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Köln goes P!O!P!

The Frank And Walters
Busch/ Pony Club/ Panamaformat

Köln, Rose Club
15.08.2002
The Frank And Walters
Auch in diesem Jahr trafen sich in der Domstadt wieder Musiker, Fans und Plattenbosse zum alljährlichen Stelldichein in Sachen Musikbizz. Und zwischen Ringfest und diversen Popsternchen finden sich hier in kleinen Clubs auch immer wieder Leckerbissen, die man in dieser Form sonst kaum geboten bekommt. Das kleine aber feine Wiesbadener Apricot-Label beispielsweise hatte im Schatten der PopKomm in den Rose Club geladen und das Publikum war zahlreich erschienen. Schließlich gab es vier Bands zu bewundern, deren Auftritte in Deutschland durchaus Seltenheitswert haben.
Den Anfang machten die Jungs von Panamaformat, die es geruhsam angingen. Sanfter Pop, der durchaus mal an Geschmeido erinnert und vom Kölner Publikum eher beiläufig zur Kenntnis genommen wurde. Dabei kamen die Songs ihres letzten Albums "Das hättest Du früher haben können" durchaus gelungen rüber, der letzte Funke wollte jedoch nicht überspringen. Einen Gang höher schalteten dann die Boys von Pony Club. Die Dubliner um den charismatischen Sänger Marc Cullen spielten ein absolut überzeugenden Gig, bei dem es neben wunderbaren Songs des letzten Albums "Home Truths" wie beispielsweise das an Brian Wilson erinnernde "Fuck With My Heart" auch einige neue Songs zu entdecken gab. Mit "Urban Bedroom Soul" wurde die Musik der Iren von Kritikerseite umschrieben und wahrlich, den Soul hatten die Jungs an diesem Abend im Blut. Auch wenn das mal wieder ein irlandspezifisches Klischee ist.
Busch
Der dritten Band des Abends eilt ein zwiespältiger Ruf voraus. Busch aus Bonn. Für die einen echte Helden, die es schaffen, den Geist der Smiths und diverser C86-Bands ins neue Jahrtausend herüberzuretten. Für die anderen bleiben sie mangels musikalischer Innovation indiskutabel. Eine Band also, zu der man sich positionieren muss und dazu bot einer ihrer seltenen Live-Gigs eine dufte Gelegenheit. Ohren auf und los. Busch spielten sich durch ein wohlkalkuliertes Set aus Songs ihrer beiden Alben "Entsetzlich" und "Bossa Nova". Und sogar den kleinen Ur-Alt-Hit "Honigdiebe", der auf ihrer ersten EP erschienen war, gaben sie zum Besten. Und vom ersten Takt an ist er da, dieser seltsame Zauber, der diese Band umgibt. Zugegeben, vielleicht liegt es an den nostalgischen Gefühlen, die diese Band wachrüttelt. Oder an der gemeinsamen Liebe zu den Smiths, den Bodines, den Brilliant Corners oder wie die englischen Bands der Achtziger auch immer hießen. Vielleicht liegt es aber auch an Mika Kreuders wunderbarem Umgang mit der deutschen Sprache. An dieser unpeinlichen Art, Alltägliches auszudrücken. Und scheinbar nebenbei ganz Wichtiges zu sagen. An dieser Unaufgeregtheit, die so vielen jungen deutschsprachigen Popbands abgeht. Sich nicht wichtig nehmen und doch wichtig sein. "Heute ist nicht dein Tag und das schon viele Jahre lang" heißt es in "Nicht mit uns, Marleen" und vielleicht gilt das auch ein wenig für Busch. Ein Anachronismus in dieser so auf Innovation und Schnelllebigkeit programierten Pop-Welt. Und genau deshalb so wohltuend und so unendlich wichtig. Das Kölner Publikum hatte sich jedenfalls schnell entschieden und feierte jeden Song mit wachsender Begeisterung.

Und eigentlich hatte keiner mehr nach diesem Auftritt mit einer Steigerung gerechnet. Doch es sollte anders kommen. Mit den Frank And Walters betrat eine irische Band die kleine Bühne des Rose Club, die bereits seit über zwölf Jahren im Geschäft ist, den großen Durchbruch aber nie geschafft hat. File under: Most underrated Band! Und heute hatte man das Gefühl, sie wollten es noch einmal allen zeigen. Ein Auftritt jedenfalls, an den man noch lange denken wird. Die Jungs spielten sich querbeet durch ihre Alben und brachten das Publikum spätestens mit "This Is Not A Song" zu Begeisterungsstürmen - wobei eigentlich alle Songs Hits sind! Und als würde das noch nicht genügen, setzten sie diesem wahrlich traumhaften Abend die Krone auf. Mit einem Cover. Und man brauchte schon eine Sekunde, um drauf zu kommen: "Funky Cold Medina" von Tone-Loc auf Brit-Pop. Besser konnte dieser Abend nicht zu Ende gehen und das Kölner Publikum war sichtbar begeistert. Jetzt hieß es heimgehen, um diesen zauberhaften Abend wirken zu lassen oder gleich gegenüber beim Mexikaner neben dem Prime Club alkoholischen Getränken zu frönen. So oder so: Denkwürdig!

Text: -Carsten Wilhelm-
Fotos: -Pressefreigabe / www.buschhq.de-

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