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Konzert-Bericht
 
Nelly Furtado cannot fuck

Therapy?
Thumb

Hamburg, Große Freiheit 36
12.11.2001
Therapy?
In dieser ach so schönen Welt kann man sich ja bekanntlich auf nicht wirklich viele Dinge verlassen. Doch zu unser allem Glück gibt es ja vier Kerle, die sich Therapy? nennen und regelmäßig die Freunde innovativer Gitarrenmusik erfreuen. Sie waren wieder da und die Große Freiheit war voll. Mehr als voll. Beste Vorraussetzungen für einen anstrengenden Rock'n'Roll-Abend. Therapy? kamen nicht alleine. Im Rahmen der Jack Daniel's Rock Nights spielten auch noch Thumb. Und 4Lyn. Die hatten schon gespielt, als ich die Halle betrat. Und so sehr ich die Gemeinde Appen auch mag, es gibt wirklich schlimmeres.
Los ging es also mit Thumb. Sofort war die Menge in kollektiver Spring-Stimmung und feierte die fünf Gütersloher hemmungslos ab. Bei einem wunderbaren Sound gab es einen Querschnitt aus den drei Alben. Über die Qualität von "Red Alert", "Thank You For Hating Me" und Co. kann man zwar geteilter Meinung sein. Die Band legte jedoch einen sehr souveränen und unterhaltsamen Gig hin. Respekt. Claus Grabke erzählte unter anderem über seine Kindheit ("Früher mochte mich niemand") und die Ironie des Gigs ("Ich bin Anti-Alkoholiker und spiele auf einem Jack Daniel's Konzert"), der Rest der Band rockte 40 Minuten ohne Pause. Mit dem wirklich schönen "Sell My Cell" (Thumbs mit Abstand bester Song) war dann Schluß. Die Leute waren zufrieden und freuten sich auf den Headliner.
Therapy? starteten mit dem furiosen Dreierpack "Gimme Back My Brain", "Hellbelly" und "Lonely, Cryin! Only." Doch irgendetwas stimmte nicht. Mit Ausnahme von einem springenden, lachenden und Spaß habenden Bassisten Michael McKeegan wirkte die Band recht emotionslos, der bekannte Enthusiasmus fehlte. Auch die Zuschauer schienen sich bei Thumb schon so dermaßen ausgetobt zu haben, daß keine wirkliche Therapy?-Stimmung aufkommen wollte. Als es dann auch noch immer öfter zu starken Rückkopplungen und Problemen mit Cairns Mikro kam, war schon fast alles verloren. Wenig Ansagen, wenig Dialoge (Ausnahme: Andy Cairns: "Last night Martin McCarrick fucked Nelly Furtado. How was it?" - Gitarrist Martin: "Scheiße!"), viele Hits (Highlights: "Diane" und "Teeth Grinder", überraschend wenig vom neuen Album "Shameless"). Vor "Stories" war es dann soweit. Entnervt verließ die Band die Bühne und die offensichtlich überforderten Roadies bemühten sich auf eben dieser. Vergebens. Denn als es nach zehn Minuten weiter ging, war der Sound nicht einen Deut besser. Inzwischen nahte die Geisterstunde und immer mehr Zuschauer verließen die Halle. Der Rest machte das Beste draus und forderte nach einer guten Stunde vehement Zugaben. Und die waren - welch Wunder - richtig gut. So gab es unter anderem noch aggressive Versionen des Turbonegro-Covers "Denim Demon" und zum Abschluß "Nowhere" zu hören. Wäre doch das ganze Konzert so klasse gewesen...
Text: -Mathias Frank-
Foto: -Pressefreigabe-


 
 

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