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Bergpredigt

Mt. Joy
Joel Ney

Köln, artheater
09.11.2018

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Mt. Joy
Mount Joy - der Freudenberg - liegt im Valley Forge National Park in Pennsylvania, wo Sam Cooper, Gitarrist und neben Matt Quinn das Gründungsmitglied der Band Mt. Joy aufwuchs. Und dorthin war Jesus in seinem Astrovan wohl unterwegs, als er seine psychedelische Reise durch die USA antrat, die Mt. Joy in ihrem Hitsong "Astrovan" besingen. Dass das Quintett dabei musikalisch ein ziemlich breitgefächertes Spektrum anzubieten hat, das sich musikalisch keineswegs alleine auf die Ostküste bezieht, mag damit zusammenhängen, dass die Mitglieder der Band aus verschiedenen Gegenden der USA kommen: Matt und Sam kommen aus Philadelphia, Bassist Michael Byrnes aus Oklahoma, Keyboarderin Jackie Miclau aus Portland, Oregon und Drummer Sotiris Eliopoulos aus L.A. in Kalifornien - wo sich die Band auch zusammen fand. Wenn man davon ausgeht, dass die vier Musiker dem Songwriter und Frontmann Matt Quinn im Studio mit der gleichen Begeisterung zuarbeiten, wie sie das bei der Show im artheater auf der Bühne taten, erklärt das dann den Stilmix aus Westcoast-Sounds, Indie-Rock, Soul- und Folkpop, den die Band mit virtuoser Leichtigkeit und Spielfreude in ihren Songs einwebt und auslebt.
Der Auftritt im Kölner artheater markierte das Deutschland-Debüt des Quartetts, das gerade eben erst das Debüt-Album "Mt. Joy", das in den USA bereits im Frühjahr erschien, auch hierzulande veröffentlicht hatte. Das erklärte dann vielleicht auch, dass das kleine, aber enthusiastische Publikum überwiegend aus US-Bürgern und Engländern bestand, die der jungen Band bei der aktuellen Europa-Tour hinterherreist - während die deutschen Zuschauer sich eher als Fans des lokalen Support-Acts, Joel Ney aus Ehrenfeld (dem Kölner Stadtteil, in dem sich auch das Artheater befindet) outeten.
Das war aber auch erklärlich, da die Musik von Joel Ney stilistisch ziemlich gut zu dem passte, was Mt. Joy auch draufhaben. Mag sein, dass Joel Ney als Songwriter vielleicht von einem muttersprachlichen Librettisten profitieren könnte - rein musikalisch überzeugte der junge Mann jedoch durch wohlüberlegt strukturierte und mit leichter Hand virtuos dargebotenen Folkpop-Songs mit Blues-Basis und Rock-Empathie. Ney ist ein Fan von John Butler, dessen Song "Oceans" er in sein eigenes Elaborat über die Waterkant einfließen ließ. Auch als Performer weiß Ney zu überzeugen - auch wenn seine Manie, das Publikum wirklich bei jedem einzelnen Song zum Mitmachen einzubinden, sich als ziemlich nerviger Tick herausstellte. Was Ney übrigens auch noch mit Mt. Joy gemeinsam hatte, war die Tatsache, dass auch Quinn & Co. ihre Einflussquellen durch das Einbinden von Cover-Versionen ins eigene Tun deutlich machten. So band die Band etwa ebenso Bill Withers' "Ain't No Sunshine" in ihr Set ein (übrigens dankenswerterweise OHNE die bekanntlich aus einem Texthänger heraus entstandene Iknowiknowiknow-Orgie) wie auch "Do You Realize" von dem Flaming Lips. Nicht übrigens, dass die Band das nötig gehabt hätte - denn schließlich haben sie selbst so viele gute Tracks im Gepäck, dass sie es sich leisten konnten, sich ihren Trademark-Song "Mt. Joy" für die Zugabe aufzuheben und den vielleicht poppigsten Song der Scheibe - das immerhin als Video veröffentlichte "Bigfoot" - tatsächlich gar nicht zu spielen. Insgesamt war das eine jener Shows, bei denen sich die Begeisterung und Inspiration der Musiker mühelos auch auf das Publikum übertrug - und somit wirklich eine musikalische Visitenkarte, die restlos überzeugte.

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Surfempfehlung:
www.mtjoyband.com
www.facebook.com/mtjoyband
www.facebook.com/joel.ney.music
Text: -Ullrich Maurer-
Foto: -Ullrich Maurer-

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