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The next number is a song

The Vines

Köln, Gebäude 9
26.02.2004

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The Vines
Zum dritten Mal innerhalb von gerade einmal zwei Wochen war das Gebäude 9, Kölns Number One Rockschuppen, schon im Vorfeld ausverkauft. Nach einem feinen Auftritt von Adam Green und einem sensationellen Gastspiel von Death Cab For Cutie hatten sich an diesem verschneiten Donnerstagabend The Vines für ihr einziges Deutschland-Konzert angekündigt, vier Wochen vor der Veröffentlichung ihres gar nicht einmal schlechten zweiten Albums "Winning Days" und in einem für ihre Verhältnisse natürlich inzwischen geradezu winzigen Laden. Kein Wunder, dass die Band schon vor der Show eine ganze Menge Big Business Bullshit an den Tag legte.
Weit nach 21.00 Uhr mussten so noch sämtliche Instrumente und Mikros gecheckt werden - und das, obwohl es keine Vorgruppe gab und die Band samt Crew bereits seit 36 Stunden in der Stadt war. Außerdem brauchte Sänger Craig (im Gegensatz zu seinen drei Kollegen) auch unbedingt eine beleuchtete Setlist - dabei war die Bühne nicht selten taghell erleuchtet, schließlich hatten die Australier ihre PC-gesteuerte Laserlightshow und die Strobos auch beim Clubkonzert aufgebaut! Der Auftritt selbst war kurz, heftig und ziemlich langweilig. Die Massen von süßen kleinen Mädchen, die sich vor der Bühne drängelten, waren zwar ebenso im siebten Himmel wie die Möchtegern-Teenie-Rocker, die mit ihren coolen Sonic-Youth- und Kings-Of-Leon-T-Shirts am Rand standen, doch war ihre Freude objektiv gesehen ziemlich unbegründet. Craig und Co hatten nämlich tags zuvor u.a. ein 1LIVE-Radiointerview platzen lassen, und auf der Bühne des Gebäude 9 bekam man vorgeführt, warum. Allem Anschein nach stoned bis in die Haarspitzen ließ Craig in jeder Sekunde der Show den Frontman raushängen, wirkte dabei aber eher uncool. Nicht nur, dass er größtenteils miserabel sang, er nahm auch überhaupt keine Rücksicht auf seine Kollegen. Bassist Patrick, selbst Freund einer gepflegten Runde Alkoholika, hatte jedenfalls alle Mühe, mit seinem Harmoniegesang dem schrägen Gejaule Craigs zu folgen. Wenn die Band einen weiteren Frontman gehabt hätte - der Tourmanager hätte Craig vermutlich nach 20 Minuten für Ansagen wie "The next number is a song" vom Platz genommen.
Das Programm bestand größtenteils aus den Songs des alles andere als schlechten "Winning Days"-Albums, mit alten Highlights à la "Get Free" (krachend als Opener) oder "Mary Jane" (was die Band völlig gegen die Wand fuhr) als Bonus. Wenn The Vines richtig rockten, bei "Ride" oder "TV Pro" zum Beispiel, waren sie auch an diesem Abend ganz erträglich, doch warum Craig seine Gitarre gleich zweimal ins Drumkit feuern musste und beim letzten Song des regulären Sets ohne Vorwarnung einfach mal für 30 Sekunden von der Bühne stürmte, blieb ein Rätsel. Letzten Endes sorgte die Chaos-Aktion des Sängers lediglich dafür, dass die Crew vor den Zugaben lange und umständlich das ebenfalls in Mitleidenschaft gezogene Pedal-Board Craigs wieder zusammenflicken musste, bevor es dann mit "Fuck The World" das Fazit des Abends aus dem Munde der Band gab. Wie sagte doch ein Freund des Hauses nach dem Auftritt so passend? "Es war schrecklich. Um mich herum nur schreiende kleine Mädchen und vor mir eine zweitklassige Rockband." Dem ist nichts hinzuzufügen.

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Surfempfehlung:
www.thevines.com
www.the-vines.net
Text: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Carsten Wohlfeld-


 
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