Das Instrumental-Trio Jasmin, der "Anheizer" des Abends, füllte diese Funktion nicht wirklich aus. Ziemlich gelassen wurden da Baß und E-Gitarre etwas wie Sound-Scapes oder -Stories entlockt, auf angenehme Weise dem Post-Rock Genre verbunden. Dazu trug nicht zuletzt das synkopenreiche Schlagzeugspiel bei, das sich im einen oder anderen Stück mit synthetischen Loops aus dem Laptop ergänzte. Gitarrist Andi Bernard ist übrigens auch bei dem Monostars Sideprojekt Carera tätig und das ist nur einer der Gründe, der an diesem Abend für eine recht familiäre Stimmung mit vielen Freunden und Bekannten auf und vor der Bühne sorgte.
Wer in Berlin statt bei den Monostars bei New Order war, wem Fußball während des Hamburger Konzerts wichtiger erschien und wer aus welchen Gründen auch immer im Orangehouse nicht anwesend war, der hat hier die vorerst letzte Möglichkeit versäumt, eine Platte der Monostars mit Unterschriften aller Bandmitglieder zu erwerben. Keyboarder Mark Deckert - der BTW früher auch bei Jasmin gelegentlich die Tasten drückte - bricht seine Zelte in München ab, um New York einen ausführlicheren Besuch abzustatten. Das bedeutet allerdings nicht, daß sich die Monostars auflösen. Befreundete Musikanten werden künftig die Lücke zumindest auf der Bühne zu füllen versuchen und Mark Deckert geht zumindest noch davon aus, in nicht allzu ferner Zukunft zurückzukehren.
Nach 23 Uhr und der einen oder anderen sentimentalen Geste betreten endlich die Monostars die Bühne, um zum letzten Mal auf ihrer Deutschlandtournee die Songs ihres neuen Albums zu Gehör zu bringen. Der Titel "Stop Making Friends" ist allerdings keineswegs das Motto für ihren Auftritt und ihre Musik. Im In-München Magazin war zu lesen, daß sie dem "60er Jahre Sound mit Orgeln, analogen Synthesizern und deutschen Texten im LoFi-Gewand erscheinen" lassen. Doch das wird den Monostars, die schon als gelungene Schnittmenge aus Blumfeld und Flowerpornoes bezeichnet worden sind, nicht gerecht. Zu vielfältig sind die Songstrukturen, zu tiefgründig die Texte, die durch die eigenwillige Stimme des Sängers erst richtig zur Geltung kommen.