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Konzert-Bericht
 
Einfach (und) großartig

The Disciplines

Berlin, Bang Bang Club
07.12.2007

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The Disciplines
The Disciplines setzen genau da an, wo heute die Grenzen zwischen schroffem Rock N Roll, rotzigem Punk und kühlem New Wave-Pop zusehends verwischen. Ihre Songs sind kurz und knapp, unglaublich energiegeladen und vor allem so ungeheuer eingängig, dass man spätestens beim zweiten Refrain mitsingen kann, will, muss! Und das, obwohl im Berliner Bang Bang Club eigentlich niemand die Songs kennen kann, schließlich gibt es von dem Quartett aus Norwegen gerade einmal eine einzige Vinylsingle.
Es ist die Direktheit, mit der The Disciplines bei ihrem ersten Deutschlandkonzert im Rahmen der "Fucking Pop, ey?"-Reihe begeistern können und die anderen beiden Acts des Abends – Hans Unstern aus Berlin und The Audience aus Nürnberg – locker in den Schatten stellen. Die Hinwendung zur Simplizität ist einigermaßen überraschend, schließlich spielten drei der vier Disciplines früher bei dem für seine ausgefeilten Studioproduktionen bekannten norwegischen Pop-Export Briskeby, Frontmann Ken Stringfellow produzierte nicht weniger akribische Platten als Solist oder mit The Posies. Für ihre neue Band jedoch lassen sie jeglichen Ballast über Bord gehen, verzichten auf Keyboards und unnötige Drehungen und Wendungen in den Texten ihrer selten über zweieinhalb Minuten langen Songs genauso wie auf Farbe bei Bühnenoutfits und Artwork und sorgen damit in Berlin allenthalben für strahlende Gesichter.

Vom Neandertal-Rock des Openers "Children", der an AC/DC genauso erinnert wie an Turbonegro, über die unwiderstehliche Single "Best Mistake", die in Norwegen bereits die Nummer 1 der Airplay-Charts erklomm, bis hin zum heimlichen Highlight "Hurricane" – The Disciplines fegen urgewaltig durch ihr Zwölf-Song-Set, das kaum mehr als eine halbe Stunde dauert, Bassist Baard Helgeland und Drummer Claus Heiberg Larsen legen das Fundament, auf das Gitarrist und Songschreiber Björn Bergene seine Garagenriffs legt – wenn er nicht gerade damit beschäftigt ist, wie wild über die Bühne zu hüpfen. Dort ist eine Menge Platz, denn Stringfellow verbringt den Großteil des Auftritts mitten im Publikum, selbst das sich ob der wilden Action ständig verheddernde Mikrokabel hält ihn nicht davon ab, Kontakt zu seinen Fans (und denen, die es an diesem Abend werden sollten) zu suchen.

Bei "No Vacancy" schalten die vier einen Gang zurück, und es ist genau diese Nummer, die am wenigsten überzeugen kann. Zum ersten und einzigen Mal gewinnen die New Wave-Einflüsse die Oberhand über den Garagenrock-Faktor und lassen The Disciplines unerwartet gewöhnlich klingen. Lange Zeit, sich darüber zu wundern, bleibt den Zuschauern aber nicht, denn gleich darauf gibt's als krönenden Höhepunkt mit dem hymnischen "There's A Law" den zweiten Radiohit aus der norwegischen Heimat zu hören. Die geforderte Zugabe verweigern die vier zwar, dabei hätten sie mit dem hervorragenden "Shadow Of Your Doubt" und dem Cover des Jon Auer-Songs "Flavor Of The Month" durchaus noch ein paar Kracher in der Hinterhand. Die Zugabe braucht es indes aber auch gar nicht, um uns davon zu überzeugen, dass das Debütalbum der Disciplines die erste Platte des Jahres 2008 ist, auf die man sich wirklich freuen darf!

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Surfempfehlung:
www.thedisciplines.com
www.myspace.com/disciplines
www.fucking-pop.de
www.myspace.com/mumentertainment
Text: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Carsten Wohlfeld-


 
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