Gaesteliste.de Internet-Musikmagazin
Banner, 468 x 60, ohne Claim



SUCHE:

 
 
Gaesteliste.de Facebook Gaesteliste.de Instagram RSS-Feeds
Konzert-Archiv

Stichwort:



 
Konzert-Bericht
 
The weirdest fucking thing

Angel Olsen

Quarantine Concerts, North Carolina
11.04.2020
Angel Olsen
Kurz vorab: Hierbei handelt es sich nicht um einen üblichen Konzertbericht, sondern eine Berichterstattung über Quarantäne-Konzerte im Rahmen der andauernden Corona-Situation.

Angel Olsen ist glücklicherweise nicht irgendwo in der Welt gestrandet, sondern sitzt wie (hoffentlich) viele zu Hause in den eigenen vier Wänden und harrt der Dinge, die da kommen. Ab und zu hatte Angel schon via Instagram einige Cover-Songs vorgetragen und kurz danach wurde ein ganzes Konzert angekündigt - das fand nun am 11.04.2020 unter dem Motto "Still At Home - An Evening Of Songs On Piano And Guitar" in ihrem Wohnzimer statt, natürlich alleine, von Piano, elektrischer Gitarre und ihrer Katze umgeben. Die Einnahmen dieses Bezahl-Events gehen an den MusiCares COVID-19 Relief Fund und an ihre Tourband und Crew.

Angel Olsen
Um 15:00 Uhr Ortstzeit und somit Mitternacht unserer Zeit in Deutschland startete Angel mit ihrer Katze auf dem Schoß die Begrüßung der in schwarz/weiß gestalteten Übertragung mit den Worten: "This is the weirdest fucking thing I've ever done" - da ist sie aktuell nicht allein. Im Vorfeld hatte sie um Songwünsche gebeten - so etwas ist natürlich nicht ungefährlich, denn man kann vermutlich darauf gute Wetten abschließen, dass die Leute sich entweder ganz alte oder vermutlich nie bzw. selten live gespielte Songs wünschen. Dass Angel jetzt gezwungenermaßen alleine auftreten muss, macht die Sache natürlich nicht einfacher. Aber alles in allem waren es sehr unterhaltsame, schöne 90 Minuten mit tatsächlich selten oder nie gespielten Songs, Cover-Songs und sogar zwei neuen Liedern. Angel meinte zwischendurch, dass sie im Vorfeld einiges an Alpträumen überstehen musste und die Nachbarn vermutlich angenervt waren ("Ich habe die ganze Woche geprobt und ich weiß, dass meine Nachbarn mich hören können - aber wir verstehen uns gut."), überhaupt war sie auf der einen Seite etwas angespannt, aber auf der anderen auch gut gelaunt. Vielleicht hat sie zwischen den Songs ein wenig zu oft auf ihr Mobiltelefon geguckt, um Nachrichten zu checken, aber das lockerte die Stimmung auch auf... "Du klingst scheiße - dreh' mal das Mikro runter", "Ich mag deine Musik gar nicht, aber ich will unterstützen.", "Du hast deinen Manager verärgert und er weint jetzt. Okay, das ist gut, wir sind gut."
Angel Olsen
Viel technische Spielereien hat es nicht gegeben, dafür aber eine Menge Hall auf dem Gesang. Aber das passt natürlich zur Stimmung von Angels Songs. "Intern" und "Endgame" eröffneten das Konzert, gefolgt von "Iota", einem Song, der laut Angel gut zur aktuellen Situation passen würde (und bei dem sie schmunzeln musste, als sie merkte, dass sie eine Zeile vergessen hatte). Zu "Some Things Cosmic" merkte sie an, dass es wohl nichts schlimmeres gäbe, als vor niemanden live zu spielen - mit Ausnahme von Hochzeiten und Beerdigungen. Das oft gewünschte "Stars" hatte sie seit vier Jahren nicht mehr live gespielt und klang natürlich anders als in der Band-Version. Der erste von zwei Cover-Songs war dann "More Than This" von Roxy Music - und dieser Song passt einfach hervorragend zu Angel, die ihn dann auch sehr überzeugend darbot. Es folgte ein eher ruhiger, neuer Song, den sie in Portugal und Spanien gespielt hat und in dem über “Forever” sinniert wird und dem noch ein richtiges Ende fehlt. “All Mirrors” in der alternativen Gitarren-Version, bei der man jetzt nicht unbedingt die Synthies vermisst hatte. "White Water" wurde zum ersten Mal live gespielt und Angel verriet noch, dass sie damals sehr von Daniel Higgs beeinflusst war, als sie den Song geschrieben hatte. Passend zum Samstagabend folgte die zweite Cover-Version mit "Tougher Than The Rest" von Bruce Springsteen - auch wieder mit einem Schmunzeln gespielt und sehr überzeugend. Ihren ersten selbst geschriebenen Song "Safe In The Womb" gab es zu bestaunen, "Pops" am Piano leitete das Finale ein, das mit einem neuen, ergreifenden, klagenden Song ("I'm tired of running...") bekleidet wurde. Umwerfend - so wie der ganze Abend.

Angel Olsen wird evtl. noch ein weiteres Konzert in dieser Form absolvieren, will sich aber zunächst um die ganzen Cover-Song-Wünsche kümmern, die dann vermutlich über Instragram als Video zu hören/sehen sein werden.

Surfempfehlung:
angelolsen.com
www.facebook.com/angelolsenmusic
twitter.com/angelolsen
www.instagram.com/angelolsenmusic
www.youtube.com/channel/UCpa5b4sHZadBoFrcni-N8Kg
angelolsen.veeps.com
Text: -David Bluhm-
Fotos: -Screenshots / veeps.com-


 
Banner, 234x60, ohne Claim, bestellen
 

Copyright © 1999 - 2024 Gaesteliste.de

 powered by
Expeedo Ecommerce Dienstleister

Expeedo Ecommerce Dienstleister