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Hope For The Hopeless

Brett Dennen
Ben Howard

Berlin, Magnet
06.11.2009

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Brett Dennen
Der kalifornische Singer / Songwriter Brett Dennen ist in seiner Heimat wesentlich bekannter als hierzulande, was damit zu tun haben mag, dass er dort als Teil der Jam-Band-Szene wahrgenommen und u.a. mit Dave Matthews verglichen wird. Wem für endlose Gitarrenexkursionen, Grateful Dead, Jazz- und Fusion-Gefrickel der Zugang fehlt, sei getrost, denn Brett Dennen setzt auf seinen Alben und - wie sich nun auch in Berlin zeigte - live auf kurzweiligere Kost.
Zunächst überraschte jedoch der 22-jährige Engländer Ben Howard mit ungewöhnlicher, eingängiger Gitarrenmusik, indem er seine Akustikgitarre auch ausgiebig als Percussion-Instrument bearbeitete. Mit beiden Händen aufs Griffbrett klopfend entstanden so erhabene Klänge, die entfernt an Jeff Buckley und Damien Rice erinnerten und im zu diesem Zeitpunkt nur zur Hälfte gefüllte Magnet sehr gut ankamen. Am Ende war seine CD "These Waters" jedenfalls nicht mehr zu kriegen.

Wenig später betrat Brett Dennen zusammen mit John Solo (Keyboard) und Randy Schwartz (Schlagzeug) die beschauliche Bühne im Magnet, zog seine Schuhe aus und stimmte das offensive "Wrong About Me" an. Dylanesque Verse in der zweiten Person wie "In your conjured up courtroom my integrity is on trial / The prosecution is gathering evidence from denial / You can preach to the choir / Say that I'm guilty / But you were wrong about me" machten von vornherein klar, dass Dennen versucht, sich in der Tradition großer amerikanischer Songschreiber zu verorten. Aber so, wie auch sein aktuelles Album "Hope For The Hopeless" zwischen sehr amerikanischen, breitbandig produzierten Klängen à la Tom Petty und beschwingten chart-tauglichen Popjuwelen mit Message à la "Make You Crazy" changiert, bewies Dennen live, dass ihm leichtfüßige Songs wie das wunderbare "She's Mine" fast noch besser zu Gesicht stehen.

Dazu tanzte der Zwei-Meter-Mann Dennen barfuß und führte den verträumt zuschauenden Mädchen in der ersten Reihe einen Hüftschwung zwischen Elvis und Salsa vor. Ob die ulkigen, aber charmanten Tanzversuche des freundlichen Riesen tatsächlich unbeholfen oder wohl kalkulierte Einlage waren, blieb im Dunkeln. Wie dem auch sei: Wenn einen Tag nach den EMAs ein charmanter Nerd mit Wuschelkopf, Ringelmütze, Lupenbrille und Akustikgitarre zwei Stunden lang dafür sorgt, dass junge Mädchen vor der Bühne ihn anhimmeln, ist die Popwelt vielleicht noch zu retten.

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Surfempfehlung:
www.brettdennen.net
www.myspace.com/benhoward
Text: -Christian Spieß-
Foto: -Sarah Tenholte-

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