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Konzert-Archiv

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Konzert-Bericht
 
Tragischer Held

Richard Buckner Duo

Dortmund, FZW
30.05.2003
Richard Buckner Duo
Dass Richard Buckner einer der besten amerikanischen Singer/Songwriter unserer Tage ist, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Dass er allerdings auf der Habenseite nicht nur sein sensationelles, von Altmeister Lloyd Maines produziertes Debüt "Bloomed" aus dem Jahre 1994 vorweisen kann, ist schon weit weniger bekannt. Sein Erstling brachte ihm zwar einen Majorvertrag ein, doch seine folgenden Werke erschienen ausschließlich in Amerika bzw. in Europa oder wurden lediglich ohne großes Tamtam in die Läden gestellt. Erst das auch an dieser Stelle von Kollege Ullrich Maurer in den höchsten Tönen gelobte aktuelle Album "Impasse" erschien auch wieder regulär in unseren Breiten. Kein Wunder also, dass sich Buckner aufmachte, um erstmals seit sechs Jahren auch wieder Konzerte in Deutschland zu geben.
Richard Buckner Duo
Mitgebracht hatte er dabei den Pedal-Steel-Gitarristen Gary Newcombe, ein Meister seines Faches, der es schaffte, sein Arbeitsgerät nicht nur wie eine typische Pedal-Steel, sondern auch noch wie ca. 14 andere Instrumente klingen zu lassen. Eigentlich war also alles bereit für einen großen Abend. Dass es dazu allerdings nicht ganz kam, hatte vielerlei Gründe. Zum einen war das Konzert in Dortmund das vorletzte einer sechswöchigen Tournee, die Buckner und Newcombe gänzlich im Zug absolviert hatten und dabei so ziemlich jede erdenkliche Katastrophe über sich ergehen lassen mussten. Zum anderen mussten die zwei einen Teil ihres Equipments zurücklassen – weil es entweder kaputt oder einfach zur schwer zu transportieren war – weshalb außer der Pedal Steel nur eine Akustikgitarre, nicht aber die sonst übliche Stromgitarre zur Auswahl stand. Dass sich zudem ob des sommerlichen Wetters nur rund 50 Gestalten im FZW verloren, tat ein Übriges dazu.
Richard Buckner Duo
So wirkten die Songs, zwar getragen von Buckners einzigartiger Stimme und seinem Talent als Geschichtenerzähler, ob der kargen Instrumentierung und des spärlichen Publikums noch viel trostloser als sonst, zumal Buckner seine durchaus vorhandenen Uptempo-Stücke fast gänzlich aus dem Programm kegelte (sie kamen nur bei einem kurzen Soloset gegen Ende vereinzelt zum Zuge) und sich in erster Linie als Balladensänger versuchte. Außerdem sagte er kaum ein Wort, mal abgesehen von einem bissigen Kommentar gegen den G8-Gipfel zu Beginn und ein paar Mal "Danke schön". "Wenn er vor einem englischsprachigen Publikum steht, redet er wesentlich mehr", ließ uns eine amerikanische Freundin wissen. Immerhin. Ohne den Stücken ihre zweifelsohne vorhandene Qualität absprechen zu wollen - zu einem sonnigen Freitagabend schien das nicht so recht zu passen. Witzigerweise fing es kurz vor Ende der Show an zu schütten wie aus Kübeln, und irgendwie schien das Gewitter, das sich über Dortmund entlud, der passendere Rahmen für Buckners tragische Stories zu sein. So war es dann nur ein gutes, aber keinesfalls ein sensationelles Konzert, das es unter etwas anderen Vorzeichen durchaus hätte sein können.
Surfempfehlung:
www.richardbuckner.com
Text: -Carsten Wohlfeld-
Fotos: -Carsten Wohlfeld-


 
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