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Eine Tourstory

Pete Blume

Tourtagebuch 2008

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Pete Blume
Im Februar erschien das überaus gelungene Debüt-Album von Pete Blume, das mit einer norddeutschen Mixtur aus Madsen, den Potters und Tomte glänzt. Sänger Matte beschrieb es im Interview mit Gaesteliste.de so: "Die Platte ist für uns das, was wir uns unter einer guten Rockscheibe vorstellen. Ordentlich auf die Mütze, hin und wieder ein bisschen zurückgefahren mit Raum für Ruhiges. Ehrlich und authentisch. Und reichlich Melodien. Wir sind ja Popfans." Und sie sind leidenschaftliche Reiser. Kurz nach der Veröffentlichung ging es auf eine von GL.de präsentierte Tour. Von der die Band selbst und persönlich berichtet. In ihrer ganz eigenen Tourstory...
15.03.2008 Berlin – Magnet

Tourauftakt. Matte ist schon am Vortag nach Berlin gefahren und besucht diverse Radiosender. Hamburger Schietwetter und eine streikende BVG machen die ganze Sache etwas ungemütlicher, aber Matte als ehemaliger Bewohner der Hauptstadt geht dann halt einiges zu Fuß – während Digge und Rouven den Tourbus in Wolfsburg abholen. Am nächsten Tag heiteres Zusammentreffen in Berlin. Nicht zuletzt wegen des Heimsiegs unserer Hamburger Jungs. Und weitere Hamburger Jungs – namentlich Herrenmagazin – begleiten uns den weiteren Abend über. Auch wenn sich beide Lager im Vorwege vielleicht ein wenig skeptisch gegenüberstanden, wurde sich beschnuppert und dann doch für mehr als nur gut befunden. Sehr nette Jungs. Der Magnet Club ist am Abend sehr gut gefüllt, nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass heute Motor-Party ist. Und das Berliner Publikum macht seinem Ruf alle Ehre. Es wird gerockt. Allerdings ist unsere latent schwatzhafte Art in der Hauptstadt nicht ganz en vogue. Während Rouven die eine oder andere Anekdote raus haut, kommen "Schnauze halten, spielen!"-Rufe aus dem Publikum. Das kennen wir noch vom letzten Berlin Gig im Silverwings. Also weiter spielen. Das Publikum dankt es mit Gejohle und macht auch bei unseren kleinen Stadionrockspielchen mit. Ein Auftakt nach Maß. Da wir allerdings noch am selben Abend den Heimweg nach Hamburg antreten, geht's früh auf die Bahn. Matte steuert das Schiff, der Rest schnorchelt selig und gegen fünf Uhr hat uns Hamburg wieder.

17.03.2008 Hamburg – Molotow

Nach einem freien Tag treffen wir uns mittags im Lumax-Büro, denn vor unserem Heimspiel sollen noch Interviews gegeben werden. Als erstes steht ein kurzes Akustikset für Yoome TV auf dem Plan. Dieses wird in einem alten Kaispeicher in der – klar – Speicherstadt aufgenommen. Hoch oben über den Kanälen. Ein wirklich fantastischer Ort mit tollem Ausblick. Drei Songs werden gespielt – "In all den Jahren", "1000 Uhr" und "Nichts ändern" – anschließend fahren Digge und Matte in den Bunker an der Feldstraße um Byte FM einen Besuch abzustatten. Der Rest der Bande fährt währenddessen noch schnell zum ADAC und besorgt fix eine Umweltplakette, eine "Ösi-Vignette" und ne Österreich-Karte. Anschließend treffen wir uns im Molotow wieder. Die Stimmung ist ganz hervorragend, da uns eine für uns beachtliche Vorverkaufszahl geflüstert wird. Außerdem ist die Bewirtung der Molotow-Crew erster Kajüte. Bevor wir allerdings die Bühne entern, werden noch ein zwei Interviews gemacht. Und – ganz wesentlich – betreten Sixxxten die Bühne. Das Molotow ist mittlerweile sehr sehr gut gefüllt. Es wird arg eng und Sixxxten wärmen das Publikum hervorragend vor. Da keiner so richtig damit rechnete, dass es dermaßen voll werden würde und der hintere abgetrennte Barbereich noch verschlossen ist, muss die Zwischenwand kurzerhand in der Umbaupause entfernt werden. Nach dem Konzert soll noch oft genug gesagt werden, dass das in den letzten Jahren nie gemacht werden musste – was uns nicht wenig stolz sein lässt. Aber bevor wir uns auf die Schulter klopfen dürfen, rocken wir ein gelöstes und euphorisch aufgenommenes Konzert. So fühlen sich wirklich nur Heimspiele an: Ein voller Club mit vielen Freunden und vielen glücklichen Menschen. Ganz großes Kino! Selig geht es nach dem Einladen nach Hause und ein letztes Mal für die nächsten knapp zwei Wochen ins heimische Bett.

