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Konzert-Bericht
 
Immer wieder umwerfend

The Duke Spirit

Köln, Werkstatt
15.01.2009
The Duke Spirit
Welche Band hat im Gaesteliste.de-Jahrespoll des Jahres 2008 abgeräumt wie keine zweite? Richtig, The Duke Spirit! Doch nicht nur ihr großartiges Album "Neptune" und die mitreißende Single "A Step And A Walk" begeisterten uns im vergangenen Jahr, auch die Konzerte des englischen Quintetts waren eine Wucht. Kein Ton zu viel, keine Sekunde verschwendet, einfach nur Energie (und dank Frontfrau Liela Moss auch Sex) pur. Rund neun fast ausschließlich auf Tour verbrachte Monate nach ihrem Auftritt im Kölner Gebäude 9, der so grandios war, dass uns schlicht und ergreifend die Worte fehlten, um ihn an dieser Stelle gebührend zu würdigen, kehrten The Duke Spirit nun auf ihrer von Gaesteliste.de stolz präsentierten "Red Treasure-Tour 2009" zurück in die Domstadt.
Doch obwohl die Setlist - von der Reihenfolge einmal abgesehen - größtenteils mit der des letzten Jahres identisch war, hätte der Unterschied zwischen dem Auftritt im Gebäude 9 und der Show in der Werkstatt kaum größer sein können. Die auffälligste Neuerung: Leadgitarrist Dan Higgins war nicht mehr dabei (offiziell nimmt er nur eine Auszeit), was zur Folge hatte, dass das gesamte Bandgefüge durcheinandergewirbelt wurde. Luke Ford stand nun auf der anderen Bühnenseite und durfte bzw. musste Higgins' Soloparts übernehmen, Bassist Toby Butler spielte nun die Gitarre, die er schon auf dem Cover der letzten LP in Händen hielt, und ein etwas unscheinbar wirkender Neuzugang, der namentlich nicht vorgestellt wurde, war als Bassist mit an Bord. Das hatte zur Folge, dass die geradezu unfassbare Präzision und Intensität, mit der die fünf letztes Jahr begeistert hatten, etwas litt. Dass die Band zudem vom pausenlosen Unterwegssein sichtlich gezeichnet war, kam noch hinzu. Wirklich schlimm war das allerdings nicht, denn erstens passte das durchaus zum angenehm rauen Sound der Band, und zweitens gab es Miss Moss die Chance, noch mehr als sonst zu strahlen und das Publikum zu fesseln. Großartig wie immer bewies sie auch in Köln, wie wandlungsfähig ihre Stimme gerade im Livekontext ist und dass sie sich in puncto Aussehen und Performance immer mehr Debbie Harry zu nähern scheint, kann man (Mann?) nun wirklich auch nicht schlecht finden!
Deshalb entwickelten The Duke Spirit dann spätestens bei dem bereits erwähnten "Step And A Walk" die bekannte Magie. Pausen zum Durchatmen gab es nur wenige, das wunderbar-balladeske "Sovereign", das letztes Jahr noch einer der Höhepunkte des Konzerts gewesen war, fiel in der Werkstatt ebenso der Schere zum Opfer wie das niedliche Intro "I Do Believe", das im Gebäude 9 noch das Konzert eröffnet hatte, oder die damals kurzfristig ins Programm genommene B-Seite "A Wild Hope". Es wenig schien sich die Band auf das Wesentliche beschränken zu wollen, deshalb gab es, eingerahmt von den beiden Oldies "Lion Rip" gleich zu Beginn und "Cuts Across The Land" als letzte Zugabe fast ausschließlich Songs aus "Neptune" zu hören. Aber wer will sich darüber beschweren angesichts großartiger Versionen von "This Ship Was Built To Last" oder dem von Drummer Olly Betts gnadenlos angetriebenen "Send A Little Love Token"?

Das unbestrittene Highlight war allerdings doch ein Stück, bei dem The Duke Spirit den Fuß kurzzeitig vom Gas nahmen. "Wooden Heart", in der Werkstatt als erste Zugabe gespielt, ist schon auf dem Album umwerfend, die emotionale Tiefe, die der Song in Köln erreichte und die ihn zu einer echten Gänsehautnummer machte, fehlt der Studioversion dagegen. Unter dem Strich trotz einiger kleiner Abstriche ein tolles Konzert!

Surfempfehlung:
www.thedukespirit.com
www.myspace.com/thedukespirit
en.wikipedia.org/wiki/The_Duke_Spirit
Text: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Carsten Wohlfeld-


 
 

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