, wenn in München ein eher unbequemer Act aus dem Alternative-Bereich von den Jungen derart euphorisch begrüßt und bejubelt wird.
Die Songs seiner beiden Alben, mit denen er offenbar einen Nerv getroffen hat, trägt er auf Strom- und Westerngitarre sowie sechsaitigem Banjo vor, kongenial begleitet jungen Schlagzeuger, der auch die zweite Stimme beisteuert. Gelegentlich läuft auch ein knalliges Playback und es gibt eine humorvolle Tanzeinlage. Eine sehr gelungene Reduktion seiner Studioarbeit und der Sound im sehr gut gefüllten Atomic Café ist wirklich super. Vom ersten bis zum letzten Moment herrscht Feierlaune, es wird getanzt mitgesungen etc. Thomas Hansen freut sich daran, freut sich an den verdienten Früchten seiner Arbeit.

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Text: -Dirk Ducar-
Foto: -Dirk Ducar-


 
 

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