18.03.2008 Frankfurt – Nachtleben

10 Uhr. Die Mannschaft trudelt dick bepackt in der Schanze ein. Es werden noch schnell Brötchen geschmiert und Kaffee gekocht, dann geht es auf die Bahn nach Frankfurt.Unterwegs erleidet "Wildpinkler" Simon leider einen kleinen Unfall. Da es ab Kassel schneit und der Boden recht matschig ist, rutscht Simon mit seinen Sommertretern aus und landet längsseits im Matsch, im Wildpinkler-Areal – oder was wir im ersten Moment als Matsch sehen wollen. So ganz sicher sind wir nicht, wollen es aber nicht weiter ergründen... Nachdem ihm artig der Hintern geputzt wurde, darf er wieder in den Bus steigen, und wir können den Ritt nach Frankfurt fortsetzen. In Frankfurt angekommen, erwartet uns ein sehr schöner Club – das Nachtleben. Zudem treffen wir dort zum ersten Mal auf unsere Kollegen von Leo Can Dive und Mischer Jonas, mit denen wir den Großteil der Konzerte spielen werden. Wir hatten es geahnt, nun aber bestätigt es sich: Die Herren sind allesamt nette Gesellen. Für alle, die das Nachtleben noch nicht kennen: Es ist eine fantastischer Laden. Schick, große Bühne, toller Sound. Was will Musikerherz mehr? Der Laden ist auch gut gefüllt, wir liefern ein amtliches Brett ab und dürfen erst nach der Zugabe von der Bühne. Im Anschluss trinken wir noch ein paar Bierchen mit den lieben Menschen aus Frankfurt, unterschreiben Schuhe, CDs und Poster und dann geht es auch schon wieder ins Schiff. Auf Grund unserer Taktik, möglichst sparsam zu sein, sind wir geladen, die Nacht bei einer Freundin von Managerin Lucia zu verbringen. Nach knapp 100 Kilometern Fahrt erreichen wir unseren Schlafplatz und spielen Klassenfahrt mit Isomatte und Schlafsack.

19.03.2008 Saarbrücken – Garage Club

Ein denkwürdiger Tag, soviel vorweg. Bevor wir zur Garage fahren, steht noch ein Besuch beim Radiosender SR UnserDing auf dem Programm. Matte und Rouven sind zu Gast in der Live Sendung am Nachmittag und erzählen von unserer Platte, spielen drei Songs von dieser und machen noch etwas Werbung für das abendliche Konzert. Am Club kommen wir anschließend mit Verspätung an und weitere Verzögerungen entstehen... Mischer Jonas und der Haustechniker sind anfangs noch nett zueinander, mit fortlaufendem Aufbau wird das Verhältnis allerdings immer eisiger, während wir auf der Bühne stehen, irritiert gucken ob soviel Ungeschmeidigkeit und gefühlte 80 Mal "Lieber Weiter Fern" anstimmen. Das Blöde ist ja, als Musiker versteht man wirklich nicht viel von Technikerkram. Dass es aber ernst ist, checken wir so langsam, als der hinzu gerufene Technikchef des Hauses in den Club gerufen wird. Es wird diskutiert, probiert, verworfen... Der Soundcheck wird abgebrochen, der Veranstalter langsam nervös und kurzerhand der Praktikant gefeuert. Eben jener, den wir für den Techniker hielten. So kann das gehen. Immerhin können wir anschließend den Sound checken und alles wir langsam aber sicher wieder kuschelig Nicht ganz so fantastisch ist leider die Zuschauerzahl. Leo Can Dive eröffnen vor rund 15-20 Menschen, die dafür hervorragend gelaunt sind und Krach für 50 machen. Bevor wir die Bühne entern, hat Leo-Trommler Guido allerdings eine unschöne Begegnung mit der Türkante des Bühnenaufgangs und zieht sich eine ordentlich blutende Platzwunde am Kopf zu. Gwar lässt grüßen. Anschließend ist das wenige Publikum auch bei uns bestens gelaunt und bringt uns mit Wrestling-Einlagen zum Lachen. Nach dem Konzert fahren wir mit dem besten Veranstalter des Saarlandes (mindestens) in eine wahnsinnig freundliche WG, die uns auf ihrem Dachboden ein Bettenlager gezaubert hat. Danke nochmals an dieser Stelle. Simon und Matte gehen brav ins Bett, während Rouven, Digge und Thomas derweil das Saarbrückener Nachtleben aufmischen und im Atomic Club mit einer Gruppe Fußballprolls aneinander geraten. Der Ausspruch "Deine Mudda" verfehlt auch in Saarbrücken seine Wirkung nicht. Den Rest überlassen wir der Phantasie des Lesers. Sehr phantasievoll auch die Aktion von Rouven: Anstatt seine Jacke an der Gaderobe abzugeben, schmeißt er seine Jacke bei seiner Ankunft im Club einfach auf ein Sofa und rockt auf der Tanzfläche. Dass seine Jacke nach dem ganzen Tumult nicht mehr aufzufinden ist, hätte man sich denken können. Natürlich alles weg: Jacke, Schlüssel, Geld, EC Karte, Führerschein und Perso. Autsch.

