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Konzert-Bericht
 
Pop mit Gewissen

Travis
Athlete

Düsseldorf, Philipshalle
15.11.2003
Travis
Lange war es ruhig um Travis, jetzt melden sich die vier aus Glasgow mit ihrem neuen Album "12 Memories" zurück. In der Zwischenzeit ist viel passiert: Drummer Neil hatte einen schweren Unfall und brauchte lange für seine Genesung, die USA haben ein weiteres Mal Weltpolizei gespielt und Coldplay haben Travis den Rang als Großbritanniens beste Popband mit Gewissen abgelaufen. Dass Travis mit der neuen Platte nach dem etwas schwachbrüstigen "The Invisible Band" auf dem Weg zurück zu alter Form sind, ist unbestritten, ebenso nicht wegzudiskutieren ist allerdings die Tatsache, dass in Düsseldorf die Ränge der Philipshalle an allen Seiten abgehängt werden mussten, damit sich die rund 3 000 Leute in der riesigen Halle nicht verliefen.
Als Support waren Athlete mitgekommen, in Großbritannien inzwischen fast ebenso populär wie Travis, hierzulande trotz des Hits "El Salvador" noch eher ein Geheimtipp. Das Publikum nahm die Show der Britpopper mit dem (un-)heimlichen Hang zur Elektronik trotzdem beigeistert auf und wurde mit dem Versprechen in die Pause entlassen, dass Athlete bald wieder nach Deutschland kommen würden. "Und wenn ihr dann alle wieder mit dabei seid, wird das bestimmt ein Riesenspaß." Dass auch 3 000 Menschen ein ziemliches Getöse veranstalten können, zeigte sich um 21.00 Uhr, als Travis gut gelaunt die Bühne betraten. Die Freude, die vier Herren (plus Tour-Keyboarder) endlich wieder livehaftig zu sehen, wurde ganz sicherlich auch dadurch nicht getrübt, dass die Schotten "Writing To Reach You", also ihre beste Nummer überhaupt, schon aus dem Weg geräumt hatten, als das Konzert kaum zehn Minuten alt war. Überhaupt hatten die Briten ein interessantes Set zusammengestellt. Gut getimt zwischen "was wir, die Band, spielen wollen" (das neue Album nämlich) und "was ihr, das Publikum, hören wollt" (vornehmlich die Songs des Meilensteins "The Man Who") gab es wenig aus dem Erstling "Good Feeling" und aus "The Invisible Band". Statt auf Ausgewogenheit setzten Travis lieber auf Qualität und kamen damit beim Publikum bestens an. Selbst dass Fran (zu) lang und breit erklärte, dass Krieg schlecht und Frieden gut sei, tat der Stimmung keinen Abbruch. Vermutlich auch deshalb, weil "The Beautiful Occupation" und "Peace The Fuck Out" bei aller Textlastigkeit vor allem auch noch tolle Popsongs sind.
Und dass Travis als Popstars eine Klasse für sich sind, bewiesen sie auch in Düsseldorf. Der Hüftschwung von Bassist Dougie war unwiderstehlich wie eh und je, Gitarrero Andy fegte wie ein Derwisch über die Bühne und Fran sah in seinem weißen Anzug einfach unschlagbar aus. Apropos unschlagbar: Die meisten Hymnen hatten sich Travis für das Ende ihres rund anderthalbstündigen, für 36 Euro pro Nase nicht übermäßig langen Konzertes aufgehoben: "Slide", "Driftwood" und "Sing" wurden frenetisch gefeiert, ebenso wie Frans Solonummer am Klavier. Und dafür, dass er nach eigener Aussage den Song erst ein paarmal gespielt hatte, machte Fran dabei übrigens eine ausgezeichnete Figur. Ganz zum Schluss gab's erwartungsgemäß "Why Does It Always Rain On Me?" inklusive des obligatorischen Singalongs. Doch trotz der ausgelassenen Stimmung auf und vor der Bühne war es nur ein sehr gutes, aber keinesfalls ein großartiges Konzert. Dafür hätte die Halle dann wohl doch etwas voller sein müssen.
Surfempfehlung:
www.travisonline.com
Text: -Simon Mahler-
Foto: -Pressefreigabe-


 
 

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