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Verschmelzung

DJ Shadow

Hamburg, Uebel & Gefährlich
15.05.2011
DJ Shadow
Mit einer frischen, innovativen und vorrangig auf Samples basierenden Musik schrieb Joshua Paul Davis, besser bekannt als DJ Shadow, mit seinem 1996er Album "Endtroducing" ein kleines Stück Musikgeschichte. Es gibt sicherlich kaum einen Musikbegeisterten, der diesem Album nicht einen ehrwürdigen Platz in seinem Plattenregal gewidmet hat. Am Sonntag, 15.05.11, gab sich der Sampling-Meister im Uebel & Gefährlich die Ehre und bescherte den Konzertbesuchern einen musikalischen und visuellen Höhepunkt zum Wochenausklang.
Mit seiner Plattensammlung mit über 60.000 Platten kann DJ Shadow auf ein nahezu unbegrenztes Potential an Ideen für seine Sampling-Werke zurückgreifen. Im Gegensatz zum loopbasierten Sampling, manipuliert und verfremdet er meist unbekannte Samples aus allen Musikrichtungen, jagt diese durch Effektgeräte und lässt dadurch komplett neue Stücke entstehen, denen meist ein breakbasierter, treibender HipHop- oder Drum'n'Bass-Beat unterliegt.

DJ Shadow begrüßt das Publikum des gut gefüllten U&G zur Eröffnung in lässiger HipHop-Manier und ganz ohne Band. Er mixt seine Stücke direkt von Vinyl und reichert diese durch punktgenaues Scratching, einem Sampler sowie einem kleinen Percussion-Set an.

Musikalisch führt DJ Shadow durch die Höhepunkte seines Schaffens und durchstreift dabei unterschiedliche Spielarten der elektronischen Musik - Downbeat, Breakbeat, auch 4-to-the-floor-Elemente fehlten dabei nicht. Schon gleich am Anfang zieht er mit "Building Steam With A Grain Of Salt" das Publikum in seinen Bann. Highlight nach der Zugabe ist eine abgewandelte opusartige Version von "You Can't Go Home Again" vom Album "The Private Press" (2002), welche in einem mehrminütigen Gewitter aus Beats, Gitarrenriffs und wilden Samples endet.

Neben dem treibenden Sound und seinen Skills liegt das Hauptaugenmerk auf einer kunstvoll komponierten Licht- und Effektshow, wie sie das Uebel & Gefährlich wohl bisher selten gesehen hat. Aufwendige und liebevoll inszenierte Filmsequenzen werden auf die Bühne projiziert und thematisch passend auf die Musik abgestimmt. Im Mittelpunkt steht eine zunächst geschlossene kokonartige Kugel, die in der Effektshow eine zentrale visuelle Rolle annimmt. So werden auf die Kugel nicht nur die Erde, Cockpits, Farbkugeln und Totenköpfe projiziert, auch der Todesstern kommt für einige Sekunden zur Geltung - sehr zur Freude des Publikums. Zunächst "versteckt" sich DJ Shadow in dieser Kugel, später öffnet diese sich und offenbart einen Einblick in sein DJ- und Percussion Handwerk.

Insgesamt lieferte DJ Shadow eine nahezu perfekt inzenierte Show, was nicht nur an der Verschmelzung von Musik und den überwältigenden visuellen Effekten lag, sondern auch an dem Spannungsbogen, der durch die Auswahl der Stücke zustande kam - ein schöner Wochenausklang.

Surfempfehlung:
www.djshadow.com
www.myspace.com/djshadow
de.wikipedia.org/wiki/DJ_Shadow
www.facebook.com/djshadow
Text: -Dirk Walther-
Foto: -Pressefreigabe-

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