20.03.-22.03.2008 Westerwald – Off Days

Nachdem wir am ersten Off Day noch einige Stunden damit verbringen, durch Saarbrücken zu juckeln, der Polizei einen Besuch abzustatten und die Mülltonnen im näheren Umkreis des Clubs nach Rouvens Jacke zu durchsuchen, kommen wir nachmittags endlich im Westerwald an. Wir verbringen einen schönen Nachmittag und Abend bei Hackbraten und Bier bei Lucias Eltern. Schnee ist angekündigt. Am nächsten Tag geht es zu einem Sportlerheim eine knappe Stunde Autofahrt entfernt. Dort verbringen wir die nächsten beiden Nächte, während wir uns tagsüber mehr als königlich von Mimi und Markus, zwei fantastischen Freunden von Lucia, aushalten lassen. Auf dem Feldberg wird bei rund 30 cm Schnee gerodelt, Familien-Husky Nanuk wird vor den Schlitten gespannt und wir genießen zwei entspannte Tage ohne Krach.

23.03.2008 Wien – B72

Unser erstes Konzert im Ausland steht an. Also um 7 Uhr in der Früh ab in den Bus und auf die Autobahn. Eine lange, lange Fahrt mit Schnee und großer Spannung, was uns am Abend erwarten soll. In Wien angekommen erwartet uns ein kleiner aber sehr schicker Club. Da die Jungs von Leo Can Dive leider doch nicht dabei sein können, spielen wir heute Abend alleine. Zwar wird das B72 nicht wirklich voll, aber auch hier zeigt sich wieder mal, wie laut auch wenig Leute sein können. Vielleicht 20 bis 30 Leute machen den Abend zu einem fantastischen Erlebnis. Und auch die Jungs vom Club und der Veranstalter zeigen sich hocherfreut über unsere Darbietung. Im Anschluss werden wieder einige Bierchen getrunken, reichlich CDs verkauft und sich in Wiener Mundart geübt. Anschließend schaukelt uns unser Schiff durch die verwinkelte Wiener Altstadt zu unserer Jugendherberge. Eine christliche Jugendherberge, wie man sie schon zu Schulzeiten nicht leiden mochte. Aber unser 6-Bett-Zimmer ist günstig und der Lagerkoller hat uns wieder.

