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Konzert-Bericht
 
Fan-fucking-tastic

Therapy?

Köln, Prime Club
29.05.2003
Therapy?
Ihre letzten Platten mögen gerade hierzulande etwas untergegangen sein, aber live auf der Bühne sind und waren die Nordiren eine Klasse für sich. Es gehe der Band bei ihren Konzerten in erster Linie um die Kommunikation mit dem Publikum, um Energie und Entertainment, ließ uns Bassist Michael McKeegan vor dem Konzert wissen. Im Prime Club brauchten die vier nur wenige Minuten, um auch den Letzten von der Richtigkeit dieser Aussage zu überzeugen. Im Gepäck hatten sie ihr neues Album "High Anxiety", und dass das eine Rückkehr zur Höchstform ist (manche meinen sogar, es sei "Troublegum Revisited"), bewiesen gleich die ersten beiden Stücke. Das hoffentlich ironisch gemeinte "Hey Satan - You Rock" und das nicht weniger ohrwurmige "Who Knows" - beide brandneu, aber trotzdem vom Publikum mit der gleichen Begeisterung aufgenommen wie irgendwelche alten Klassiker.
Therapy?
Der Saal kochte jedenfalls schon, als Therapy? zum dritten Song ansetzten. Der hieß "Nowhere", und schon lagen die Ersten quer in der dünnen Luft des Prime Club. Von da an gab es eigentlich überhaupt kein Halten mehr, denn die Band - wie es nun mal ihre Art ist - brannte ein Feuerwerk aus Hits und Hymnen ab, von "Die Laughing" bis "Stories", von "Church Of Noise" bis "Trigger Inside". "Straightlife" spielten sie zum allerersten Mal mit dem exzellenten neuen Drummer Neil Cooper (der ein imposantes Drumkit mit einer Double-Bassdrum mitgebracht hatte) und entschuldigten sich schon vor dem Song prophylaktisch für mögliche Unebenheiten. Und wenn einmal eine der neuen Nummern nicht ganz so frenetisch aufgenommen wurde - was reichlich selten vorkam - drohte Sänger Andy Cairns dem Publikum: "Wir kommen im September wieder auf Tour, und wenn dann nicht jeder Einzelne von euch die neue Platte hat, verfolgen wir euch bis nach Hause!" Vermutlich wird sich das Quartett die Mühe aber gar nicht machen müssen, denn angesichts der enthusiastischen Reaktionen, die zum Beispiel die großartige neue Single "If It Kills Me" auslöste, dürfte das "High Anxiety" schon bei ziemlich vielen Therapy?-Jüngern zu Hause stehen. Als letzten Song gab's dann das obligatorische "Potato Junkie", das einmal mehr bewies, dass man "Ulysses" nicht gelesen, geschweige denn verstanden haben muss, um mit 500 anderen in die von der Band umgedrehten und damit ins Publikum gerichteten Mikros "James Joyce is fucking my sister" zu kreischen. Ach ja, die einfachen Freuden des Lebens!
Therapy?
Natürlich gab es auch Zugaben, und auch die waren vom Allerfeinsten. "Diane" zum Beispiel, nur mit Martin McCarrick am elektrischen Cello und Andy am Gesang (also im Therapy?-Originalarrangement, nicht in der Bandversion vergangener Tourneen), die krachende nächste Single "Rust" oder "Knives" aus dem Meilensteinalbum "Troublegum". Danach war die computergeschriebene Setlist eigentlich zu Ende, aber wohlweislich hatte die Band noch einen letzten Song handschriftlich dahinter gekritzelt. Der hieß "Screamager", ist auch nach fast zehn Jahren noch so gut wie am ersten Tag und sorgte für eine letzte Massenekstase vor der Bühne. Das Fazit kam danach von der Band selbst, denn wie sagte Michael gleich mehrmals so schön? "Fan-fucking-tastic!"
Surfempfehlung:
www.therapyquestionmark.co.uk
www.suicidepact.com
Text: -Carsten Wohlfeld-
Fotos: -Carsten Wohlfeld-


 
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