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Konzert-Bericht
 
Cineastische Erhabenheit

Emily Jane White

Düsseldorf, Kassette
05.02.2020

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Emily Jane White
Zwei Jahre hat Emily Jane White an ihrem neuen, inzwischen sechsten Album, "Immanent Fire" gearbeitet und dabei künstlerisch einen großen Satz nach vorn gemacht. Elegisch waren ihre Songs schon immer, nie zuvor allerdings ist es der Amerikanerin besser gelungen, niederschmetternde Schwermut, spielerische Leichtigkeit und einen Hauch Leonard Cohen'scher Eleganz zu verquicken. Denn selbst wenn die Instrumente um sie herum einen wahren Sturm entfachen, haben die Songs voller cineastischer Erhabenheit nie etwas Zerstörerisches: Das Licht am Ende des Tunnels hat White stets fest im Blick. Präsentiert von Gaesteliste.de ist White nun auf Tournee durch Deutschland unterwegs. Den Auftakt machte ein Konzert in Düsseldorf.
Auf ihrem aktuellen Album glänzt Emily Jane White mit grenzenlosen Breitwand-Arrangements, Orchesterpercussion, Streichern, Chören und schweren Gitarren, um die hallgetränkte Melancholie einzufangen, mit der sie auf das immer chaotischere Weltgeschehen blickt. Auf ihrer derzeitigen Gastspielreise beweist die Musikerin aus San Francisco dagegen, dass es auch eine Nummer kleiner geht. Auf der winzigen Bühne der Kassette in Düsseldorf reichen ihr zwei Begleiter an Gitarre und Schlagzeug und eine beachtliche Batterie an Effektgeräten zu ihren Füßen, um ihre getragenen Songfantasien auch live lebendig werden zu lassen. Selbst ausschweifende Ansagen spart sich die Kalifornierin und lässt, mal am Keyboard sitzend, dann wieder mit der Stromgitarre in Händen, ihre einnehmende Altstimme allein durch ihre Musik sprechen.
Doch so beeindruckend die neuen Songs in den behutsam reduzierten und doch nie unvollkommen klingenden Bühnenbearbeitungen auch sind - ob des heimeligen Wohnzimmer-Charmes des Auftrittsorts kommen Whites ältere Songs an diesem Abend fast noch besser zur Geltung, bei denen das dramatisch-elegische Dream-Pop-Flair der "Immanent Fire"-Nummern einem handfesteren, aber deshalb nicht weniger düsteren Americana-Folk-Sound weicht. Überhaupt ist das Konzert nicht allein auf die neue LP ausgerichtet: Gleich fünfmal geht es zurück zu den Frühwerken "Dark Undercoat" und "Victorian America". Mit 18 Songs gewährt White so einen erfreulich umfassenden Überblick über ihr bisheriges Schaffen und entlässt das faszinierte Publikum erst nach rund 90 Minuten in die Düsseldorfer Nacht.

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Surfempfehlung:
emilyjanewhite.net
www.facebook.com/emilyjanewhiteofficial
Text: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Carsten Wohlfeld-


 
 

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