24.03.2008 München – Ampere

Heute erwartet uns erneut eine lange Fahrt, allerdings eine äußerst schöne. Via Salzburg, wo am nächsten Tag 100 Autos einen Massencrash basteln, führt uns unser Weg durch die Voralpen und direkt vorbei am Chiemsee. Sehr herrlich. Nur könnte allmählich der Frühling einkehren. Statt dessen Schnee, Schnee, Schnee. Freuten wir uns anfangs noch über die weiße Pracht, ist es mittlerweile einfach nur noch zu viel von der weißen Schei***. Aber gut. Immerhin kommen wir pünktlich in München am Ampere an. Nebenan ist Kollege Youssu'n Dour schon bei der Arbeit und nach einem Interview schreiten dann auch wir zur Tat. Die Bewirtung ist erstklassig und die Menschen sehr freundlich zu uns. Das Ampere allerdings ist sehr groß – zu groß, wie wir finden. Aber wie auf der ganzen Tour, kriegen wir erneut die Kurve. Unser spontan engagierter Support Chrsitian Illy erfreut mit ruhigem Singer-Songwriter an Gitarre und Klavier. Und dann sind auch wir schon wieder an der Reihe. Im Laufe des Abends wird deutlich: Unsere Entertainer-Skills nehmen von Tag zu Tag zu und das Publikum und wir haben großen Spaß. Anschließend feiern wir mit einigen Münchnern, die schon bei unserem letzten Auftritt in der Registratur waren, mit uns in Thomas Geburtstag rein. Nach zwei Bieren ist dann aber auch schon wieder Schicht im Schacht, da wir bei Ron Flieger im Studio erwartet werden. Wer Ron Flieger nicht kennt, der sollte nun auf die Suche gehen. Ein toller Musiker, der nicht nur eine fantastische Platte gemacht hat. Zudem ein sehr sympathischer und netter Zeitgenosse, der uns in seinem Studio übernachten lässt. Wir fassen kurzfristig zwar den Plan, noch schnell unsere zweite Platte einzuspielen, dann fallen uns aber doch die Augen zu.

25.03.2008 Köln – Blue Shell

Man kann schreiben, was man will. Der Tag ist die Hölle. Wir mutmaßen schon, ob das Universum mit Thomas hadert, dass es seinen Geburtstag so verhagelt. Oder besser: So verschneit. Statt geplanten 5 Stunden, verbringen wir 9 Stunden im Bus. Stau überall. Und anstatt, dass die Menschen ein wenig vorsichtiger fahren, regiert weiter die Unvernunft. So dürfen wir Zeuge zahlreicher Unfälle werden – wie zum Beispiel als ein direkt vor uns fahrender Transporter plötzlich ins Schleudern gerät und frontal in die Leitplanke kracht. Ganz toll! Also weiter Stau, Stau, Stau. Irgendwann sind wir dann aber doch in Köln und ziemlich zerstört. Immerhin ist Besuch aus der Heimat angekündigt, der nach dem Soundcheck zum Essen dazu stößt. So wird kommt dann doch noch etwas Geburtstagsstimmung auf. Weiterer Besuch an diesem Abend ist unser geschätzter Freund Pele Caster, der den Laden heute vorwärmt. Wer Pele noch nicht live gesehen hat, der hat wirklich was verpasst. Großartig! Großartig wird dann auch unser Konzert. Da einige Leute aus der Heimat zu Besuch sind, ist die Textsicherheit des Publikums sehr hoch. Aber auch die Kölner unter den Besuchern sind mehr als freundlich zu uns und machen mit uns mächtig Alarm. Spielerisch unser bestes Konzert während der Tour, wie wir im Anschluss nicht ohne Stolz erkennen. So langsam sind wir wirklich sehr gut eingespielt, was Mut für die letzten beiden Konzerte macht. Vorher wird aber noch der Geburtstag von Thomas in Köln begossen. Eine lange Nacht.

26.03.2008 Osnabrück – Glanz und Gloria

Dass die Band verkatert sein würde, war zu erwarten. Der richtige Kater erwartet uns aber erst kurz nach unserem Aufbruch in Köln. Wieder Schnee, Schnee, Schnee. Hinzu kommt heute aber ein Anruf aus der Heimat. Die Stimmung ist absolut im Eimer. Nach kurzer Überlegung entscheiden wir schließlich, Simon zur Familie nach Hause zu schicken und die letzten beiden Konzerte nur zu viert zu spielen. Keiner hat Bock drauf, aber abbrechen wollen wir auch nicht. Bedeutet: Das Set wird kurzerhand umgestellt und Rouven und Digge üben fleißig im Hotel die Songs, da sie sich am Bass abwechseln wollen. Es gibt bessere Voraussetzungen, am Abend auf die Bühne zu klettern. Immerhin. Da Rouven im Hotel bleiben muss um zu proben, darf heute Thomas mit zum örtlichen Sender OS Radio und zusammen mit Matte vom Touralltag berichten. Später, im Glanz und Gloria angekommen erwartet uns erneut eine tolle Crew und großartiges Catering. Und von den lieben Mädels der örtlichen Schülerzeitung gibt es zum Interview sogar Geschenke. Toll! Nachdem wir uns am Catering gestärkt haben, spielen wir einen langen Soundcheck und versuchen uns ein wenig zu beruhigen. Glücklicherweise sind die Leos und Mischer Jonas wieder am Start und Publikum ist auch da. Nach Leo Can Dive spielen wir einen sehr holprigen Auftritt, haben aber doch viel Spaß auf der Bühne. Größere Missgeschicke bleiben aus, dennoch verschenken wir unsere Single als Wiedergutmachung für ein verkürztes Set und nur 80 Prozent PeteBlume. Osnabrücker Publikum ist, wie wir beim letzten Gastspiel merkten, zurückhaltend – als Matte seinen Auftritt als Aale-Dieter hat und die Singles ins Publikum verteilt, sind sie aber auf einmal ganz schön fix unterwegs. Die Osnabrücker. Auch heute wieder das obligatorische Bier am Bauchladen. Danach aber brechen wir schnell auf, zurück ins Hotel. Was für ein Tag.

