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Garage? Im Rückspiegel!

Gurr

Essen, Zeche Carl
06.02.2020

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Gurr
Fast ein Jahr lang waren Gurr mit ihrer feinen aktuellen Sieben-Song-EP "She Says" auf Welttournee, spielten in Clubs und auf Festivals und durften sich sogar über eine Einladung zum SXSW in Austin, Texas, freuen. Zum Abschluss der Gastspielreise fegte das Berliner Duo, das auf der Bühne ein Quartett ist, nun noch einmal für ein verlängertes Wochenende durch die allerwichtigsten europäischen Metropolen - Essen, Amsterdam, Paris London -, um sich anschließend neuen Ideen zu widmen. Dass sie das eigentlich schon längst tun, zeigt das Konzert in der Zeche Carl. Neue Songs gibt es zwar nicht zu hören, die Garage, aus der Gurr einst gekrochen zu sein schienen, sehen Laura Lee, Andreya Casablanca, Sally Brown und Brandon Walsh bei ihrem Zwischenstopp im Ruhrpott allerdings oft nur noch im Rückspiegel.
Zugegeben, ganz am Ende ist es doch ein Gurr-Konzert der alten Schule, wenn Laura Lee ihre Gitarrensoli auf dem Rücken am Boden liegend spielt und Andreya Casablanca sich kopfüber von der Bühne in die Menge stürzt, um sich auf Händen durch den ganzen Saal tragen zu lassen. Dennoch ist unüberhörbar, dass sich Gurr inzwischen klanglich spürbar relaxter als zu Zeiten ihres beeindruckend sorglosen, an dieser Stelle zur Platte der Woche gekürten Garagen-Power-Post-Punk-Debüts "In My Head" präsentieren, mit dem sich die Band bereits 2016 für Größeres empfohlen hatte. Denn auch wenn die alten Lieder in Essen immer noch gut die Hälfte des Programms ausmachen - mehr Gewicht haben nun die Songs von "She Says", für die Gurr rotzigen Punk gegen melodiöses Indierock-Flair eingetauscht haben und bei "Fake News" oder "Zu spät" (dem Titel und dem Gastrauftritt von Bela B. im Video zum Trotz kein Die-Ärzte-Cover) sogar Jangle-Pop und Paisley-Underground-Psychedelia streifen.
Anders als bei den ersten Konzerten zur EP im letzten Jahr spielen Gurr die neuen Lieder in der Zeche Carl nicht en bloc und unterstreichen so nur noch mehr, wie groß der Satz nach vorn ist, den sie seit der Veröffentlichung von "In My Head" gemacht haben. Selbst beim Covern schalten sie inzwischen einen Gang zurück: Statt wie einst das wilde "Helter Skelter" von den Beatles zu spielen, widmen sie sich nun lieber der lupenreinen Britpop-Raffinesse von Blurs "Beetlebum" - und das als erklärte Oasis-Fans, wie Laura Lee extra betont. Bisweilen herrlich abstruse Ansagen sorgen derweil trotz gestiegener musikalischer Ernsthaftigkeit dafür, dass der allgemeine Spaßfaktor nie unter Oberstufenparty-Level sinkt und der Mainstream deutlich auf Distanz gehalten wird. Das Essener Publikum ist zu Recht begeistert.

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Surfempfehlung:
gurrband.com
www.facebook.com/Gurrband
twitter.com/gurrband
www.instagram.com/gurrband
Text: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Carsten Wohlfeld-


 
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