Besser passten da schon die Ball-Point Birds, die in bester Simon & Garfunkel-Manier tolle Songs vom Schlage eines "I Will Fear No Evil" und "State Fair Letdown" und "Proteine Sky" darboten. Greg Loiacono und Tim Bluhm, die sonst bei den Mother Hips, jenem kalifornischem Americana-Urgestein, aktiv sind, sahen komischerweise auch fast so aus wie Art und Paul.
Dass Jesse Malin zusammen mit Keyboarderin Christine Smith zu den Klängen von "The Only Living Boy In New York" die Bühne betrat, war also auch irgendwie adäquat. Wie auf seiner allerersten Tour einst im Vorprogramm von Ryan Adams spielte Malin seine Songs aus und über New York in auf ihren Kern reduzierten Versionen. "Brooklyn" machte den Anfang. Und als während "Hotel Columbia" eine Saite riss und der Song noch etwas reduzierter war als gedacht - das Instrument wurde sogleich zum Techniker rüber geworfen - überspielte Jesse die Situation gekonnt mit Gepose, das ihn aussehen ließ wie Bruce Springsteens lange verschollenen kleinen Bruder. Weitere Pannen gab es keine, und Malin spielte über anderthalb Stunden Songs seiner beiden Solo-Alben, erzählte die Geschichten vom Erwachsenwerden und streute ein paar Coverversionen ein. Neil Youngs "Pocahontas" widmete der New Yorker dem letzten Jahr verstorbenen Marlon Brando, und Elvis Costellos "Oliver's Army" war die letzte, sehr ausgelassene Zugabe. Bei nicht vielen Künstlern werden die Helden - nicht unbedingt nur Musiker - so offengelegt wie bei Jesse Malin. Vielleicht macht ihn das so sympathisch?