27.03.2008 Bochum – Matrix

Was macht man sich nicht alles für Vorstellungen vom Tourabschluss. Man denkt an eine große Party, große Erleichterung, große Emotionen und was nicht noch alles. Für uns fängt der letzte Tourtag zwar auch den Umständen entsprechend gut an, wir genießen die selten gewordene Sonne und schlendern noch ein wenig durch Osnabrück. Nach zwei Stunden in Bochum angekommen, erwartet uns dann aber doch wieder das uns überdrüssig gewordene Grau-in-Grau der letzten beiden Wochen. Immerhin Regen statt Schnee. Und auf einmal ist sie wieder da, die latente Bedrücktheit vom Vortage. Man fängt bereits an die Stunden zu zählen, wann man wieder zu Hause ist und selbst Einkaufen im überfüllten Supermarkt bekommt langsam einen großen Reiz. Aber nun. Es steht noch ein Besuch bei CT das Radio an, das sich auf dem Unicampus der Ruhr-Uni in Bochum befindet – und die Uni ist wirklich groß. Kein Wunder, dass wir uns erstmal verlaufen müssen. Das Interview selber aber klappt mal wieder hervorragend. Aus Rouven und Matte sind auf jeden Fall durch die zahlreichen Interviews unterwegs zwei kleine Profis im Frage-Antworten-Spiel geworden. Anschließend ein letztes Mal Schleppen und Soundchecken. Und wieder ist der Club recht groß. Die Matrix ist in einem alten Brauerei Gebäude untergebracht und auf jeden Fall sehr sehenswert. Man hat das Gefühl, durch ein Gewölbe zu laufen. Überall Treppen, Nischen, verschieden Theken und Dancefloors – und für uns eine geflieste Bühne. Wer uns kennt, der weiß, dass wir nicht gerade zu den leisen Zeitgenossen gehören. Schon die Leos sind arg laut und die Ohren fangen bereits an zu klingeln. Anschließend, hier, in einem gefliesten Gewölbe, spielen wir unseren bis dato lautesten Gig. Erneut in Viererbesetzung. Den Anwesenden gefällt es aber – natürlich – sehr gut und unsere Singles finden erneut reißenden Absatz. Gut, auch heute gibt es wie schon in Osnabrück unsere Single als Trostgeschenk Frei Haus. Dafür feiern wir heute zwei Premieren der anderen Art: Zum einen ist es eine Frühshow, so dass Freund Pele mitsamt Anhang gerade einmal die letzten zwei Songs mitbekommt (man hätte natürlich auch Bescheid sagen könne, klar), zum anderen ist es das erste Konzert der Tour, das wir ohne Zugabe beenden. Angesichts der Umstände sind wir aber auch recht froh, zügig unsere Sachen packen zu können – und um 23 Uhr ist bereits alles im Schiff verstaut. Da auch die Herren und Damen vom Club früh Feierabend machen möchten, verleben wir unsere Abschiedsparty draußen vor der Tür. Nach einem langen Auf-Wiedersehen und einem letzten Schluck Cola mit den Leos und Mischer Jonas, sowie ein paar Bekannten und Freunden aus Bochum und dem lieben Pele vor der Tür, schaukelt uns unser Schiff gen Heimathafen. Auch wenn wir alle etwas ramponiert und arg müde sind, sind wir doch froh, dass es nun nach Hause geht und wir die letzten beiden Konzerte auch ohne Simon einigermaßen über die Bühne gebracht haben. Uns schwirrt der Kopf von dem vielen Erlebten und so plappern wir noch fleißig im Bus durcheinander, bis uns mitten in der Nacht endlich Hamburg wieder hat. Schon komisch so eine Tour. Und aufregend. Aber jetzt erstmal Schlafen.

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Text: -Pete Blume-
Foto: -Pete Blume-

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