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"It's not very dunkel!"

Wayne Hussey

Bochum, Matrix
23.10.2002

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Wayne Hussey
Eine Mission-Show im Singer-/Songwriter-Line-Up, soll heißen Wayne Hussey mit Gitarre und/oder Keyboard - ob das klappen würde? Und wie! Wo sich bei dem ein oder anderen Konzert dieser Art vielleicht ein leichtes Gähnen nach rund einer Stunde Spielzeit einstellen würde, schaffte es Herr Hussey, das Bochumer Publikum (übrigens rund dreimal so viele Leute wie bei den anderen Shows der Tour!) ganze 2 1/2 Stunden zu faszinieren! Eigentlich kein Wunder, schließlich gab es viele Mission-Hits zu spielen, dazu gesellten sich Mission-Raritäten, die man im Band-Line-Up so gut wie nie zu Gehör bekam, und natürlich ausgewählte Cover-Versionen.
Doch beginnen wir am Anfang. Auf der Bühne aufgebaut ein Barhocker nebst Gitarren, dazu ein Keyboard und ein Tisch, der eigens für die von Wayne mitgebrachte Flasche Wein, die aber laut seiner grinsenden Ansage natürlich nur mit leckerem Tee gefüllt ist. Natürlich. Die Stimmung in der Matrix war von Anfang an hervorragend, schließlich schienen wirklich nur Fans anwesend gewesen zu sein, und los ging es direkt mit "Raising Cain", "Serpent's Kiss" und "Amelia", bevor dann "Butterfly On A Wheel" inklusive Background-Keyboard-Begleitung vom Band ertönte - überhaupt war die Maßnahme, bei einigen (wenigen) Songs das Backing-Tape mit Keyboard-Sounds mitlaufen zu lassen, eine gute Abwechslung zum "normalen" Akustik-Sound. Es folgte die tolle Piano-Version von "Dragonfly", die übrigens auch auf der demnächst erscheinenden Compilation "Aural Delight" zu finden sein wird. "1969", live immer eine Bank, versuchte Wayne am Keyboard, brach es aber mittendrin ab, weil es einfach nicht funkionierte - später holte er den Song bewaffnet mit Gitarre nach. Die 12-saitige kam natürlich bei "Tower Of Strength" zum Einsatz, es folgte u.a. "Dream On" von Aerosmith, ein Song, der live von The Mission eher wenig gespielt wurde. Das gleiche gilt für das tolle "Bird Of Passage", ein Stück, das The Mission nur auf der B-Seiten-Compilation "Grains Of Sand" versteckt haben, weil es den andere Musikern nicht rockig genug war. Wayne indes sagte in Bochum, dass es das Stück sei, das er am allerliebsten singt - und so wurde es dann auch ein echtes Highlight. "God Only Knows" von den Beach Boys, in der Pianoversion herzergreifend schön, kündigte Wayne mit den Worten an, dass er diesen Song gerne auf seiner Beerdigung gespielt haben möchte. Daraufhin folgte "Sorry", wiederum am Keyboard dargeboten, ein neuer Song, bei dem Wayne anscheinend seinem schlechten Gewissen in Beziehungsfehltritten Luft macht. Zumindest stellte er den Song mit den Worten: "Dies ist die Geschichte meines Lebens" vor. Mit "For Ever More" verabschiedete er sich dann zunächst, um dann zum ersten Zugabenblock einen Wunsch aus dem Publikum zu erfüllen: Eine Dame hatte Geburtstag, also bekam sie ein persönliches Ständchen. Überhaupt reagierte Wayne auf viele Zurufe aus dem Publikum, was ihm bei diesen Akustik-Shows auch sehr viel Spaß machte, wie er uns im Gespräch vor der Show verriet.

Nach dem kleinen Geburtstags-Ständchen folgte eine lange Version von "Wasteland", inklusive einem kurzen Abstecher in "Like A Hurricane" von Neil Young und "Crystal Ocean", bevor es dann weiter in Richtung ganze alte Mission-Hits wie "Severina", "Wake" und "Garden Of Delight" ging. Dann war wieder Cover-Song-Zeit angesagt, diesmal mal "My Funny Valentine" von Frank Sinatra, "1969" von den Stooges, sowie einem kurzen "Gimme Gimme Gimme" von Abba, das in "Evangeline" eingebaut wurde. "Shades Of Green" (ein weiterer Wunsch) wollte dann nicht mehr so recht klappen, dafür aber "Like A Child Again" umso mehr. "Blood Brother" (inkl. "Wicked Game") gab es als Keyboard-Version, mit "Deliverance" inkl. dem obligatorischen Sing-A-Long des Publikums ging es dann in die letzte Pause. Mit 1 1/2 Cover-Songs verabschiedete sich Wayne Hussey endgültig: "Mr. Pleasant" von den Kinks spielte er nur teilweise, "Can't Help Falling In Love" von Elvis dafür komplett.

Nach diesem Programm dürfte es wohl keine enttäuschten Zuschauer gegeben haben, schließlich war für jeden etwas dabei. Großes Kino, beste Unterhaltung - auch durch Waynes Reaktionen auf Publikums-Zurufe. So entgegnete er einem Wunsch mit den Worten: "It's not very dunkel!" Das war es mit Sicherheit nicht, vor allem auch deshalb, weil Waynes Stimme auch nach zwei Stunden immer noch top war und mit Leichtigkeit den Raum füllen konnte.

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Surfempfehlung:
www.themissionuk.com
www.and-the-dance-goes-on.de
Text: -David Bluhm-
Foto: -Carsten Wohlfeld-


 
 

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